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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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hatte Connor zu mir gesagt, sie erinnerten ihn an das Meer. Wir hatten damals mit ein paar Campern Bier getrunken, und ich wusste, dass seine genuschelten Worte nichts bedeuteten. Dennoch gaben sie mir die Hoffnung, Connor würde auf irgendeine Weise mein Gefährte werden. Aber die Hoffnung hatte sich in nichts aufgelöst, und ich konzentrierte mich auf das Große und Ganze, auf das übergeordnete Wohl unseres Klans.
    Denn seit wir existieren, wählt ein Junge eine Gefährtin, nachdem er zum ersten Mal die Gestalt gewechselt hat und bevor es bei ihr so weit ist. Er macht seine erste Transformation allein durch, aber er steht seiner Gefährtin bei, wenn sie an der Reihe ist, und leitet sie an, damit sie mehr Freude als Schmerz empfindet. Seit Generationen hat kein Mädchen die Transformation allein durchgestanden – und Geschichten über diejenigen, die es irgendwann in der Vergangenheit geschafft hatten, werden als Mythen betrachtet. Der Überlieferung nach hat ein Mädchen ohne die Hilfe eines Gefährten unsagbare Schmerzen und den sicheren Tod zu erwarten.
    Es sah ganz danach aus, als würde ich es bald herausfinden,
da niemand mich zu seiner Gefährtin erklärt hatte. Die Ältesten, die weisen Männer unseres Klans, die uns mit ihrer Weisheit führen, hatten sogar versucht, mich mit einem Jungen zusammenzubringen, mit Daniel, damit ich es nicht allein überstehen musste. Sie meinten es gut und versuchten, mich zu schützen, aber ich wollte nicht irgendjemanden. Ich wollte Connor McCandless.
    Also stahl ich mich vor zwei Tagen mitten in der Nacht aus Wolford davon. Mit seinem hervorragenden Geruchssinn hätte Daniel meine Fährte aufnehmen können, aber ich wusste, er würde meine Entscheidung, ohne ihn fortzugehen, respektieren. Irgendwo da draußen wartete das richtige Mädchen auf ihn, und uns beiden war klar, dass ich es nicht war.
    Die erste Transformation ist eine sehr persönliche Erfahrung. Ich wollte sie nicht mit jemandem teilen, der als Ersatz für den Richtigen, für meinen wahren Gefährten, diente. In meinem Herzen würde es immer Connor sein. Wenn ich es zusammen mit einem anderen Jungen erlebte, hätte ich das Gefühl, Connor zu betrügen. Das war zwar ein irrationaler Gedanke, weil wir niemals zusammen sein würden, trotzdem konnte ich nichts an meinen Gefühlen für ihn ändern.
    Zu Beginn des Sommers hatte meine Mom mir sogar angeboten, mir bei der ersten Transformation beizustehen – aber das erschien mir genauso gruselig wie die Vorstellung, mit ihr zum Abschlussball zu gehen. Es gab einige Dinge, die ich nicht mit ihr teilen wollte. Also hatte ich sie ermutigt, zu ihrer jährlichen Sommerreise nach Europa aufzubrechen. Ich kam auch alleine klar.

    Aber jetzt, als ich auf die gelbe Scheibe starrte, die mehr Macht besaß, als gewöhnliche Menschen ahnten, überkam mich ein unerwartetes Gefühl von Einsamkeit. Heute Nacht war Connor mit Lindsey zusammen, weil auch sie unter dem Vollmond ihre erste Wandlung durchmachen würde. Im letzten Sommer hatte er sie vor dem gesamten Rudel zu seiner Gefährtin erklärt. Er glaubte, dass sie die Richtige für ihn war. Ich war nicht so überzeugt davon. In letzter Zeit hatte ich des Öfteren beobachtet, wie sie Rafe anstarrte. Vielleicht wollte sie ja ihn, aber sie war Connor versprochen, und mit unseren Traditionen dürfen wir nicht brechen.
    Dennoch wünschte ich mir, dass Connor mich ausgewählt hätte. Es war so süß, wie er sich sein langes blondes Haar aus den umwerfend blauen Augen strich. Er war groß und kräftig, sein Körper durch den ständigen Gestaltwechsel perfekt trainiert.Wie alle männlichen Gestaltwandler war er draufgängerisch und gefährlich. Total heiß.
    Ich mochte Connor jedoch nicht nur wegen seiner körperlichen Vorzüge. Es klang albern zu sagen, dass ich seine Seele liebte, aber mir gefiel seine Art, Situationen zu deuten und Strategien zu entwickeln, ohne beim kleinsten Anzeichen von Gefahr die Gestalt zu wechseln. Er erwog immer alle Möglichkeiten.
    Ich wünschte nur, sein Herz wäre genauso umsichtig gewesen, bevor er Lindsey zu seiner Gefährtin erklärte. Den alten Traditionen folgend, hatte er sich ein keltisches Symbol, das ihren Namen repräsentierte, auf die Schulter tätowieren lassen.
    Ich verscheuchte die Gedanken an Connor und Lindsey, wie sie zusammen dastanden, mit nichts am Leib außer den
zeremoniellen Umhängen für Paare, und sich auf ihre Verbindung vorbereiteten. Das gemeinsame Erleben der Transformation
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