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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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der uns angreifen mochte. Zurzeit hatten wir einen äußerst gefährlichen Widersacher, der drohte, uns zu zerstören, und der Zeitpunkt der entscheidenden Konfrontation stand unmittelbar bevor. Ich wollte
dabei sein.Wollte meinen Novizinnenstatus ablegen. Heute Nacht würde es geschehen. Sobald ich mich verwandelte.
    Ich öffnete die Augen. Der Mond schien tiefer am Himmel zu stehen. Aber das konnte nicht sein. Ich hatte keinerlei Kribbeln gespürt. Vielleicht war es geschehen, ohne dass ich etwas davon bemerkt hatte, aber als ich an mir herabschaute, sah ich, dass ich meine menschliche Gestalt behalten hatte. Ich war nach wie vor ein Mädchen. Nicht die Wölfin, als die ich mich immer gesehen hatte: diese wundersame Kreatur, die tief in meinem Inneren wohnte.
    Nein, nein, nein.
    Vielleicht war es besser, zu stehen. Ich sprang auf und streckte die Arme gen Himmel. Ich wollte nach jemandem rufen, nach etwas …
    Ich hörte ein entferntes Heulen. Diese Stimme war mir nicht vertraut. Ob es Lindsey war?
    Nein! Das konnte nicht sein. Ich würde es nicht zulassen.
    Ich rannte los, als könnte ich den schnell untergehenden Mond einholen, als könnte ich auf irgendeine Weise …
    Was? Ihn berühren? Ihn dazu bringen, wieder an seinen höchsten Punkt aufzusteigen?
    Ich sackte zusammen und spürte heiße Tränen über meine Wangen rinnen. Es war nicht fair. Aber es war das, was ich immer befürchtet hatte. Warum hätte Connor mich sonst angesehen und mich nicht als seine Gefährtin erkannt? Warum sollte er sonst nicht wissen, dass ich sein Schicksal war? Warum hätte er sich sonst mit der albernen Lindsey zufriedengegeben?
    Ich hatte immer gespürt, dass mir irgendetwas fehlte. Stets
das Gefühl gehabt, am Rand zu stehen, als Außenseiterin, die sich verzweifelt wünschte, von der Gruppe akzeptiert zu werden. Man nahm mich schon zur Kenntnis, aber es gab da immer eine gewisse Distanz. Komm uns nicht zu nah, Brittany. Du bist eine von uns, aber du bist nicht mit uns verbunden. Die Mädchen reden zwar mit dir, aber sie werden sich dir nie anvertrauen. Sie werden sich mit dir anfreunden, aber sie werden dich nie in ihren inneren Kreis aufnehmen. Unsere Jungen werden an deiner Seite kämpfen, aber sie werden sich niemals zu dir hingezogen fühlen. Nicht ein Einziger hatte mich jemals gefragt, ob ich mit ihm ausgehen wolle. Kein Einziger hatte mich jemals geküsst. Kein Einziger hatte mich jemals mit Verlangen angeschaut.
    Verwandelte ich mich nicht, weil kein Junge bei mir war? Das ergab keinen Sinn. Schließlich ist es der Mond, der die Transformation hervorruft. Der Mond, der nach uns ruft.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und heulte …
    Aber es war nicht das Heulen eines Wolfes. Es war der verzweifelte Schrei eines Mädchens. Eines menschlichen Mädchens.
    Eines Menschenmädchens, dessen Seele aufriss und dessen Herz zerbrach.
    Ich war keine Gestaltwandlerin.
    Ich, Brittany Reed, war nichts.

2
    I ch erinnerte mich nicht daran, dass ich eingeschlafen war. Nur daran, wie ich geschrien und mit den Fäusten auf den Boden getrommelt hatte, bis meine Stimme heiser war und mir die Hände wehtaten. Aber irgendwann musste ich vor Erschöpfung eingenickt sein, denn ich wachte auf und starrte in sonnenbeschienene Baumwipfel.
    Ich hatte die Wildnis immer geliebt, aber plötzlich fühlte ich mich nicht mehr als ein Teil von ihr. Mir war, als könnte ich die Bäume über mich spotten hören, deren Blätter im Wind raschelten. Ich wusste nicht, wo ich hingehen wollte , doch ich wusste, wo ich hingehen musste . Ich musste nach Wolford zurückkehren. Die Dunklen Wächter versammelten sich dort, um einen Plan zu ersinnen, wie sie unser – ihr – Volk verteidigen konnten.
    Bio-Chrome, ein Forschungsunternehmen, hat von unserer – ihrer – Existenz erfahren und war entschlossen, die Geheimnisse unserer – ihrer – Verwandlungsfähigkeit zu ergründen, selbst wenn es bedeutete, dass sie uns – sie – dafür töten mussten.
    Ich gab mir innerlich einen Tritt in den Hintern. Ich durfte mir nicht solche kontroversen Gedanken machen. Es ging nicht um sie, die Gestaltwandler, gegen mich, die
Nicht-Gestaltwandlerin. Es ging um uns . Sicher, etwas war schiefgelaufen, aber das bedeutete nicht, dass es nicht in Ordnung gebracht werden konnte. Schließlich war es möglich, dass es sich um eine Laune der Natur handelte, die leicht zu beheben war. Vielleicht war mein Geburtstag zu kurz vor dem Vollmond gewesen. Vielleicht stimmte das Datum auf
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