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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht
Autoren: Victoria Hanley
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hier kein Kartenspiel ist? »Und jetzt«, sagte ich, »besitzt Lily Morganit dank mir sowohl aevum derk als auch aevia ray . Was ist, wenn sie einen Weg findet, die Siegel zu brechen? Möglicherweise arbeitet sie mit den Trollen zusammen.« Die andere Angst, die an meinen Nerven zehrte, konnte ich nicht aussprechen. Bald würden die Trolle herausfinden, dass ich mein Versprechengebrochen hatte. Sie würden mich holen, und dann konnte ich genauso gut tot sein. »Kein Wunder, dass Vater meinen Anblick nicht ertragen kann.«
    »Er liebt dich«, sagte meine Mutter. »Er kann nur nicht ertragen, was uns allen widerfahren ist.«
    Liebt dich. Ich dachte daran, wie er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Die Tür! Er war hier, in seinem Haus – einem Haus, das von Zaubern beschützt wurde. Er hätte es nicht betreten können, wenn er mich nicht liebte!
    Auch wenn er mich liebte, konnte er mich immer noch ausschließen. Genau wie Meteor.
    Meine Mutter nahm meine Hand. »Ich bin hier, Zaria. Und deine Freunde auch. Ich habe großes Vertrauen in die Macht von Freunden, die zusammenhalten.«
    Freunde. Ich blickte zu Meteor hinüber und holte tief Luft. »Meteor, du hast etwas ausgelassen. Etwas Wichtiges. Über dich. Und wie dein Vater dich zum Spion gemacht hat.«
    Schweigen. Was sah ich in seinem Gesicht? Schmerz? Bedauern?
    »Das glaubst du von mir?«, fragte er schließlich. »Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben?«
    »Aber du hast gesagt …«, rief Leona aus.
    »Ich habe gesagt, mein Vater hat mich gebeten , zu spionieren.« Meteors smaragdgrüne Augen blickten in meine, ohne sich zu entschuldigen. »Er hat gesagt, du wärst gefährlich, Zari. Er hat mich gedrängt, in deiner Gesellschaft auf der Hut zu sein, nach deinen Schwächen Ausschau zu halten, so viel wie möglich über deine ›eigenartigen‹ Stärken herauszufinden.«
    »Red weiter«, forderte Leona ihn auf.
    »Ich habe ihm nie irgendetwas erzählt. Kein einziges Mal.Ich hätte dir sagen sollen, dass er mich gebeten hat, dich auszuspionieren, aber ich dachte, es würde dich verletzen, wenn du es wüsstest.«
    Als ich ihm zuhörte, fragte ich mich nicht, ob er die Wahrheit sagte. Stattdessen fragte ich mich, wie ich an ihm hatte zweifeln können. Hatte Meteor nicht alles ihm Mögliche getan, um mir zur Seite zu stehen, als man mich jagte, verleumdete, ich Angst hatte und allein war? Und wo würde ich jetzt ohne ihn sein?
    Ich ging zu ihm und öffnete seine Faust mit beiden Händen. Ich verschränkte meine Finger in seine. »Es tut mir leid, Meteor. Ich hätte es wissen, ich hätte es erraten müssen.«
    Er schwieg.
    »Ich bin so ein Trog. Bitte vergib mir, Meteor. Ich tue alles für dich. Ich werde lernen, mich wie ein Gelehrter zu benehmen, und Stunden damit verbringen, moderige Bücher zu studieren. Ich werde Laz aufspüren und seinen Hut für dich stehlen …«
    Er ließ sich erweichen und drückte meine Hand. »Na gut, wenn du dich bereit erklärst, moderige Bücher zu studieren, kann ich dir wohl verzeihen.«
    Leona flog an seine Seite. »Ich bin ein noch schlimmerer Trog als Zari. Was muss ich tun, damit du mir vergibst, Meteor?«
    Er wischte sich mit einer Hand über die Augen. »Erklär mir einfach, warum ich mit zwei Trogs befreundet bin.«
    Meine Mutter beobachtete uns vom Fenstersitz und lachte.
    In ihrer Abwesenheit hatten wir das Zimmer meiner Mutter in unser Hauptquartier verwandelt. Aber jetzt war es wieder ganz ihres. Sie bat uns, sie eine Weile allein zu lassen, damitsie nachdenken konnte. Sie versuchte nicht, meinem Vater nachzugehen. »Lasst ihn«, riet sie uns. »Lasst ihn.«
    Wir weckten Andalonus und erzählten ihm, was alles passiert war, während er geschlafen hatte.
    »Jedes Mal, wenn ich einnicke, verändert sich die Welt«, murrte er. »Vielleicht sollte ich mehr schlafen oder es ganz bleiben lassen.«
    Wir gingen alle in Beryls Zimmer, wo Sam wie ein verzauberter Prinz mit geschlossenen Augen, sein Haar eine Wolke aus Locken, dalag.
    »Wann wacht er wieder auf?«, wollte Andalonus wissen.
    »In etwa zehn Stunden«, sagte Leona. »Ich wollte nicht, dass er zu früh aufwacht.«
    Andalonus zog sich an den Ohren und wandte sich an mich. »Woher kennst du ihn?«
    »Ich habe ihn auf der Erde kennengelernt. Er hat mir geholfen, den Kometenstaub zu finden.«
    »Als ich erkannt habe, dass er Jason Courts Freund ist, hätte ich ihn beinahe in eine Kröte verwandelt«, meinte Leona, aber sie lächelte.
    »Sie sind sich kein
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