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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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Yycroman-Raum. Zumindest dem Vernehmen nach. Wir könnten Anders auf dem Rückweg fragen.«
    »Zumindest ist das etwas Neues, das wir beim nächsten Mal an ihnen ausprobieren können.« Kolchin hielt inne.
    »Und vielleicht wird NorCoord auch entscheiden, dass es an der Zeit sei, CIRCE wieder zu montieren.«
    »Vielleicht«, sagte Cavanagh. »Quinn, wir müssen Aric und Melinda informieren.«
    »Ich kann das erledigen, Sir«, sagte Quinn. »Was soll ich ihnen sagen?«
    Cavanagh schüttelte den Kopf. »Das ist egal«, sagte er in einer Mischung aus Taubheit, Schmerz und anschwellender Wut, weil man ihm seinen Sohn so kaltblütig genommen hatte. »Sagen Sie ihnen nur, dass ihr Bruder tot ist.«
    3
    Der Meert war ein typischer Vertreter seiner Art: kurz und stämmig, mit kleinen grünlich-braunen, überlappenden Schuppen und einem Gesicht, das Menschen wegen seiner Form und Textur fast zwangsläufig mit einer geschälten Orange assoziierten. Er stand stocksteif auf der anderen Seite des Schreibtischs, seine blass-gelben Augen bohrten sich förmlich in Aric Cavanaghs Gesicht, und von den Zähnen tropfte Speichel.
    Er war definitiv übellaunig.
    »Ich will mit Cavanagh sprechen«, knurrte er. Sein Englisch war ein ziemliches Kauderwelsch, aber mehr oder weniger verständlich. »Mir wurde Cavanagh versprochen.«
    »Ich bin Cavanagh«, beschied Aric ihn. »Aric Cavanagh, der erstgeborene Sohn von Lord Stewart Cavanagh. Ich bin außerdem der Geschäftsführer von CavTronics in diesem Raumsektor. Wie auch immer Ihre Beschwerde lautet, Sie können sie mir vortragen.«
    Der Meert zischte leise. »Mensch«, knurrte er, wobei das Wort zu einem Fluch geriet. »Sie sorgen sich in erster Linie um sich selbst. Die Meert-ha sind für Sie doch nichts als Sklaven.«
    »Ach«, sagte Aric und wölbte eine Augenbraue. »Sorgen die Meert-ha sich etwa mehr um die Menschen als um sich selbst?«
    Die überlappenden Schuppen spreizten sich ein wenig und senkten sich wieder. »Sie beleidigen die Meert-ha?«
    »Überhaupt nicht«, versicherte Aric ihn. »Ich will das nur einmal klarstellen. Sie werfen den Menschen vor, sie würden sich mehr um ihre eigene Art sorgen als um die Nichtmenschen. Ist das bei den Meert-ha vielleicht anders?
    «
    Der Meert schwieg für einen Moment, und die Schuppen hoben und senkten sich rhythmisch. Aric blieb sitzen und widerstand dem Drang, seinen Stuhl etwas vom Schreibtisch zurückzuschieben. Für ein paar Herzschläge war er wieder ein Teenager und ging seiner liebsten Freizeitbeschäftigung nach - seinen jüngeren Bruder mit Worten verrückt zu machen -, als er sich plötzlich bewusst wurde, dass er nicht mehr dreißig Zentimeter größer und zwölf Kilo schwerer war als der Junge. Seit diesem Tag hatte das Spiel ihm keinen Spaß mehr gemacht... und der Meert, der vor dem Schreibtisch stand, erinnerte ihn irgendwie an seinen »kleinen« Bruder.
    Er schüttelte die Erinnerungen ab. Er war schließlich keine fünfzehn mehr, da stand auch kein Pheylan vor ihm, um ihn anzupfeifen, und ein nichtmenschlicher Vorarbeiter in einem CavTronics-Elektronikwerk wäre sicher nicht so unbeherrscht, den Sohn des Eigentümers körperlich anzugreifen. Dennoch wünschte er sich, er hätte Hill nicht draußen beim Auto zurückgelassen. Normalerweise verspürte er kein Bedürfnis nach einem Kader der Sicherheitskräfte seines Vaters, wenn er eine Werksbesichtigung unternahm; doch wenn der Meert mit den Schuppen raschelte, bedeutete das, dass er viel Körperwärme abführte, und wenn der Meert überhitzte, bedeutete das wahrscheinlich, dass er zornig war. Aric hatte diese Bemerkung fallen lassen, um die Vorhaltungen des Meert wegen der Arten-Loyalität zu relativieren, auch hatte er gehofft, den sich anbahnenden Konflikt dadurch etwas zu entschärfen. Das alles wäre aber ziemlich kontraproduktiv, wenn der Meert ihm nun die Fresse polieren wollte.
    Die Schuppen setzten sich wieder. »Aber es stimmt doch, dass Sie die Meert-ha als Sklaven betrachten«, sagte der Meert.
    »Gar nicht«, sagte Aric und begann wieder zu atmen. »Wir haben unsere Meertene-Mitarbeiter immer mit Respekt und Würde behandelt.«
    »Warum dann das?«, wollte der Meert wissen und wies mit zwei dicken Fingern aus dem Fenster. »Wieso schließen Sie diesen Arbeitsplatz?«
    Aric seufzte. Ach du dickes Ei: die gleiche Auseinandersetzung, die er auf seiner Tour schon zweimal mit zwei anderen nichtmenschlichen Arten geführt hatte. Er fragte sich, ob die
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