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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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Commonwealth-Handelskammer irgendeine Vorstellung von den Problemen gehabt hatte, die sie der Wirtschaft bescherte, als sie vor fünf Monaten diese neuen Beschränkungen erlassen hatte. Oder ob es sie überhaupt kümmerte. »Zunächst einmal schließen wir das Werk nicht«, sagte er dem Meert. »Wir reduzieren nur einen Teil der betrieblichen Tätigkeit.«
    »Meert-ha wird hier nicht mehr arbeiten.«
    »Ja, einige Meert-ha werden ihre Jobs verlieren«, räumte Aric ein. »Und einige Mitarbeiter in der Enklave Djadaran.«
    »Werden Menschen Jobs verlieren?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Aric. »Das muss noch entschieden werden.«
    Die Schuppen zitterten. »Wann?«
    »Wann wir es für richtig halten«, konterte Aric. »Oder wäre es Ihnen lieber, wenn wir diese Entscheidungen überstürzt treffen würden? Sie alle?«
    Der Meert schüttelte den Kopf, und durch die Bewegung stoben Speicheltropfen nach beiden Seiten. In der Meertene-Kultur war Kopfschütteln oft ein Signal der Herausforderung; Aric konnte nur hoffen, dass der Meert in diesem Fall lediglich die menschliche Geste imitierte. »Ich spreche nur von Gerechtigkeit«, knurrte er.
    »Gerechtigkeit ist auch mein Anliegen«, versicherte Aric ihm. »Und das Anliegen meines Vaters. Seien Sie versichert, dass wir beide alles Menschenmögliche tun werden, um sie zu erreichen.«
    Der Meert warf den Kopf zurück. »Wir werden ja sehen«, sagte er und kreuzte die Finger - die Meertene-Geste des Abschieds. »Machen Sie langsam.«
    Aric erwiderte die Geste. »Gehen Sie langsam.«
    Der Meert drehte sich um und ging durch die Bürotür. »Gerechtigkeit«, murmelte Aric und zog schließlich die Grimasse, die er sich verkniffen hatte, seit der Meert hereingeplatzt war. Sein Vater hatte den Handels-Kommissar darauf hingewiesen - hatte ihn wiederholt darauf hingewiesen -, dass das sowohl eine schlechte Politik als auch ein schlechtes Geschäft war. Er hätte genauso gut mit einer Wand reden können.
    Die Bürotür glitt wieder auf. Aric schaute auf und verspannte sich, bis er sah, dass es nur Hill war. »Wurde aber auch Zeit«, sagte er in gespielter Strenge zu dem Sicherheitsmitarbeiter. »Ich riskiere hier mein Leben mit einem zornigen Meert, und wo sind Sie?«
    »Draußen«, entgegnete Hill ruhig. »Und habe die anderen acht zurückgehalten, die sich auch gern einmal mit Ihnen unterhalten hätten.«
    »Wirklich.« Aric wölbte eine Augenbraue. »Sie haben gar nicht erwähnt, dass es eine ganze Delegation war.«
    Hill zuckte die Achseln. »Ich wollte Sie nicht unnötig beunruhigen«, sagte er. »Zumal es eh nicht wichtig schien, weil ich sowieso nicht mehr als einen von ihnen eingelassen hätte. Und ich war der Ansicht, dass sogar Sie einen einzelnen Meert im Griff gehabt hätten.«
    »Ich bedanke mich für das Vertrauen«, sagte Aric trocken. Zumindest erklärte das, weshalb sein Besucher relativ
    »pflegeleicht« gewesen war. Er hatte erwartet, Teil eines neunköpfigen Beschwerde-Komitees zu sein, und dass er dann allein gehen musste, hatte ihm wohl schon ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. »Sind alle wieder weg?«
    Hill nickte. »Auch diese Gruppe, die sich wegen der Entlassungen aufregt?«
    »Jedenfalls über die drohenden Entlassungen«, sagte Aric. Insgeheim hoffte er noch immer, die Paranoiker der Handelskammer davon überzeugen zu können, dass keine militärischen Geheimnisse der Friedenstruppen in Gefahr waren, wenn Nichtmenschen mit Computerkomponenten von CavTronics arbeiten durften. »Ist der Leiter der Spätschicht schon eingetroffen?«
    »Nein, Sir«, sagte Hill, ging zum Schreibtisch und hielt ihm eine Karte hin. »Aber das ist gerade an Sie übermittelt worden. Mit dem Schnellboot von der Erde, glaube ich.«
    »Muss von Paps sein«, sagte Aric, nahm die Karte und schob sie in sein Mikro-Notebook. Die beiden hatten insgeheim einen kleinen Plan ausgeheckt, um einen Präzedenzfall für diese neuen Beschränkungen zu schaffen.
    Das war vielleicht der Bescheid von Parlimin Donezal, ob er bereit war, das Spiel mitzumachen. Aric gab den Entschlüsselungsalgorithmus ein und sah, wie die Nachricht aufgerufen wurde.
    Sie war sehr kurz.
    Er las sie zweimal durch, und ein Gefühl der Unwirk-lichkeit ergriff von ihm Besitz. Nein. Das konnte nicht sein.
    »Sir? Alles in Ordnung?«
    Mit großer Willensanstrengung schaute Aric zu Hill auf. »Ist das Schiff schon zurück?«
    »Ich glaube nicht, Sir«, sagte Hill und schaute ihn mit gerunzelter Stirn an. »Sie wollten
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