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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm
Autoren: Johanna Lindsey
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furchteinflößenden einsneunzig erreicht hatte. Sein rauhes Leben hatte ihn schlank und muskulös werden lassen, und die heiße Sonne von Arizona hatte ihn so dunkel wie einen Indianer werden lassen. Billy wußte verdammt genau, daß die argwöhnischen Städter Slade für ein Halbblut wie ihn halten würden, wenn er in die Zivilisation zurückkehrte. Slade hatte jedoch einen Vorteil, und das war seine Selbstbeherrschung. Selbst seine ruhige Art war einschüchternd, obwohl er erst achtzehn war. Und diese hellen, durchdringenden Augen und seine feingemeißelten Gesichtszüge garantierten für Aufsehen bei den Frauen.
    Billy grinste. »Was wirst du als erstes tun? Dir die Haare schneiden lassen oder deine erste Frau nehmen?«
    Slade sah auf, doch sein Gesichtsausdruck verriet nichts. »Ich vermute, das Haar muß erst ab, wenn ich eine Frau finden will, die nicht schreiend vor mir davonläuft.«
    »Wenn du dir die Haare schneidest und man dich nicht fälschlicherweise für ein Halbblut hält, dann werden sich die Frauen um dich balgen. Vielleicht solltest du dein Haar lieber lang lassen, um das zu vermeiden. Du wirst so schon genug Ärger haben. Du weißt doch, was man mit einer Frau macht, oder?«
    »Ich denke mir, das ist nicht allzu schwierig«, sagte Slade gedehnt, »wenn es so ist, wie du es mir gezeigt hast, als du und Little …«
    »Das darf doch nicht wahr sein!« rief Billy, dem eine heiße Röte über den Nacken stieg. »Unser Lager war Meilen entfernt, als ich … soll das heißen, daß du mir gefolgt bist?«
    »Ich bin direkt hinter dir hergeritten«, sagte Slade. »Ich bin dir in deine Hütte gefolgt, und du hast meine Anwesenheit gar nicht wahrgenommen. Sie schon. Sie hat mir ins Gesicht gesehen und gegrinst. Sie hat es dir nie gesagt?«
    »Nein, verdammt noch mal!«
    Slade runzelte die Stirn. »Ist dir das wirklich so peinlich? Habe ich dich jetzt wütend auf mich gemacht?«
    »Das war eine Privatsache.«
    »Du hast recht«, räumte Slade ein. »Und doch bereue ich es nicht, mein Freund. Ich habe mehr dabei gelernt, als ich für möglich gehalten habe.« Er schwieg nachdenklich. »Es hat mir gezeigt, daß der Mann fast alle seine natürlichen Instinkte verliert, wenn er eine Frau nimmt. Er wird schwach. Aber sie läßt sich weniger darauf ein, und daher wird sie stärker.«
    »Ha!« Billy war froh, daß er sich wieder ein wenig gefangen hatte. »So ist es nicht immer, Slade. Du hast mich mit meiner ersten Frau gesehen, und ich war ungeschickt und übereifrig. In der Zwischenzeit habe ich gelernt, wie man eine Frau vor Leidenschaft um den Verstand bringt. Heute ist sie es, die die Kontrolle über sich verliert, nicht ich. Aber dazu braucht es spezielle Techniken und Zeit, um sie zu erlernen.«
    Slade wägte Billys Worte ab und versuchte dahinterzukommen, ob er log, um sein Gesicht zu wahren, oder ob er die Wahrheit sagte. Er entschied, es sei von beidem etwas, doch er wandte sich mit einer zweifelnden Frage an seinen Freund.
    »Und du hast diese Technik gemeistert? Jede Frau, die du jetzt hast, unterliegt dieser Macht?«
    »Ich beherrsche die Technik«, brüstete sich Billy mit extremer Zuversicht, doch dann räumte er eilig ein: »Aber, zum Teufel, es gibt jede Menge Frauen, die es nicht mögen, ganz gleich, was du tust.« Billy enthüllte ihm nicht, daß diese wenigen Frauen in der kurzen Zeit, in der er seine Erfahrungen gemacht hatte, die weißen Huren waren, die er in den Städten ausprobiert hatte.
    »Bei dir könnte es allerdings anders liegen«, fuhr Billy fort. »Weiße Frauen erwärmen sich für ein Halbblut ebensowenig wie für einen Vollblutapatschen – nämlich gar nicht.«
    »Aber wie kann ich deine Technik lernen?«
    »Zum Teufel, wenn du glaubst, daß ich es dir beibringe … Bring eine Frau dazu, dir zu zeigen, was sie mag, so wie ich es auch gemacht habe.«
    Slade reagierte auf jedes Thema, das ihm unbehaglich wurde, indem er einfach das Gespräch abbrach. Genau das tat er jetzt, indem er aufstand, zu den Pferden ging und seine liebste graue Stute rief, während Billy seinen breiten Rücken ansah.
    Billy konnte sich eine letzte spöttische Bemerkung nicht verkneifen. »Zum Teufel, machst du dir etwa Sorgen wegen dem ersten Mal?«
    »Nur, daß die Frau es merken könnte.«
    Billy mußte sich anstrengen, um die Worte zu verstehen. Doch den Inhalt konnte er nur zu gut verstehen. Er konnte sich noch lebhaft daran erinnern, wie er sich beim ersten Mal gefühlt hatte.
    »Du kannst immer noch
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