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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman
Autoren: Janet Chapman
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nennen?«
    Alles kam lebhaft und jäh wie ein Sturzbach wieder. Der Laster, der ihnen entgegenkam, der ohrenbetäubende Zusammenstoß, der Airbag, der ihr ins Gesicht explodierte. Dann der seitliche Stoß, noch ein heftiger Aufprall, ihr Arm, der vor Schmerz zersprang, ihre Schreie, die sich im Geräusch kreischenden Metalls und zerbrechenden Glases verloren.
    Auch war sie ziemlich sicher, dass sie mindestens drei Menschen ihren Namen genannt hatte, auch diesem Strahlemann.
    »S-Sam«, sagte sie. Ihre Kehle schien in Flammen zu stehen.
    »Tut mir leid, falsches Geschlecht. Versuchen Sie es noch mal«, sagte er.
    »Können Sie mir Ihren Namen nennen?«
    Willa bemühte sich zu schlucken.
    »Sam! S-Saam!«
    »Ich glaube, einer der eingelieferten Männer heißt Sam«, sagte eine Frauenstimme rechts von ihr.
    »Malcolm ist bei ihm.«
    »Blauauge, ich schlage einen Handel vor. Sagen Sie mir Ihren Namen, und ich schicke Mary zu Ihrem Freund.«
    »Willa.«
    »Okay, Willa. Wissen Sie, warum Sie in der Notaufnahme sind?«

    »Zusammenstoß.«
    »Na, endlich geht es. Aber Sie machen nicht den Eindruck, als könnten Sie sich auf mich konzentrieren. Welche Augenfarbe habe ich?«
    »Grün.«
    Sein Lächeln wurde breiter.
    »Aber Sie haben wohl keine Schwäche für grüne Augen. Warten Sie, ich dämpfe die Lichter«, sagte er und verschwand plötzlich.
    Der Schmerz in ihrer Stirn ließ nach, als die helle Beleuchtung gedämpft wurde.
    »Der Unfall hätte tödlich sein können, nach allem, was das Team des Krankenwagens gesagt hat, als man Sie eingeliefert hat«, erklärte er, und seine Stimme kam wieder näher.
    »Gerettet hat Sie vermutlich die Größe Ihres Fahrzeugs und das ausgefeilte Air-Bag-System.«
    Willa konzentrierte sich darauf, ihn in den Fokus zu bekommen.
    »Sam?«
    »Mary sieht nach ihm. Na, wollen Sie die Liste Ihrer Wehwehchen hören?«
    »Wasser.«
    »Absolut machbar. Hier, das wird Ihrer Kehle helfen. «
    Ein geknickter Strohhalm berührte ihre Lippen, und Willa sog daran und schluckte sorgsam mehrmals.
    »Apropos«, fuhr er fort, »Ihre Kehle schmerzt, weil
der Sicherheitsgurt sich dort eingeschnitten hat. Er hat auch Ihre linke Brust und Hüfte verletzt. Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung, aber nicht so besorgniserregend, wie es hätte sein können. Gott segne die Seiten-Airbags.
    Ihre ganze rechte Seite, ganz besonders Ihr Handgelenk, hat einen bösen Stoß abgekriegt, als ein Baum sich Ihrem Wagen in den Weg gestellt hat. Das erfordert einen kleinen Besuch im OP, in den Sie in einer halben Stunde gebracht werden. Wir warten auf den Chirurgen.« Sein Lächeln zuckte nach unten.
    »Mich lässt man nicht mit den richtig scharfen Messern spielen. Ich darf Sie nur mit spitzen Dingen anstechen. «
    »Mein Bein schmerzt«, sagte sie. Das Wasser hatte ihre Kehle so weit geglättet, dass sie einen ganzen Satz herausbringen konnte.
    »Dorthin komme ich noch, Willa. Knie und Knöchel sind besonders betroffen, typisch für Frontalzusammenstöße, weil man sich automatisch gegen den Aufprall stemmt. Da Sie aber für eine Frau ziemlich massive Arbeitsstiefel getragen haben, ist da unten nichts gebrochen. Aber Sie werden eine ganze Weile nicht joggen können.
    Was die inneren Organe betrifft, ist alles an seinem angestammten Ort. Ein paar Rippenbrüche werden eine Weile höllisch schmerzen, aber Milz, Nieren, Leber und andere wichtige Teile scheinen in Ordnung zu
sein.« Er berührte ihr Haar, und sein Lächeln kam wieder, etwas schief diesmal.
    »Kein Geschrei, wenn Sie morgen in den Spiegel blicken, ja? Sie werden ein blaues Auge haben sowie Kratzer und andere kleine Verletzungen.«
    Er richtete sich auf und fasste nach ihrer linken Hand, wobei er auf das am Handrücken angebrachte Infusionsröhrchen achtete.
    »Eines macht mir ein wenig Sorgen, deswegen habe ich einen Kollegen zugezogen. Wissen Sie, dass Sie schwanger sind, Willa?«
    Sie blinzelte ihn verständnislos an.
    »Im Anfangsstadium. Höchstens zwei, drei Wochen, soweit ich das beurteilen kann«, fuhr er fort.
    »Da ich kein Experte auf dem Gebiet weiblicher Innereien bin, habe ich einen Frauenarzt zugezogen. Er soll Sie untersuchen, ehe es in den OP geht.«
    Sie hätte kein Wort herausgebracht, und wenn es um ihren Kopf gegangen wäre.
    »Wenn dieses hinreißende Mannsbild nebenan zu Ihnen gehört«, sagte eine Frauenstimme und trat an Willas rechte Bettseite, »kann man es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie nach ihm rufen. Wäre er mein, würde ich
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