Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
eher nach Heulen zumute war. Sie sah so zerschlagen aus, so verletzt. Und so schrecklich zerbrechlich.
    »Hi«, flüsterte er, nahm ihre Hand und legte sie auf die Decke, damit sie nicht spürte, wie stark seine Hand zitterte.
    »Hi«, flüsterte sie heiser. Ihr Blick sog ihn förmlich in sich hinein.
    »Als du von Bord der RoseWind gegangen bist, hast du auch nicht schlimmer ausgesehen.«
    Erleichterung mündete in einem leisen Auflachen.
    »Meine Seite des Wagens ist ja auch nicht gegen einen Baum gestoßen.« Er führte ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Fingerknöchel.
    »Es tut mir leid, Willa«, flüsterte er, schloss die Augen
und hielt ihre Finger an seine Lippen, »es tut mir so verdammt leid.«
    »Hm … was denn?«
    Er fasste nach dem Geländer ihrer Trage und stand auf. Soweit seine Rippen es zuließen, beugte er sich über sie und strich ihr federleicht über die Wange, die einzige Stelle, die unversehrt aussah.
    »Es tut mir leid, dass ich dich fast umgebracht habe. Ich habe versucht, nach rechts zu verreißen, um den Aufprall mit meiner Seite abzufangen, war aber nicht rasch genug.«
    »Nach allem, was ich gesehen habe, haben Sie sich hervorragend gehalten, Sam«, sagte Dr. Zeus, der auf der anderen Seite der Rollbahre auftauchte.
    »Und Ihr Wagen hat seine Sache gut gemacht und Sie geschützt. Der Aufprall hat die Fahrerseite fast völlig zusammengedrückt. Unser Mädchen hier hätte keinen einzigen Kratzer abbekommen, wenn der Aufprall Sie nicht gegen den Baum gedrückt hätte.«
    Der Arzt ging mit der Schwester zur Tür.
    »Wir bleiben in der Nähe. Wenn Sie etwas brauchen, drücken Sie auf den Knopf ›Hilfe‹«, riet er und deutete auf eine Anordnung von Knöpfen an der Wand über Willas Kopf.
    Willa hob die linke Hand und berührte Sams Gesicht.
    »Bist du wirklich heil geblieben? Keine Brüche?«
    »Ich fühle mich, als wäre alles gebrochen.«

    Er beugte sich vorsichtig über sie und küsste sie auf die Lippen.
    »Jetzt raste nicht aus«, flüsterte er nahe an ihrem Mund, »aber ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Er ging ein wenig auf Distanz und lächelte.
    »Ich weiß.«
    »Ach?«, quiekte sie und machte große Augen, »woher weißt du das?«
    »Ich habe es gestern in deinen Augen gesehen, vor dem Feuer. Warum glaubst du, hatte ich es so eilig, ins Schlafzimmer zu kommen? Ich hatte Angst, du würdest Panik kriegen und mich fortschicken, deshalb habe ich beschlossen, dich … hm … zu beschäftigen.«
    Sie seufzte schwer und sah ihn unverwandt an.
    »Ich wollte dich nicht lieben, aber die Liebe hat sich angeschlichen, als ich nicht hingesehen habe.«
    »O Gott, Willa«, hauchte er und berührte mit seiner Nase die ihre, »fast hätte ich dich verloren. Es tut mir so verdammt leid, dass du verletzt wurdest.«
    »Hör auf mit den Entschuldigungen«, sagte sie rau, »und setz dich, ehe du umfällst.«
    »Ja, Ma’am«, sagte er und küsste ihre Nase, ehe er sich vorsichtig in den Rollstuhl sinken ließ. Er schob seine Hand, Handfläche nach oben, unter ihre, die auf der Decke lag.
    »Hast du mich heute Morgen deshalb gesucht? Um mir zu sagen, dass du mich liebst?«

    Als sie vorsichtig den Kopf drehte, um ihn anzusehen, zuckte sie zusammen.
    »Eigentlich war ich gekommen, um dich um Hilfe bei Jennifer zu bitten.«
    »Du sollst deinen Nacken schonen«, sagte er.
    »Ich kann dich gut hören, auch wenn du nach oben schaust. Also, was ist los mit Jen? Hat der Junge sich heute vor dem Schulball gedrückt?«
    »Nein.« Sie schloss die Augen. »Jen ist heute zu mir ins Cottage gekommen und … wir haben geredet.«
    »Worüber?«
    »Kannst du das Wasser auf dem Tisch erreichen?«
    Das konnte er, doch musste er wieder aufstehen, um ihr den Trinkhalm an den Mund zu halten. Die ganze Aktion dauerte etliche Minuten, dann setzte sich Sam mit einem erleichterten Aufatmen wieder.
    »Hast du etwas gegen die Schmerzen bekommen?«, fragte er, als er merkte, dass das, was man ihm gegeben hatte, zu wirken begann und er eine gewisse Benommenheit spürte.
    »Mir geht es gut, Sam. Ich möchte dir etwas von Jennifer sagen, ehe sie und Shel und Emmett kommen. Es ist wichtig.« Sam hatte nicht daran gedacht, doch war ihm klar, dass jetzt die Angehörigen verständigt werden mussten. Er musste seine Brüder anrufen, am besten, während Willa operiert wurde.
    »Also, was hast du mit Jen heute besprochen?« Er schob wieder seine Hand unter ihre.

    »Über den Groll, den sie mir entgegenbringt.« Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher