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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Oberhand und schloss und verriegelte die Tür.
    »Und lassen Sie bloß Ihre Grumepfoten von meinem Freund!«
    Xander erlaubte sich bei diesen Worten einen Funken Hoffnung.
    »Meinem ehemaligen!«, fügte sie hinzu, und Xander seufzte.
    Sie wandte sich wieder an ihn. »Warum sind alle verrückt
geworden?«
    »Verrückt?«, wiederholte Xander, dem diese Wortwahl absolut nicht
gefiel. Seltsam wäre in Ordnung gewesen, aber verrückt war
unfair. »Fällt es dir denn so schwer zu glauben, dass andere Frauen mich
attraktiv finden?«
    »Damit andere Mädchen dich haben wollen, müsstest du sie schon
verhexen.«
    »Das ist wirklich…«, begann Xander, um dann zu verstummen. »Na ja,
okay, ein Punkt für dich.«
    Im selben Moment flog ein Stein durch das Fenster der Hintertür.
Eine Sekunde später steckte Joyce Summers die Hand durch die Öffnung und
tastete nach dem Schloss. »Xander, Schätzchen? Lass Joycie rein. Lass Joycie
rein!«
    Xander und Cordelia wechselten einen Blick und liefen dann hinaus
auf den Flur und die Treppe zu Buffys Zimmer hinauf.
    Xander schloss die Tür hinter sich und stieß einen Seufzer der
Erleichterung aus.
    Nun, dachte er, wenigstens kann es nicht noch schlimmer werden.
    Er trat ans Fenster und blickte nach draußen. Bis auf ein
vorbeifahrendes Auto war die Straße leer. »Gut. Der Mob hat uns noch immer
nicht gefunden. Wir sollten hier oben sicher…«
    In dem Moment steckte Angel sein bestialisch verzerrtes Gesicht
durchs Fenster, packte Xander am Kragen und sagte lächelnd: »Nur in der
Theorie!« Dann zerrte er Xander auf das Schrägdach des ersten Stocks.
    »Xander!«, schrie Cordelia.
    Angel zog Xander weiter zu sich heran. »Wo ist Buffy?«
    »Cordy, verschwinde von hier!«, rief Xander in der Hoffnung, dass
Cordelia genug Verstand hatte, auf ihn zu hören.
    Dann warf Angel ihn vom Dach. Xander gelang es, auf den Füßen zu
landen und den Aufprall mit den Knien abzufedern, so dass er sich nichts brach,
obwohl seine Knöchel und Knie mörderisch wehtaten. Er schwankte, kippte nach
hinten und fiel auf den Rücken.
    Eine Sekunde später landete Angel geschmeidig an seiner Seite.
    »Perfekt«, sagte der Vampir mit einem bösartigen Grinsen, während
er Xander packte und hochriss. »Ich wollte etwas Besonderes für Buffy tun -
genauer gesagt, ich wollte Buffy etwas antun -, aber das ist viel
besser.«
    Xander war nicht bereit, kampflos aufzugeben, und rammte Angel ein
Knie in den Unterleib. Doch als er weglaufen wollte, ergriff ihn der Vampir und
wirbelte ihn im hohen Bogen durch die Luft und auf
den Rasen. Dann packte Angel ihn wieder am Kragen und zog ihn zu sich heran.
Mit gefletschten Fängen sagte er: »Wenn es dich irgendwie tröstet, ich fühle
mich dir im Moment ganz nahe.«
    Kurz bevor er zubeißen konnte, wurde Angel von einer Hand gepackt
und zur Seite geschleudert.
    »Buffy? Wie…«
    Doch es war nicht Buffy. Die Jägerin flitzte wahrscheinlich noch
immer durch die Sunnydale High auf der Suche nach einem Stück Käse.
    Es war Drusilla.
    »Keine Angst, Kätzchen. Mommy ist hier.«
    Und sie lächelte.
    Es war dasselbe Lächeln, das er bei all den anderen Mädchen
gesehen hatte. Nur dass ihres scharfe Fangzähne zeigte.
    Kälte durchzuckte Xander bis in die Socken. Ihm war nie der
Gedanke gekommen, dass der Zauber auch auf Vampire wirken konnte. Und Drusilla
war nicht nur irgendeine alte Vampirin; sie war außerdem absolut, hoffnungslos
verrückt.
    Angel sprang wütend auf. »Ich weiß nicht, was du vorhast, Dru,
aber es ist nicht witzig!«
    Drusilla half Xander hoch und stellte sich schützend zwischen ihn
und Angel. »Wenn du diesem Jungen auch nur ein Haar krümmst…«
    »Das ist wirklich rasend komisch«, sagte Angel mit einem
sadistischen Lachen. »Ausgerechnet er?«
    »Nur weil ich endlich einen richtigen Mann gefunden habe…«
    Angel schüttelte den Kopf. »Ich schätze, ich habe dich wirklich in
den Wahnsinn getrieben.« Dann schien er mit dem Hintergrund zu verschmelzen und
zu verschwinden, wie in den alten Zeiten, als er aufgetaucht war, um Buffy eine
mysteriöse Warnung zu übermitteln.
    Drusilla drehte sich zu Xander um, der in seinem ganzen Leben noch
nie eine solche Angst gehabt hatte. Und bei der starken Konkurrenz wollte das
wirklich etwas heißen.
    »Dein Gesicht ist ein Gedicht«, sagte Drusilla in einem
träumerischen Tonfall. »Oooooh, ich kann darin lesen.«
    »Wirklich? Steht da zufällig ›Verschone mich‹ oder so?«
    Sie legte ihre Finger an seine Lippen.
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