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X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

Titel: X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
Autoren: Michael Stackpole
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und nickte. »Sie haben selbstverständlich recht, General. Wir haben für Gerechtigkeit gekämpft.« Er wandte sich wieder Corrans Grab zu und dachte an Tycho. »Es ist nur schade, daß selbst im Sieg gerade jenen, die sie am meisten verdient hätten, keine Gerechtigkeit zuteil wird.«

EPILOG
    Wenn es noch einen Körperteil gab, der ihm nicht weh tat, wäre es Corran Horn jedenfalls nicht aufgefallen. Am schlimmsten waren die Schultern. Er konnte die Fesseln spüren, die ihm die Arme auf den Rücken banden und ständig Druck ausübten, um seine Ellbogen enger zueinander zu bringen. Man hatte seine Arme von den Fingerspitzen bis zu den Ellbogen mit Metall umgeben - diese Art von Fesseln waren bei CorSec seit langem verboten.
    Er lag auf dem Bauch, auf einer harten Pritsche, im Dunkeln. Er war nackt bis auf die Fesseln, und es war ziemlich kühl. Eine geringfügige, kaum merkliche Vibration erschütterte die Pritsche und produzierte ein tiefes Summen, das er manchmal, je nachdem, wie er den Kopf wandte, hören konnte. Er strengte sich an, irgend etwas zu sehen, aber es war vollkommen dunkel.
    Corran merkte, daß es ihm schwer fiel, sich zu konzentrieren, und er nahm an, daß man ihn unter Drogen gesetzt hatte. Dieses Gefühl, zusammen mit den Fesseln, seiner Nacktheit und der Dunkelheit, die ihn umgab, führte unweigerlich zu dem Schluß, daß er Gefangener des Imperiums war. Dunkelheit und Drogen sollten ihn daran hindern, sich zu orientierten. Die Nacktheit verunsicherte ihn - oder sollte es zumindest. Er erinnerte sich an ein CorSec-Fortbildungsseminar über Methoden, die Entführer anwandten, um den Widerstand ihrer Opfer zu brechen. Jetzt war er selbst einer solchen Behandlung ausgesetzt.
    Die kühle Luft und die Vibration ließen darauf schließen, daß er sich in einem Raumschiff befand, das im Hyperraum unterwegs war. Er wußte, die Imps würden von Coruscant fliehen, und einen Augenblick lang hatte er keine Ahnung wieso. Dann erinnerte er sich, daß die Flotte der Allianz vor dem Planeten erschienen war. Wenn die Imps fliehen, haben wir gewonnen. Er runzelte die Stirn. Aber wenn wir gewonnen haben, wieso bin ich dann gefangen?
    Er versuchte, sich an seine letzten bewußten Augenblicke auf Coruscant zu erinnern. Er hatte die Kontrolle über seinen Headhunter verloren, und die manuelle Überbrückung hatte nicht funktioniert. Dann hatte eine Warnlampe am Schaltpult angekündigt, daß der Beschleunigungsausgleich nicht mehr funktionierte. Das Schiff war extrem schnell nach oben geschossen, und dann konnte er sich an nichts mehr erinnern. Ohne Beschleunigungsausgleich habe ich die volle Wirkung des schnellen Aufstiegs abbekommen. Das Blut ist mir aus dem Hirn gewichen, und ich muß bewußtlos geworden sein.
    Corran drehte sich nach links, dann zog er die Knie an die Brust. Er schaukelte ein wenig und schaffte es, sich hinzuknien. Sofort begann die Welt, sich zu drehen, was noch schlimmer wurde, weil er in der vollkommenen Dunkelheit, die ihn umgab, den Blick auf nichts fixieren konnte, nichts seine Aufmerksamkeit ablenkte. Er neigte den Kopf, aber er ließ sich nicht wieder fallen. Es war ganz gleich, wie schrecklich er sich fühlte, er hatte es bis auf die Knie geschafft und weigerte sich, in die Bauchlage zurückzufallen.
    Lichter blitzten auf und stachen ihm wie Messer in Augen und Hirn. Er hörte eine Luke zischen, dann das entschlossene Klacken von Schuhen auf Metallgitter, aber er unternahm keinen Versuch, in die Richtung der Geräusche zu sehen. Er weigerte sich hinzusehen, denn er wußte irgendwie, wer immer dort hereingekommen war, legte es auf einen großen Auftritt an, und Corran gratulierte sich zu seiner Selbstbeherrschung.
    Er wartete, bis das Geräusch der Schritte verklungen war, ehe er langsam den Kopf hob. Er ließ die Augen fast geschlossen; Wimpern und Tränenflüssigkeit schützten seine Augen gegen das Licht. Aus dem rechten Augenwinkel konnte er einen roten Fleck erkennen, also wandte er diesem langsam den Kopf zu und blickte auf. Schon bevor er die verschiedenfarbigen Augen entdeckte, wußte er, wer sie war, und gab sich einen Augenblick der ungerechtfertigten Hoffnung hin, sie sei nur eine Halluzination.
    Ihre ersten Worte waren kalt und gleichmütig, nur mit einem winzigen Hauch von Neugier versehen. »Ich hatte Sie mir irgendwie furchterregender vorgestellt.«
    »Kleider machen Leute«, sagte er. Jedenfalls glaubte er, es gesagt zu haben. Er hörte, wie Geräusche aus seinem Mund
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