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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht
Autoren: Stefan Wolf
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bin Krankenpfleger
und muß ins Elisen-Hospital zurück. Gleich beginnt mein Dienst.“
    „So schnell, mein Herr, kehren wir das
nicht unter den Teppich. Bitte, weisen Sie sich aus! Die Sache wird dann später
geklärt.“
    Ganz behaglich fühlte Tarzan sich
nicht. Hatte er vielleicht doch den Falschen erwischt?
    „Du bist vielleicht eine Nervensäge!“
seufzte der Sommersprossige. „Aber von mir aus! Ich heiße Horst Kuhleber und
wohne Gansangerweg 10. Ich...“
    Er stockte. Er hatte in die Innentasche
seiner Jacke gegriffen, um die Ausweispapiere hervorzuholen, zog aber die Hand
leer zurück.
    „Verdammt! Die Brieftasche steckt in
der anderen Jacke. Ich habe nur das Portemonnaie mit.“
    „Macht nichts.“ Tarzan lächelte kühl.
„Ich notiere mir die Zulassungsnummer Ihres Wagens.“
    „Ich bin mit dem Bus gekommen.“
    Tarzan musterte ihn mit unverhohlenem
Mißtrauen. War der Mann tatsächlich unschuldig? Er schien empört und beleidigt.
Hatte Klößchen sich getäuscht? Reichte der Verdacht aus, den Mann festzuhalten?
Wohl kaum.
    „Hoffentlich stimmen Ihre Angaben, Herr
Kuhleber. Wenn nicht — wir finden Sie! Garantiert.“
    „Davon bin ich überzeugt. Und es sollte
mich freuen, wenn du und dieser Willi — wenn ihr euch bei mir entschuldigt.
Aber jetzt muß ich weiter!“
    Er ging an Tarzan vorbei, durchs Tor,
bog um eine buschbestandene Ecke und entfernte sich in Richtung Bushaltestelle.
Allerdings war dort auch der riesenhafte Parkplatz.
    Tarzan überlegte, ob er ihm heimlich
folgen sollte. In dem Moment trabten seine Freunde mit Oskar heran. Damit war
die Gelegenheit fast schon verpaßt.
    „Noch keiner aufgetaucht?“ rief
Klößchen.
    „Einen habe ich mir vorgenommen. Die
Beschreibung traf zu. Trotzdem weiß ich nicht, ob’s der richtige war. Er mußte
eilig ins Krankenhaus. Deshalb konnte ich ihn nicht aufhalten.“
    Tarzan erzählte.
    „Eigentlich kann er’s nicht gewesen
sein“, meinte Klößchen. „Meine Kamera ist ziemlich groß. Die läßt sich nicht in
der Hosentasche verstecken.“
    Tarzans Haltung versteifte sich.
    „Himmel, er könnte sie der Frau gegeben
haben.“
    „Oder dem Pudel“, flachste Karl, was
ihm Klößchens empörten Blick eintrug.
    „Welchen Eindruck hattet ihr?“ wandte
Tarzan sich an Gaby und Klößchen: „Gehörten Kuhleber und die Frau zusammen?“
    „Weiß nicht!“ Klößchen hob die Achseln.
„Kann auch Zufall gewesen sein, daß die nebeneinander am Geländer standen.“
    „Nein!“ widersprach Gaby. „Bestimmt
nicht. Sowas merkt man an Kleinigkeiten. Auch an der Körperhaltung: Ob man
zueinander gewandt ist, oder von einem Fremden eine Notiz nimmt. Die beiden
kennen sich gut.“
    „Uns bleiben immer noch zwei
Möglichkeiten“, sagte Tarzan. „Entweder wir finden den richtigen Mann —
vorausgesetzt, daß Kuhleber der falsche war. Oder besagte Pudelhalterin.
Klößchen und Karl bleiben hier am Eingang. Wir beide, Gaby, suchen den Park ab.
Dann ist in jeder Gruppe einer, der die Gesuchten kennt. Einverstanden?“
    Alle nickten.
    Und Klößchen sagte: „Solange mein
Schokoladenvorrat reicht, mache ich alles mit.“

3. Vielleicht eine Spur
     
    Sie opferten eine volle Stunde. Gaby
und Tarzan hatten schließlich die Idee, Oskar als Suchhund einzuschalten.
    Am Ententeich sollte er die Spur der
hübschen Pudelhündin aufnehmen, was er auch begeistert tat. Sie führte einen
entlegenen, verwunschenen Weg entlang — der neben dem Zaun verlief.
    Mit betretenen Gesichtern standen sie
dann vor einem Notausgang: einer Drehtür aus Eisengitter, die so angebracht
war, daß man zwar hinaus — aber nicht hinein konnte.
    Von dort hatte man nur wenige Schritte
bis zur Rückseite des Parkplatzes.
    „Die haben uns sauber reingelegt!“
knirschte Tarzan. „Ihm konnte ohne Kamera — ohne das Corpus delicti (Beweisstück) — nichts passieren. Und sie ist hier entlang verduftet. Ich wette, er heißt
nicht Kuhleber, ist nicht mit dem Bus gekommen und hatte seine Brieftasche sehr
wohl in der Jacke. Verflucht! Ich hätte Gewalt anwenden sollen. Allerdings —
wäre es dann doch der Falsche gewesen, hätte ich mich schön in die Tinte
gesetzt.“
    „Jetzt müssen wir Anzeige erstatten.“
    Gaby verscheuchte eine Mücke, die sich
für ihre nackten Arme interessierte.
    Sie gingen zum Ausgang, wo Karl und
Klößchen im Schatten saßen.
    „Schöne Pleite!“ schimpfte Klößchen.
„Ich könnte mir vor Wut ein Ohr abreißen. Nie wieder werde ich reiten. Solche
Dinge
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