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Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott

Titel: Wunderbare Fahrten und Abenteuer der kleinen Dott
Autoren: Tamara Ramsay
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so
appetitlich aus dem Moos hervorleuchtenden Pilzen vorübereilte, konnte sie
zuletzt nicht widerstehen.
    »Nein, stehlen werde ich nicht«, sagte
sie sich, »aber ich weiß, was ich tu. Ich werde die schönen Pilze gegen Streichhölzer
eintauschen!«
    Rasch zog sie ihr Jäckchen aus,
sammelte die schönsten Pilze darin zusammen und eilte aus dem Wald und dem
nächsten Dorfe zu.
    Bei einem Kaufladen beobachtete sie,
wie die Menschen kamen und gingen, und als der Laden fast leer war, schlüpfte
sie hinein und versteckte sich hinter einem Sack mit Reis. Sie ließ ihre Augen
flüchtig über die Würste und Käsesorten im Fliegenschränkchen gleiten, auch die
Süßigkeiten würdigte sie keiner Beachtung. Rasch hatte sie herausgefunden, wo
die Streichhölzer waren und wo die Brötchen lagen. Und als der Laden gerade
leer war, schüttete sie den größten Teil der Pilze auf den Ladentisch, ergriff
ein Kästchen Streichhölzer und zwei Brötchen und schlich zur Ladentür. — »Ein
ganz schönes Häufchen«, dachte sie mit einem liebevollen Blick auf die Pilze.
»Die Streichhölzer und Brötchen, die durfte ich mir dafür einstecken!« — Dann
öffnete sie schnell die Ladentür und eilte auf die Straße hinaus.
    In der Nähe des Dorfes entdeckte Dott
eine Abfallgrube, in der sie unbemerkt herumstöbern konnte.
    Da gab es allerhand Sachen, die sie
brauchen konnte, einen alten Rucksack, ein abgebrochenes Küchenmesser, eine
leere Konservendose und Drähte.
    »Hei, da habe ich ja meine ganze
Wirtschaft beisammen!« frohlockte sie. »Schön sieht das alles ja nicht gerade
aus, aber ich werde schon herausbekommen, wie ich etwas Schönes daraus mache!«
    An einem kleinen See konnte sie nach
Herzenslust wirtschaften. Der Rucksack mußte gründlich ausgewaschen und in der
Sonne zum Trocknen ausgebreitet werden. Die Konservendose mußte sie mit einem
Grasbüschel und Sand ausscheuern und das Messer in der Erde blankputzen.
    Dann bog sie aus dem Draht ein kleines
Gestell zusammen, auf das sie ihr Dosentöpfchen stellte, und als ein Feuerchen
darunter brannte und die restlichen Pilze im Töpfchen schmorten, da klatschte
sie in die Hände und sprang vor Freude rund um das Feuer herum.
     
     
     

Die grüne Insel
     
    Als die Kleine ihre Wanderung wieder
aufnahm, standen alle Schwierigkeiten wieder vor ihr auf. Aber sie fühlte sich nach
der Mahlzeit ein wenig gestärkt und ermutigt. Eines schien ihr gewiß — die
Geister und Tiere erwarteten etwas Besonderes von ihr, die sie das Menschenkind
nannten.
    »Vielleicht ist mir die Rennefarre
überhaupt nur darum in den Schuh gefallen«, überlegte sie. »Und vielleicht ist
es gar nicht so schlimm, verzaubert zu sein!«
    Nein, das ist wirklich nicht so
schlimm. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht!
    Dott schritt nun tapfer dahin. Sie gab
dabei acht, daß sie der Stadt Lenzen nicht zu nahe kam. Die Begegnung mit den
Menschen wollte sie doch lieber vermeiden, darum bog sie auf ihrem Wege nach
Süden ab.
    »Ich möchte nur wissen, wohin ich jetzt
geraten bin«, dachte Dott nach einer Weile. — »Ob mir wohl eines der Tiere
Antwort gibt, wenn ich rufe? Es ist ja kein Mensch hier, der sich vor meiner
Stimme ohne Körper erschrecken würde. — Hallo!« rief sie einem
vorüberfliegenden Schwalbenpärchen zu, »könnt ihr mir vielleicht sagen, was für
ein langweiliges Land das ist, in dem es nichts als grüne Wiesen gibt?«
    Die Schwalben zwitscherten laut vor
Übermut: »Seht das kluge Menschenkind! Das weiß nicht einmal, daß dies die
grüne Insel zwischen zwei Strömen ist!«
    »Langweiliges Land!« brummte eine Kuh
neben Dott. »Du kannst lange suchen, bis du solche fetten Weiden wiederfindest!
Das ist die Lenzer Wische zwischen Löcknitz und Elbe«, setzte sie belehrend
hinzu.
    »Das ist aber eine kluge Kuh!« dachte
Dott. »Da kann ich sie ja gleich nach Frau Harke fragen! Aber höflich muß ich
sein, sonst geht es mir wie mit Heinotter, dem Storch! — Du schöne,
schwarzweiße Kuh auf der grünen Weide«, sagte sie dann, »kannst du mir nicht
sagen, wo Frau Harke ist?«
    »Das kann ich dir nicht sagen«,
antwortete die Kuh. »Geh nur weiter, bis du Hahn Fabian triffst. Der weiß immer
alles.«
    »Was das nun wieder für eine Antwort
ist!« dachte Dott. »Wo soll ich denn den Hahn Fabian suchen?« Aber sie bedankte
sich höflich und ging weiter. Nach einer Weile begegnete sie einer Schar Enten.
    »Ach bitte, könnt ihr mir nicht sagen,
was das für eine Mauer ist, die
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