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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer
Autoren: Clive Cussler
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sagte Dirk.
    »Wir haben mit den Staatsanwälten bereits eine Abmachung getroffen. Obwohl ihm eine sichere Verurteilung wegen des Handels mit gestohlenen Antiquitäten drohte, wären ein paar weitere Jahre Gefängnis zu der bereits verhängten Strafe eine reine Formsache gewesen.«
    »Und was bekommen Sie von ihm?«
    »Alle Anklagepunkte wurden fallen gelassen – als Gegenleistung für seine Mithilfe bei der Ermittlung der Quellen hinsichtlich der gestohlenen Artefakte in seiner Sammlung. Außerdem«, sagte Sam lächelnd, »hat sich Gutzman bereit erklärt, seine gesamte Sammlung nach seinem Tod dem Staat Israel zu vermachen.«
    »Das ist doch ein gutes Geschäft.«
    »Das finden wir auch«, sagte Sam, als sie das Ende der Treppe im Gerichtsgebäude erreichten. »Das lindert den Schmerz über unsere Verluste ein wenig.«
    »Schön zu wissen, dass bei all dem auch noch etwas Gutes herauskommt«, sagte Dirk. Er ergriff Levines Hand. »Halten Sie die Ohren steif, und setzen Sie Ihren Kampf fort, Sam. Sophie hätte sich bestimmt gewünscht, dass Sie weitermachen.«
    »Das werde ich. Passen Sie auf sich auf, Dirk.«
    Während sich Sam auf den Weg zum Parkplatz machte, hörte Dirk, wie jemand seinen Namen rief. Er wandte sich um und sah Ridley Bannister, der mit Hilfe eines auf Hochglanz polierten Gehstocks die Treppe herunterkam.
    »Ja, Bannister«, antwortete Dirk.
    »Nur einen Moment«, bat der Archäologe und humpelte auf Dirk zu. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich vor dem Prozess keine Ahnung hatte, dass Sie mit Miss Elkin eine… persönliche Beziehung hatten. Sie war so etwas wie eine professionelle Kollegin, auch wenn wir nicht immer die gleichen Ansichten vertraten. Nichtsdestotrotz wollte ich Ihnen nur sagen, dass ich sie immer für eine bemerkenswerte Frau gehalten habe.«
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Dirk leise. »Ich danke Ihnen übrigens für Ihre Beteiligung am Verfahren. Ihre Aussage war für die Verurteilung Gutzmans entscheidend.«
    »Ich wusste, dass er gestohlene Artefakte ankaufte, aber ich hätte niemals vermutet, dass er so weit gehen würde, Terroristen zu engagieren, um seine Sammlung zu vergrößern. Es geschieht sehr leicht, dass man dem Zauber der Artefakte erliegt, und auch ich muss in dieser Hinsicht einige Sünden eingestehen. Aber am Ende sollte man alles wiedergutmachen. Sie und Ihre Familie haben mir den Weg gezeigt und außerdem mein Leben gerettet. Dafür werde ich Ihnen immer dankbar sein.«
    »Wie lange werden Sie den noch brauchen?«, fragte Dick und zeigte auf den Gehstock.
    »Nur noch ein paar Wochen. Die Ärzte auf Zypern haben hervorragend gearbeitet, als sie mich zusammenflickten.«
    »Es war eine gute Tat von Ihnen, dem neuen Museum das Manifest als Leihgabe zu überlassen.«
    »Es gehört zu den anderen Artefakten, die die NUMA ihnen geschenkt hat«, erwiderte Bannister. »Vielleicht bewirkt es ja, dass mich Ihre Schwester in einem anderen Licht sieht. Summer ist übrigens eine außerordentlich reizende Lady. Bitte bestellen Sie ihr, dass es mir eine Ehre wäre, wenn ich sie eines Tages mal zum Essen ausführen darf.«
    »Ich werde es weitergeben. Was wartet als Nächstes auf Sie?«
    »Die Bundeslade. Ich habe einen Hinweis gefunden, dass sie vielleicht im Jemen in einer Höhle versteckt ist.
    Es sieht ganz vielversprechend aus. Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich denke, ich habe erst einmal genug vom Mittelmeer«, sagte Dirk leise.
    »Na, viel Glück für Sie, wo immer Sie demnächst landen werden. Und bestellen Sie Ihrem Vater und Summer meine besten Grüße.«
    »Viel Glück, Bannister. Wir sehen uns sicher irgendwann einmal.«
    Dirk verfolgte, wie der Archäologe zu einem Taxistand humpelte und sich beim Einsteigen helfen ließ. Dirks Hotel war nur ein paar Blocks entfernt, daher entschied er, den kurzen Weg zu Fuß zurückzulegen. Während er durch die Straßen von West-Jerusalem schlenderte, vergaß er schon bald den dichten Verkehr und das Gewimmel auf den Bürgersteigen, da sich seine Gedanken in einer Art emotionalem Nebel verloren.
    Er ging am Hotel vorbei, wanderte weiter und gelangte, ohne es bewusst zu wollen, durch das Herodes-Tor in die Altstadt. Geistesabwesend ging er durch die Straßen und wurde von einem unsichtbaren Kompass nach Osten gelenkt.
    Er folgte einer Nonne, die bei Rot die Straße überquerte, in eine Nebenstraße und stand plötzlich auf dem Gelände der Sankt-Anna-Kirche. Er spürte, wie ihn eine tiefe Ruhe überkam, als er um die
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