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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer
Autoren: Clive Cussler
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angeschafft hatte.
    In seinem winzigen offenen Ruderhaus fand sie ein Seefunkradio und rief sofort die
Aegean Explorer
.
    Dirk, Giordino und Gunn waren gerade auf der Brücke versammelt, als Summers aufgeregte Stimme aus dem Lautsprecher drang.
    »Summer, hier die
Explorer
. Lass hören«, erwiderte Gunn ruhig.
    »Rudi, wir haben die Galeere in der Höhle gefunden.
    Dann sind drei bewaffnete Männer aufgetaucht. Ich bin geflüchtet, aber Dad ist noch drin, und sie wollen ihn töten.«
    »Beruhige dich, Summer. Wir sind schon unterwegs.
    Versuch dich zu verstecken, bis wir dort sind, und halte dich aus jeder Gefahr heraus.«
    Kenfield hatte die
Explorer
bereits gewendet und beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit, als Gunn noch damit beschäftigt war, den Transmitter einzuhängen.
    Dirk schaute aus dem vorderen Brückenfenster.
    »Wir sind sechs oder sieben Meilen weit weg«, beklagte er sich bei Gunn. »Wir werden es niemals rechtzeitig schaffen.«
    »Er hat recht«, sagte Giordino. »Stoppt das Schiff.«
    »Was meinst du mit
Stoppt das Schiff
.«, rief Gunn.
    »Gib uns zwei Minuten, um die
Bullet
aufs Wasser zu setzen, und wir sind wie der Blitz dort.«
    Gunn ließ sich diese Bitte für einen Moment durch den Kopf gehen. Selbst für ihn war Pitt mehr als ein Chef, er war wie ein Bruder. Wären die Rollen umgekehrt verteilt gewesen, wusste er genau, was Pitt tun würde.
    »In Ordnung«, sagte er ernst. »Aber passt auf euch auf.«
    Dirk und Giordino rannten sofort zur Tür.
    »Al, wir treffen uns an Deck«, sagte Dirk zu ihm. »Ich muss noch was holen.«
    »Verpass bloß nicht den Bus«, erwiderte Giordino, dann verschwand er nach achtern.
    Dirk begab sich ins Unterdeck, in dem sich die Quartiere der Mannschaft befanden. Er rannte zur Kabine seines Vaters, trat ein und ging zu einem kleinen Einbauschreibtisch. Über dem Schreibtisch befand sich ein Bücherregal, und Dirk überflog die Titel der Bücher, die dort standen. An einem Buchrücken blieb sein Blick hängen. Es war eine schwere, in Leder gebundene Ausgabe des Romans
Moby Dick
von Herman Melville. Er zog das Buch heraus und schlug es kurz auf.
    »Danke, Ismael. Du bist mir wirklich eine große Hilfe«, murmelte er, dann klemmte er sich das Buch unter den Arm und verließ die Kabine.
96
    Pitt hatte Zakkar schon beinahe vergessen, als dieser schließlich über den Bug aufs Galeerendeck geklettert war und nach seinem Partner rief. Da er keine Antwort erhielt, knipste der Araber Salaams Stiftlampe an und richtete sie auf das hintere Ende des Decks. Der Lichtstrahl erfasste die Gestalt Pitts, der dort stand, ein Schild in der Hand und ein fröhliches Grinsen im Gesicht.
    Aber Pitt ging bereits auf der anderen Seite des Masts in Deckung, als Zakkars Uzi losbellte und einen Feuerstoß über seinen Kopf hinweg in das erhöhte Steuerdeck jagte. Pitt wartete nicht ab, dass er seine Zielgenauigkeit verbesserte, sondern schlängelte sich über das Deck und verschwand im Niedergang, als Zakker ihn bereits verfolgte.
    Alis Körper war in dem kleinen Lichtfleck, der von oben ins tiefer gelegene Deck fiel, kaum zu sehen. Pitt erkannte immerhin, dass der Kopf des Arabers mit dem Hals einen unnatürlichen Winkel bildete. Bei dem Sturz musste sein Genick gebrochen sein. Eilig ging Pitt neben der Leiche auf die Knie herunter und suchte den Boden ringsum nach der Pistole ab, aber sie war nicht zu finden. Da Ali sie bei seinem Sturz aus der Hand verloren hatte, war sie unter eine der Ruderbänke in der Nähe gerutscht. Pitt hatte seine Lampe auf dem Oberdeck beiseitegelegt, als er das
pilum
geworfen hatte, darum hatte er jetzt keine Chance, die Pistole bei der herrschenden Dunkelheit zu finden.
    Während Zakkar über ihm nach achtern stürmte, bewegte sich Pitt nach vorne und tastete sich durch einen Mittelgang, der die Ruderplätze auf beiden Seiten des Schiffes voneinander trennte. Er hatte seine römischen Waffen auf dem Oberdeck zurückgelassen und fand sich jetzt so gut wie wehrlos im dunklen Schiffsbauch wieder.
    Er konnte nur hoffen, dass es ihm gelang, durch den vorderen Niedergang nach oben zu gelangen, während Zakkar am Heck ins Ruderdeck hinabstieg.
    Aber Zakkar wusste, dass sein Gegner nur vor ihm fliehen konnte, und zögerte nicht, die achtern gelegene Leiter zu benutzen. Pitt hörte ihn herunterkommen und beschleunigte seine Schritte. Gleichzeitig gewahrte er einen schwachen Lichtstrahl vor sich, der, wie er wusste, die Position des offenen Niedergangs
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