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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition)
Autoren: Karl Olsberg
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Leben!
    In sicherem Abstand verstecke ich mich hinter einer Säule und beobachte, was passiert.
    Der Wither hat einen Skeletttorso aus dunklen Knochen, jedoch keine Arme und Beine. Er schwebt über dem Boden. Seine drei Köpfe blicken sich suchend um.
    Noch hat er mich nicht entdeckt und verhält sich passiv. Aber wenn ich mich vor ihm verstecken wollte, hätte ich ihn nicht zu beschwören brauchen. Meine einzige Chance, hier herauszukommen, ist es, ihn zu vernichten.
    Ich schieße einen gut gezielten Pfeil ab. Der Treffer verursacht kaum Schaden, doch der Wither blickt mich jetzt an. Er schießt aus seinen drei Köpfen Geschosse in verschiedenen Richtungen. Eines zischt dicht an mir vorbei, prallt gegen eine Säule hinter mir und kollert über den Boden. Es ist ein Witherskelettschädel.
    Ich schieße einen weiteren Pfeil ab und treffe. Der Wither wehrt sich, doch obwohl er drei Köpfe gleichzeitig verschießt, kann ich seinen Angriffen relativ leicht ausweichen.
    Pfeil auf Pfeil trifft den Wither, Kopf um Kopf fliegt an mir vorbei und kollert über den Boden, ohne mir Schaden zuzufügen. Hoffnung keimt in mir auf. Sollte es mir tatsächlich gelingen, das Monster zu besiegen?
    Aus den Augenwinkeln nehme ich etwas wahr, das mich herumfahren lässt. Zwischen den Säulen, außer Reichweite meines Bogens, steht ein einzelner Enderman und blickt mich an. Er trägt einen weißen Kittel.
    Na schön, mit diesem Mistkerl werde ich auch ein weiteres Mal fertig. „Komm doch her, wenn du dich traust!“, rufe ich.
    Doch der Enderman rührt sich nicht von der Stelle. Auch, als ich meinen Blick von ihm abwende, kommt er nicht näher.
    Ein Schlag trifft mich im Rücken. Ich habe nicht auf den Wither geachtet, der mich mit einem seiner Schädel getroffen hat. Ich verliere Lebensenergie, die er gierig aufsaugt.
    Ich schieße einen weiteren Pfeil ab und noch einen, während ich den Geschossen meines Gegners ausweiche.
    Erneut trifft mich etwas im Rücken.
    Ich drehe mich um, überzeugt, dass sich der hinterhältige Enderman angeschlichen hat. Doch stattdessen erblicke ich ein Witherskelett. Wo kommt das plötzlich her?
    Während ich mich seiner Attacke erwehre, sehe ich, wie einer der Schädel, den der Wither abgeschossen hat, über den Boden kollert und auf einem Stück Soulsand liegen bleibt. Augenblicklich hebt sich der Schädel empor, getragen von einem Skelettkörper, der aus dem Sand aufsteigt wie aus einem Grab.
    Jetzt erst erkenne ich, dass bereits ein halbes Dutzend Witherskelette auf diese Weise entstanden ist. Sie kommen von allen Seiten auf mich zu, während der Wither weiter Skelettschädel abfeuert.
    Der Enderman schaut teilnahmslos zu wie ein Zuschauer bei einem Boxkampf, dessen Ergebnis von vornherein feststeht. In seinen glühenden Augen scheint Bedauern zu liegen.
    Ich kämpfe mir den Weg bis zu einer Säule frei und stelle mich davor. Jetzt bin ich zumindest vor Angriffen von hinten geschützt. Andererseits kann ich den Attacken nicht mehr so gut ausweichen. Rasch sinkt meine Lebensenergie, während immer neue Witherskelette um mich herum entstehen.
    Mir fällt ein, dass die Haufen mit meinen Überresten immer neben einer Säule lagen. Vielleicht war es keine so gute Idee, mir die Fluchtmöglichkeit nach hinten abzuschneiden.
    Die Haufen. Irgendetwas stimmt damit nicht.
    Ich weiß nicht genau, woher der Gedanke kommt oder was er bedeutet, aber ich versuche, ihn festzuhalten, während von allen Seiten Schwertschläge auf mich einprasseln.
    Ich trinke rasch einen Heiltrank, doch seine Wirkung ist schon bald von den Angriffen der Skelette aufgezehrt. Sie ziehen mir fast so schnell Lebensenergie ab, wie ich mich heilen kann. Es ist nur noch eine Frage von Augenblicken, bis meine jämmerliche Existenz ausgelöscht wird. Dann werde ich wieder am Ufer eines Würfelmeeres stehen und mich fragen, was mit der Welt nicht stimmt.
    Moment mal! Eigentlich müsste ich doch bei jedem neuen Weg durch mein Unterbewusstsein meine eigenen Spuren sehen! Ich hätte in der Wüste bereits ein Loch im Boden entdecken und in der Ebene meine erste selbstgebaute Behausung vorfinden müssen. Doch so war es nicht.
    Wenn es tatsächlich mehrere Versuche gegeben hat, die Würfelwelt zu verlassen, dann war bei jedem dieser Versuche alles so, als wäre ich zum ersten Mal hier. Sonst wäre Gronkh nicht so überrascht gewesen, mich zu sehen, und die Tür in dem Raum mit den Rätselschildern hätte bereits offen gestanden.
    Wenn aber die Würfelwelt
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