Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
hast du deine Meinung geändert?", fragte er neugierig.
    Sie hatte wie er zum Horizont geblickt, doch jetzt wandte sie den Kopf und sah ihn an. Das Licht des späten Nachmittags beleuchtete ihr braunes und so überaus orcisches Gesicht. Thrall, der daran gewöhnt war, Harmonie und Schönheit in den Gesichtern der Menschenfrauen zu finden, wurde plötzlich von ihrem Anblick überrascht.
    „Es begann bereits vor dem Ritus der Sicht", sagte sie leise. „Da hatte ich damit begonnen, meine Ansichten über dich zu ändern. Du hast den Köder nicht geschluckt, bist mir nicht wie ein Fisch ins Netz gegangen. Auch hast du deinen Einfluss bei unserer Großmutter nicht geltend gemacht, um von einer anderen Lehrerin unterwiesen zu werden. Je mehr ich dir zusah und zuhörte, desto mehr erkannte ich ... dass dir diese Sache wirklich wichtig ist.
    Ich war bei dir und erlebte, wie du wie ein wahrer Schamane mit den Elementen lebtest, und ich sah und teilte deinen Schmerz und deine Freude. Ich beobachtete dich mit Taretha, mit Drek ' Thar, mit Cairne und Jaina. Du lebst, woran du glaubst, auch wenn du das zuvor nicht verstanden hast. Du bist kein machthungriges Kind, das ständig nach einer neuen Herausforderung sucht, sondern du kämpfst, um für deine Leute das Beste zu tun - und zwar für alle, nicht nur für die Orcs oder die Horde. Auch für deine Rivalen willst du nur das Beste. Du willst das", sagte sie und schlug mit ihrer braunen Hand in einer liebevollen Geste flach auf den Boden, „was das Beste für die Welt ist."
    „Ich bin mir nicht sicher, ob das, was ich getan habe, wirklich das Beste ist", gestand Thrall leise ein. „Wenn ich geblieben wäre ... "
    „Dann hättest du nicht gelernt, was du hier gelernt hast."
    „Cairne würde noch leben. Und auch die Tauren vom Donnerfels und ... "
    Ihre Hand schoss vor und packte ihn am Arm. Ihre Nägel schnitten ihm tief und schmerzhaft ins Fleisch. „Was du gelernt hast, könnte alles retten. Alles!"
    „Oder nichts", entgegnete Thrall. Er zog seinen Arm nicht zurück, sondern schaute zu, wie das Blut unter ihren Nägeln hervorquoll.
    „Du hast die Möglichkeit ergriffen, die sich dir bot, statt dem unausweichlich scheinenden Untergang tatenlos entgegenzusehen. Wenn du nichts getan hättest, dann wärst du nicht Kriegshäuptling geworden. Du wärst ein Feigling und einer solchen Ehre unwürdig." Ihr Gesicht nahm einen enttäuschten Ausdruck an. „Doch wenn du dich nun in Selbstmitleid ergehen willst, dann heul nur, armer Go'el. Tu das, wenn es das ist, was du möchtest. Doch das wirst du ohne mich tun müssen."
    Sie wollte bereits aufstehen, doch Thrall packte sie am Handgelenk. Aggra blickte ihn überrascht an.
    „Wie hast du das gemeint?", fragte er.
    „Wenn du es vorziehst, dich dem Selbstmitleid hinzugeben, statt zu handeln, dann beweist du, dass ich mich in dir getäuscht habe. In diesem Fall würde ich dich nicht nach Azeroth begleiten."
    Er verstärkte den Druck auf ihr Handgelenk. „Du ... du wolltest mit mir nach Azeroth gehen? Warum?"
    Aggras Gesicht nahm einen seltsamen Ausdruck an, und schließlich platzte es aus ihr heraus: „Weil ich herausgefunden habe, dass ich nicht mehr von dir getrennt sein will, Go'el. Doch offenbar habe ich mich getäuscht. Du bist nicht der, für den ich dich gehalten habe. Ich gehe nicht mit jemandem, der ... "
    Thrall zog sie in seine Arme und presste sie an sich. „Ich wünsche mir, dass du mit mir kommst. Geh mit mir, wo immer unser Weg uns auch hinführen mag. Ich habe mich daran gewöhnt, dass du mich korrigierst, wenn ich falschliege ... Ich höre deine Stimme gern, wenn du sanft mit mir sprichst. Mir wäre es unerträglich, dich nicht in meiner Nähe zu haben. Kommst du mit? An meiner Seite?"
    „Um ... dich zu beraten?"
    Er nickte. Seine Wange lag auf ihrem Kopf. „Um meine Weisheit zu sein, meine Luft, meine Beständigkeit, als Erde ... ", er atmete tief ein, „und meine Leidenschaft und mein Herz, als mein Feuer und Wasser. Und wenn du es möchtest, dann will ich all das auch für dich sein."
    Er spürte, wie sie in seiner Umarmung erbebte, sie, die starke und mutige Aggra. Sie löste sich ein wenig von ihm und legte die Hand auf seine Brust. Ihr Blick suchte den seinen. „Go'el, solange du dieses große Herz hast, um zu führen - und zu lieben -, gehe ich mit dir bis zum Ende der Welt und darüber hinaus."
    Er strich leicht über ihre Wange - grüne Haut berührte braune -, und dann beugte er sich langsam vor, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher