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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben
Autoren: Christie Golden
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seine Stirn sanft an die ihre zu legen.
    ZWE IUN DDREI SSI G
    Das Leichenhemd, das die Tauren ihrem Oberhäuptling Cairne Bluthuf angelegt hatten, war von exquisiter Qualität und hatte die Farben der Erdenmutter - Hellbraun, Braun und Grün.
    Wie es die Tradition der Tauren vorschrieb, wurden die Toten im Rahmen einer besonderen Zeremonie verbrannt. Der Leichnam wurde auf einen Scheiterhaufen gelegt, die Asche fiel auf die Erde, und der Rauch stieg zum Himmel auf. Erdenmutter und Himmelsvater würden den geehrten Toten willkommen heißen, und An'she und Mus'sha seinen Übergang bezeugen.
    Wie immer trug Thrall die Rüstung, die der verstorbene Or grimm Schicksalshammer ihm vermacht hatte. Ihr Gewicht behinderte ihn ein wenig, und Thrall konnte den Scheiterhaufen nur mühsam erklimmen, um zu dem Verstorbenen zu gelangen und zu sehen, was von Cairne übrig geblieben war. Tränen verschleierten seinen Blick.
    Thrall war nach Azeroth zurückgeeilt. Er und Aggra hatten sich kurz mit Baine getroffen, und bei dieser Gelegenheit hatte Thrall den Wunsch geäußert, kurze Zeit mit Cairnes Leichnam allein sein zu dürfen. Diese Bitte war ihm gewährt worden. Später würde es lange Gespräche geben über das weitere Vorgehen und die erforderlichen Vorbereitungen. Doch nun saß Thrall bei seinem alten Freund, während die Sonne träge ihrem Weg über den blauen Himmel von Mulgore folgte. Thrall atmete tief ein und sagte leise: „Cairne, mein alter Freund ... Bist du noch hier?"
    Sowohl die Tauren als auch die Orcs glaubten, dass die Geister der Toten manchmal mit denen sprachen, die sie im Leben geliebt hatten. Sie sprachen Warnungen aus, erteilen Ratschläge oder spendeten Segen.
    Thrall wäre schon für eines davon dankbar gewesen.
    Seine Worte wurden von der sanften Brise erfasst und fortgetragen. Nichts und niemand antwortete ihm. Thrall senkte den Kopf.
    „Und so bin ich wahrlich allein, denn du bist gegangen, mein alter Freund", sagte er. „Ich kann dich nicht um Rat oder Vergebung bitten, wie ich es hätte tun müssen."
    Nur das sanfte Säuseln des Windes antwortete ihm.
    „Wir sind im Streit auseinandergegangen, du und ich. Zwei, die niemals böse aufeinander hätten sein sollen, zwei, die alt genug waren, um zu wissen, dass man so nicht Abschied voneinander nehmen darf. Ich war verärgert, weil ich meine Ziele nicht erreichen konnte. Deshalb wandte ich mich von dir ab, als du weise zu mir sprachst. Das habe ich nie zuvor getan, und sieh nur, was geschehen ist. Du liegst da, ein Opfer der Heimtücke und des Verrats, und ich kann dir nicht in die Augen sehen und dir sagen, wie mir mein Herz bei diesem Anblick bricht."
    Seine Stimme versagte, und es dauerte einen Moment, bis er die Fassung wiedererlangte. Seine Rüstung wog schwer, und er schwitzte darin.
    „Dein Sohn ... Cairne, du wärst stolz auf ihn. Aber ich weiß ja, wie stolz du stets auf ihn warst. Er ist wahrlich dein Sohn, und er wird dein Erbe gut verwalten. Alles, wofür du gekämpft hast, wird er an eine neue Generation weitergeben. Er ließ nicht zu, dass der Schmerz seinen Geist beherrschte. Baine hat sich für die Sicherheit unserer Völker eingesetzt und sein brennendes Verlangen nach Rache unterdrückt. Die Tauren leben wieder in Frieden, was, wie ich weiß, alles war, was du dir für sie wünschtest. Selbst in den Untiefen des Schreckens - so wie in dieser fürchterlichen dunklen Nacht - überlebten dein Volk und der Geist der Horde.
    Die Grimmtotems sind nun offiziell unsere Feinde, statt verräterische Betrüger zu sein, denen du dein Herz geöffnet hattest. Sie hatten sich dein Vertrauen erschlichen und eiskalt einen Schlag gegen dich geplant. Die Tauren werden nicht noch einmal von ihnen überrascht werden - niemals. Und was Garrosh angeht ... Ich glaube wirklich, dass er nichts von Magathas Verrat wusste. Er ist vieles, aber ein verräterischer, intriganter Mörder ist er nicht. Garrosh will unbedingt wissen, ob er ehrlich gewonnen hat, damit er sich legitim in der Ehre sonnen kann. Er ... "
    Thrall verstummte. Er war zutiefst bestürzt über den Mord an seinem Freund und über das Gemetzel, das Cairnes Tod gefolgt war. Doch gleichzeitig war er froh, dass die Tauren unter einem solch fähigen Anführer wie Baine wieder in Frieden lebten.
    „Cairne", sagte er langsam. „Ich habe die Horde gegründet. Ich hauchte ihr ihren Geist ein, gab ihr ein Ziel, eine Richtung. Aber dennoch ... scheint mir diese Aufgabe, dieses Ziel... nicht länger meine
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