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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen
Autoren: Richard A. Knaak
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standen noch offen. Sie ließ den Stab los. Das Geschenk der Naaru rollte klappernd weg, sein Licht sollte nie mehr erstrahlen.
    Vereesa griff danach, doch der Stab verschrumpelte, als würde ein Lebewesen vertrocknen. Wenige Sekunden später war nichts übrig als ein graues Pulver, das vage die Umrisse des Stabes nachzeichnete.
    Die vier schwiegen einen Augenblick und ehrten die Draenei für ihr Opfer.
    »Sollen wir sie hier begraben?«, fragte Rhonin schließlich in die Stille.
    Kalec griff nach ihrem Leichnam. Seine Stimme brach, als er sagte: »Nein. Ich nehme sie mit. Das hat sie verdient.«
    Krasus wusste genau, was er vorhatte. »Ist das weise? Wird Malygos dir das erlauben?«
    »Es ist egal, ob er es mir erlaubt oder nicht. Ich werde sie in die Scherbenwelt bringen. Das hätte sie so gewollt.« Er nahm Iridi in die Arme und verwandelte sich. Als er die Flügel ausbreitete, verneigte er sich vor Rhonin und Vereesa. »Es war mir eine Ehre, Euch beide kennenzulernen... und ich beneide Euch.« An Krasus gewandt fügte er hinzu: »Ich verstehe dich jetzt besser. Ich stimme nicht mit allem überein, aber ich verstehe, warum du es tust...«
    Krasus verneigte sich vor dem blauen Drachen. »Sie wird immer stolz auf dich sein, Kalecgos.«
    »Ich heiße immer noch Kalec. Sie nannte mich Kalec.«
    »Dann leb' wohl, Kalec... und danke für alles, was du getan hast.«
    Der blaue Drache stieg in den dunklen Himmel auf. Kalec kreiste noch kurz über den dreien, dann wandte er sich in die Richtung, die ihn schließlich zum Portal der Scherbenwelt führen würde.
    In diesem Augenblick kamen Grenda und einige ihrer Krieger. Sie salutierte mit ihrer Axt. »Ich habe alle gefunden.« Zu Rhonin sagte sie zögernd: »Was die Raptoren angeht... ich weiß nicht, wie es denen ergangen ist.«
    Rhonin lachte. »Darum kümmere ich mich. Sobald sich alles um Grim Batol herum normalisiert, sind sie sicher froh, wenn sie auf dem Raptorenhügel bleiben können, und es zieht sie nicht zum Hafen von Menethil. Haltet Euch voneinander fern, und die Lage wird sich beruhigen.«
    Grenda schnaufte. »Ich weiß nicht, ob das klappen wird... Und gibt der verdammte Berg endlich Ruhe? Ist da nichts Böses mehr drin?
    »Das muss sich erst erweisen«, mischte Krasus sich ein. »Doch im Moment sind zumindest Todesschwinges Pläne durchkreuzt. Als Sintharia starb, wurden die Zauber, die die Eierkammer schützen sollten, aufgehoben. Die Lava dürfte alles darin zerstört haben.«
    »Dann ist unser Auftrag hier erfüllt«, entschied Grenda. Zögernd fügte sie hinzu: »Wir kehren morgen zu unserem Volk zurück, um unserem König Bericht zu erstatten und die Toten zu ehren... ganz besonders Rom.«
    Krasus furchte die Stirn. »Sagt Eurem König, dass der rote Schwarm Eure gefallenen Krieger ebenfalls ehren wird, auch meinen alten Kameraden.«
    Sie errötete. »Das wird viel für sein Andenken bedeuten.«
    Der Drachenmagier wandte sich an Rhonin und Vereesa. »Ihr wollt bestimmt so schnell wie möglich zu Euren Kindern, oder?«
    Der Zauberer und die Hochelfe nickten. »Wir ruhen uns bis zum Morgen aus«, antwortete Rhonin, »dann sollte ich uns von hier fortbringen können. Danach verbringen wir ein wenig Zeit mit ihnen, bevor ich zurück nach Dalaran muss.«
    Der rothaarige Zauberer sagte nichts mehr, sein Gesichtsausdruck deutete jedoch an, dass Krasus nicht von ihm erfahren würde, was in der abgeschirmten Stadt geschehen würde.
    »Ganz wie Ihr wollt«, wandte er sich an das Paar. »Ich bin Euch dankbar für Eure Hilfe und... und für Eure Freundschaft.«
    »So wird es immer sein«, sagte Vereesa.
    Krasus riss sich zusammen und wirkte einen letzten Zauber. »Und als ein Freund, erlaubt mir
dieses...
«
    Der Zauberer und die Hochelfe verschwanden.
    »Sie sind zuhause bei ihren Kindern«, antwortete der Drachenmagier auf Grendas verblüfften Gesichtsausdruck. »Ich schaffe es vielleicht, einige Eurer Leute auf ähnliche Weise zurückzuschicken, wenn ich genug Zeit habe, um mich zu erholen.«
    Doch die Zwerge schüttelten ausnahmslos die Köpfe. Mit einem beschämten Grinsen sagte ihre Anführerin: »Es ist immer dasselbe, wir vom Erdvolk bevorzugen
festen
Boden unter unseren Füßen!«
    Krasus lächelte. »Natürlich. Der Boden ist für Euch, was für mich der Himmel ist. Das verstehe ich sehr gut.« Er trat von Grenda zurück. »Ich gehe jetzt. Mögen Eure Äxte immer scharf und Eure Tunnel sicher sein...«
    Die Bronzebartzwerge gingen auf die Knie, als Krasus
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