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WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

Titel: WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit
Autoren: Aaron Rosenberg
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hoch, um den mörderischen Angriff abzublocken und führte die Klinge so schwungvoll, dass sie beim Aufprall zerbarst.
    Lothar keuchte, als Teile des legendären Schwertes zu Boden fielen. Doomhammers Hieb ging jetzt ungehindert nach unten durch und traf die Spitze von Lothars Helm mit einem hässlichen Geräusch.
    Der Löwe von Azeroth wankte, senkte eher reflexartig sein abgebrochenes Schwert... und drang damit in Doomhammers Brust ein, bevor er zusammenbrach.
    Es wurde still, als beide Seiten den Kampf unterbrachen und auf den Anführer der Allianz starrten, der am Boden lag. Sein Körper zuckte, als das Leben aus ihm strömte. Dann erstarb jede Regung, und Blut quoll aus dem geborstenen Schädel.
    Doomhammer machte einen unsicheren Schritt, eine Hand gegen die eigene klaffende Wunde gepresst. Blut rann ihm durch die Finger, doch er stand immer noch aufrecht und reckte, wenn auch unter Mühen, den Hammer triumphierend über sein Haupt.
    »Ich habe gesiegt!«, verkündete er heiser flüsternd, taumelnd und Blut spuckend – aber siegreich. »Und so sollen all unsere Feinde sterben, bis diese Welt restlos uns gehört!«
     
     

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
     
    »Nein!« Das Wort rann Turalyon über die Lippen, als er durch die Menge drängte und neben dem Leichnam seines Helden auf die Knie fiel – seines Mentors, seines Anführers. Dann wanderte sein Blick zu dem Orc, der sich über ihm auftürmte, und etwas in ihm machte
Klick.
    Seit Monaten haderte Turalyon mit seinem Schicksal und einer ganz bestimmten Frage: Wie konnte das Heilige Licht alle Kreaturen vereinen, alle Seelen, wenn etwas derart Monströses, derart Grausames und wahrlich Böses wie die Orc-Horde auf dieser Welt wandelte?
    Weil er dafür keine Erklärung fand, war er sich seiner selbst und der Lehren seiner Kirche unsicher gewesen. Und er hatte Leute wie Uther und die anderen Paladine beneidet, die Segen spendeten und vor Vertrauen in ihren Glauben hell erstrahlten.
    Weil er wusste, dass er nicht über ihre Fähigkeiten verfügte.
    Aber irgendetwas hatte dieser Orc, dieser Doomhammer, gerade gesagt, auf einer unbewussten Ebene, und Turalyon wollte herausfinden, was es bedeutete.
    »Bis eure Welt uns gehört«, hatte der Kriegshäuptling der Horde gebrüllt.
»Eure
Welt«, nicht
»unsere
Welt« oder auch nur
»diese
Welt«!
    Und das war die Antwort.
    Sie stammten nicht von diesem Planeten, nicht von dieser Daseinsebene. Sie stammten von anderswo her und wurden von Dämonen angetrieben, deren Heimat noch weit dahinter lag.
    Das Heilige Licht einte alles Leben dieser Welt – wozu die Orcs nicht gehörten.
    Die Aufgabenstellung war damit klar. Turalyon wollte die strahlende Pracht des Heiligen Lichts dazu nutzen, die Welt von allen Bedrohungen von außerhalb zu befreien und die Reinheit darin zu erhalten.
    Die Orcs gehörten nicht hierher. Und das bedeutete, dass er sie ungestraft niederstrecken durfte.
    »Beim Licht, deine Zeit hier ist zu Ende!«, brüllte er und stand auf. Und ein helles Leuchten entstand um ihn herum. Das Licht war so hell, dass Orcs und Menschen gleichermaßen wegschauen und ihre Augen bedecken mussten. »Du bist nicht von dieser Welt, nicht vom Heiligen Licht. Du gehörst nicht hierher! Verschwinde!«
    Der Kriegshäuptling der Horde verzog das Gesicht und trat einen Schritt zurück. Eine Hand bedeckte die Augen. Turalyon nutzte die Gelegenheit, um sich neben Lothars Leichnam zu knien.
    »Geh mit dem Licht, mein Freund«, flüsterte er. Er berührte die zerschmetterte Stirn mit dem Zeigefinger, seine Tränen fielen herab und mischten sich mit dem Blut des toten Kriegers. »Du hast dir einen Platz unter den Heiligen verdient, und das Licht heißt dich in liebender Umarmung willkommen.« Eine Aura entstand um den Körper, sie leuchtete in weißem, reinen Licht, und er meinte zu sehen, wie sich die Gesichtszüge seines toten Freundes leicht entspannten, ruhig wurden, friedlicher.
    Dann erhob Turalyon sich wieder. Er hielt das zerstörte Schwert in der Hand. »Und nun zu dir, du verkommene Kreatur«, begann er und wandte sich dem geblendeten Doomhammer zu. »Nun bezahlst du für deine Verbrechen an dieser Welt und an ihren Völkern!«
    Doomhammer musste die Drohung in seinem Tonfall erkannt haben, denn der Anführer der Orcs packte plötzlich seinen Hammer mit beiden Händen und schwang ihn nach oben – um den Schlag abzublocken, dessen Kommen er gespürt hatte.
    Aber Turalyon schloss beide Hände fest um den Griff des zerbrochenen
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