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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
Autoren: Evelyn Holmy
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kriegen.“
    „Robert?“
    „Ja?“
    „Mit dir ist doch nichts unmöglich!“
    „ … Sehr witzig!“
    Lucy steht am Fenster und blickt nachdenklich auf den Pazifik hinaus. Sie wartet bereits seit zwei geschlagenen Wochen auf Lucius‘ Anruf. Auf seine reuevolle Entschuldigung, seine Einsicht, dass er wieder einmal ganz auf seinen inneren Wolf gehört hat. Doch bisher umsonst. Allmählich glaubt sie, die sechs Wochen mit ihm waren nur ein schöner Traum. Sie hat Angst, dass er einfach aus ihrem Leben verschwunden ist.
    Anouks zartes Stimmchen erklingt und Lucy begibt sich zu ihr ins Schlafzimmer. Sie liegt auf Lucys Bett und strampelt aufgeregt, um ihr zu zeigen, dass sie Hunger hat. Lucy nimmt sie lächelnd hoch und wiegt sie, um sie zu beruhigen. Doch darauf lässt sie sich nicht ein. Sie mault ihr entgegen und muss plötzlich niesen, um dann gleich viel wütender loszubrüllen. Lucy lacht über sie. Sie stellt sich ans Fenster, macht eine Brust frei und drückt Anouk dagegen. Sogleich beginnt diese, geschäftig zu saugen. Lucy drückt ihre Hand auf ihre andere Brustwarze, damit die Milch nicht einfach so herausläuft, wenn sie einschießt, und blickt gedankenversunken zum Fenster hinaus. Hoch, auf die schroffen Berggipfel um Vancouver. Sie vermisst die Natur, doch nicht mehr so stark, wie früher. Sie ist ausgefüllt. Anouk macht sie glücklich, gibt ihr Kraft. Und auch die Hoffnung, sich doch noch mit ihrem Vater auszusöhnen.
    Anouk schmatzt laut und zieht damit wieder Lucys Aufmerksamkeit auf sich. Lächelnd streicht sie durch den dunkelbraunen Flaum auf ihrem Köpfchen, so dass die kleinen Hände hochzucken und durch die Luft rudern. Aber sie lässt sich nicht stören. „Den Appetit hast du von deiner Mom.“ Das Telefon klingelt und lässt Lucys Herz höher schlagen. Lucius? Sie begibt sich vorsichtig in den Flur, um Anouk nicht beim Trinken zu stören. Der Anrufbeantworter springt an. „Lucy? Ich bin’s, Paula. Ich muss unbedingt mit dir reden. Ich rufe später noch einmal an …“
    „Paula?“ Anouk protestiert und sie drückt sie schnell wieder gegen ihre Brustwarze.
    „Lucy?“
    „Ja.“ Sie angelt mit dem Fuß nach dem kleinen Hocker. Seit Anouk auf der Welt ist, ist Lucy zum Akrobaten geworden, der gleichzeitig mehrere Aufgaben zu meistern hat.
    „Ich muss mit dir über Luc reden.“
    Lucy zieht den Hocker heran. „Was ist los, Paula?“ Ihr klopft das Herz bis zum Hals. Sie vernimmt Paulas ironisches Lachen und nimmt endlich auf dem Hocker Platz.
    „Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. … Es geht ihm beschissen, Lucy. Und das ist noch milde ausgedrückt. Ich mache mir Sorgen, dass er vor die Hunde geht. Er hat angefangen, zu trinken.“
    „Was?“ Sie ist wie vor den Kopf gestoßen. „Erzähl‘s mir der Reihe nach“, bittet sie verwirrt.
    „Na schön“, erwidert Paula und stößt versonnen die Luft aus. „Als ihr zurück wart, hat er mit mir Schluss gemacht und ich nahm an, ihr würdet nun zusammen kommen. Ganz Ricksdale hat ja drauf gewartet, ob ihr …“, sie atmet durch. „Er verschwand dann, wie du sicher weißt. Und du bist abgereist. Als er dann wieder zurück war, ich nehme an aus seinem verfluchten Wald, da hat er alles mitgenommen, was sich ihm in hübschen Weiberröcken so bot.“
    Lucy schließt entsetzt die Augen. Verdammter verletzter Wolf! Wie vertrauenlos kannst du nur sein?
    „ … Naja. Das kenne ich ja von ihm. Aber dieses Mal war es anders. Er war dabei … ja, unglücklich trifft es wohl am besten. Als wenn er sich verzweifelt etwas beweisen wollte. Dann hörten die Weibergeschichten plötzlich auf. Von heute auf morgen. Und er lenkte sich durch einen Berg von Arbeit ab. Er übernahm unzählige zusätzliche Flüge, kapselte sich total ab. Manchmal verschwand er einfach wieder tagelang im Wald. Ich weiß nicht, wann genau es dann anfing. Es ist noch gar nicht so lange her. Vielleicht zwei Wochen. Da fiel mir auf, dass er öfter eine Fahne hatte, wenn er flog. Ich stellte ihn zur Rede und seitdem ist wenigstens das nicht mehr passiert. Er bat mich dann oft, ein paar Flüge von ihm zu übernehmen. Das hat er früher nie getan! Ein paar Mal kam er auch gar nicht erst zum Airport und ich gab vor, wir hätten es vorher so abgesprochen, flog für ihn. Wenn ich dann bei ihm vorbei fuhr, war er jedes Mal sturzbesoffen. Er vernachlässigt sogar seinen räudigen Köter.“ Sie stöhnt. „Eigentlich sollte er mir endlich egal sein. Aber ich mach‘ mir Sorgen
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