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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
Autoren: Evelyn Holmy
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einer Tüte Gummibärchen voll, während sie in den Spiegel blickt. „Was machst du nur mit mir“, raunt sie und streichelt über ihren mächtig dicken Bauch. „Ich hasse Gummibärchen!“ Das Telefon klingelt gleich neben ihr und sie nimmt ab.
    „Ja?“
    „Danke für die Bilder, Lu.“
    Sie atmet durch. Robert! „Was willst du?“
    „Dich fragen, ob du wieder mit dabei bist. Es ist Frühling und …“
    „Erst, wenn du dich bei Lucius entschuldigst“, fällt ihr ein.
    „Was? … Vergiss es!“
    „Kläre das auf, Robert!“
    „ … Er glaubt es dir wohl nicht“, stichelt er.
    Sie legt einfach auf. „Idiot!“
    Es klingelt wieder. Lucy nimmt gereizt ab. „Was denn noch, Robert!“
    „Robert? Ich bin’s, Ellis.“
    „Ellis! Oh entschuldige. Schön, dass du anrufst.“ Ellis am anderen Ende kichert.
    „Wie geht es dir, Kleines?“
    „Sehr gut. Bis auf die Hälfte, die mir schmerzhaft fehlt.“
    Ellis seufzt schwermütig. „Er war lange nicht mehr hier, Lucy. Martin ist todunglücklich.“
    „Er tut mir leid. … Aber ich hoffe, du hast dicht gehalten, Ellis.“ Sie hört, wie sie erneut seufzt.
    „Ja. Aber ich mache mir Sorgen um Lucius. Er geht auch nicht mehr ans Telefon.“
    „Ich habe es aufgegeben, darüber nachzugrübeln, was wohl in seinem Kopf vorgeht, Mom.“
    „…Hast du MOM gesagt?“
    „Oh. … Ja, hab‘ ich wohl.“
    „Schön!“
    Lucy grinst. „Naja, stimmt doch auch. … Mach‘ dir keine Sorgen, ja?“
    „Nein. Da stimmt was nicht. Ich überlege schon, bei ihm vorbei zu sehen.“
    „Falls du es tust, dann sage ihm bitte nichts.“
    „Naja“, seufzt Ellis. „Du wirst schon wissen, was du tust, Lucy.“
    Lucy schließt ihre Wohnungstür auf, während sie in der wissenschaftlichen Zeitschrift nach ihrem Artikel blättert. Sie beißt in einen Apfel und legt den Schlüsselbund neben ihrem Flurspiegel ab. Kauend blickt sie im Spiegel auf das winzige Bündel Mensch vor ihr in ihrem Tragetuch herab. Es ist erst ein paar Tage alt und ihr doch schon so sehr ans Herz gewachsen, dass sie es sich überhaupt nicht mehr ohne die Kleine vorstellen kann. Es versöhnt sie mit allem. Sie wird Anouk noch ein bisschen umhertragen, damit sie nicht erwacht, wenn sie das Tuch ablegt. „Mist!“ Sie spuckt den Bissen Apfel in ihre hohle Hand. Denn es beschert Anouk einen wunden Po, wenn sie „Apfelmilch“ trinkt. Das Telefon klingelt, so dass Anouk im Schlaf zusammenzuckt. Doch sie erwacht nicht. Lucy nimmt schnell den Hörer ab, ihre Nabelschnur zur Außenwelt, seit ihre Tochter da ist.
    „Ja?“
    „Ich bin’s“, näselt es am anderen Ende.
    „Robert“, fragt sie ungläubig.
    „Also? Bist du nun dabei?“
    „Wieso? Hast du es ihm gesagt?“
    „Hat er dir denn nichts erzählt?“
    „Nein, du verfluchter Mistkerl! Er redet seitdem nicht mehr mit mir!“
    „Der Arsch hat mir die Nase gebrochen!“
    Lucys Augen weiten sich. „Du hast es ihm gesagt?!“
    „Was sollte ich tun? Es war ja deine Bedingung“, meint er gereizt.
    Lucy muss lachen. „Das hast du verdient, Rob!“
    Er knurrt entrüstet. „Wären die Jungs nicht dazwischen gegangen, dann gäb‘s mich jetzt vermutlich nicht mehr!“
    „Willst du, dass ich dich bedaure?“ Sie hört ihn nur verächtlich schnauben.
    „Hey. Wer hätte gedacht, dass wir zwei einmal mehr miteinander reden, als du mit deinem Mister-Ich-Verstehe-Dich.“
    Lucy legt auf. „Robert, du bist und bleibst ein Id …“ Es klingelt wieder, sodass sie schnell abnimmt, damit Anouk nicht erwacht. „Robert, du bist und bleibst ein Idiot!“
    „Also was nun? Bist du mit dabei?“
    „Ich bin Mama geworden, Rob.“ Er ist still.
    „Soll das heißen, ich hab‘ das ganz für umsonst getan“, echoviert er sich.
    „Ich hoffe nicht, Rob. … Aber danke für deine Glückwünsche.“
    „Warte. Leg‘ nicht gleich wieder auf. Willst du die Sache an den Nagel hängen? Dann sag‘ es mir endlich.“
    „Nein. Lass mir etwas Zeit, mich an mein Kind zu gewöhnen. Ich komme zurück, wenn sie etwas älter ist.“
    „Sie?“
    „Hm“, bejaht sie. „Ich könnte damit beginnen, mir die Artikel vorzunehmen. Das kann ich von zu Hause aus tun.“
    „Und deine Uni?“
    „Die hab‘ ich vorerst sowieso runtergefahren. Ich habe nur eine Gastprofessur und nun ein Baby. Aber ich habe ein Projekt beantragt.“
    „Thema?“
    „Bartkauze.“
    „ … Ja. Die kommen gut. Aber die sind verdammt scheu. Man braucht ewig, um die vor die Linse zu
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