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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
Autoren: Evelyn Holmy
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wirklich verführerisch, Lucy“, meint Ellis anerkennend und stellt einen großen Topf in die Mitte des Tisches. Direkt neben einen kleineren, in dem eine grünliche Soße vor sich hin dampft.
    „Was gibt’s denn“, fragt Martin neugierig und nimmt den Deckel vom großen Topf. „Nudeln! Super, Lu!“
    „Ja“, meint Ellis. „Aber ganz besondere Nudeln. Lucy hat sie selber gemacht. Und riecht mal an der Soße!“ Sie verdreht schwelgend die Augen und tauscht mit Lucy ein Lächeln. „Ich hab‘ genau aufgepasst. Du hast Oliven, Pinienkerne und frischen Basilikum genommen.“
    Lucy nickt und schielt zu Lucius herüber, der sie mit einer hochgezogenen Braue bedenkt.
    „Ich wusste’s doch! Du hast die ganze Zeit nur geblufft, um nicht kochen zu müssen!“
    Lucy lacht. „Das hier war das Einzige, was meine Mutter immer selber zubereitet hat. Uraltes Familiengeheimrezept. Ich mach‘ es nur zu besonderen Anlässen, weil es so aufwändig ist.“ Sie tut ihnen auf.
    „Besonderer Anlass“, fragt Lucius stutzig, bevor er gequält seufzt. „Aber das heißt ja, dass ICH dann wieder kochen muss! Irgendwann werde ich mir mal deine Mutter vorknöpfen.“
    „Lucy“, meint Martin schmatzend. „Das sind die besten Nudeln der Welt!“
    „Danke, Martin“, erwidert sie belustigt. Er isst wie immer wie ein Ferkel. Sie wendet sich wieder an Lucius, der seinem Bruder mit einem genüsslichen Stöhnen Recht gibt. „Da musst du bis nach Europa, um dich bei ihr zu beschweren.“
    „Ihr habt euch endlich versöhnt“, will Ellis erwartungsvoll wissen.
    „Naja“, meint Lucy, während sie versucht, wenigstens halbwegs besser als ihr kleiner Bruder zu essen. Doch als sie die lange Nudel in den Mund saugt, spritzt ihr etwas Soße ins Gesicht. „Es ist ein Anfang gemacht“, bedeutet sie ihr und wischt sich die grüne Soße von der Wange.
    Ellis nickt ihr aufmunternd zu. „Gut.“
    Anouk neben ihr blickt ihr in ihrem Hochstühlchen neidisch beim Essen zu. Sie gönnt ihr keinen Bissen. Das Gleiche gilt für Lucius‘ Hund, der sich ihr zur anderen Seite gesellt hat und jede Portion aufmerksam verfolgt, die in ihrem Mund verschwindet.
    „Wolltest du nicht in deiner Uni anrufen“, fällt Lucius ein.
    „Ja. Mein Bartkauz-Projekt wurde bewilligt. Im Frühling geht es los.“ Sie reißt die Augen auf. „Jetzt weiß ich, was ich mit der Villa mache. Sie wird zum Hauptquartier für die Studenten. Irgendwo müssen sie ja wohnen.“
    „Na, die werden sich freuen“, meint Ellis schmunzelnd. „Aber willst du ständig zwischen Kanada und Alaska hin und her pendeln? Das ist doch nur Stress, Lucy“, meint sie weiter.
    „Nein. Ich halte keine Vorlesungen mehr. Ich betreue nur noch als wissenschafliche Mitarbeiterin die Studenten hier draußen in der Taiga bei ihren Abschlussarbeiten.“
    „Cool“, meint Martin dazu. „Du kriegst Geld dafür, dass du mit Leuten wilde Tiere beobachtest?“
    „Und nicht mal wenig“, bedenkt es Lucius.
    „Naja. So viel ist es auch wieder nicht. Ich werde es Ellis geben, damit sie auf Anouk aufpasst.“
    „Was?!“ Ellis verschluckt sich beinahe an ihrem Essen. „Das mache ich doch gern für euch. Ihr müsst mir nichts dafür bezahlen.“
    „Ihr müsst doch von etwas leben, Mom. Du hast nur die beiden Lebensversicherungen von Elliott und meinem Vater. Keine Widerrede!“
    Lucius betrachtet sie nachdenklich. „Was kommt jetzt gleich wieder, Baby? Du willst doch nicht für umsonst arbeiten. … Ist das der besondere Anlass für dieses Festmahl hier?“
    Sie atmet durch. Doch Martin ist aufgesprungen und kommt ihr zuvor.
    „Ich werde auch mal Biologe“, ruft er.
    „Ich dachte, du willst Pilot werden“, erwidert ihm seine Mutter belustigt.
    „Ich kann ja beides machen“, lacht er. „Lucius. Ich geh‘ schon mal nach deinem Bogen sehen, ja“, fragt er, während er seinen leeren Teller wegbringt.
    „Versuch‘ doch mal, die Sehne einzuspannen“, ruft Lucius ihm noch nach und schiebt seinen Teller von sich, ohne Lucy aus den Augen zu lassen.
    Anouk neben Lucy ist nun dazu übergegangen, lauthals Protest einzulegen. Sie greift nach Lucy und schmatzt herausfordernd. Lucy gibt ihr einfach eine Nudel in den Mund und es ist Ruhe. Sie räuspert sich, als der Hund neben ihr auffordernd kläfft, so dass sie zusammenfährt. „Martin“, ruft sie. „Nimm den Hund mit raus.“ Sie erwidert Lucius‘ Blick, während ein Pfiff von der Haustür ertönt und ihr der Hund von der Seite weicht. „Ich werde
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