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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut
Autoren: Lori Handeland
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ein paarmal, schluckte, drehte mich zu ihm um, um festzustellen, ob er meine Lüge glaubte, und entdeckte, dass er schon halb zur Tür hinaus war. Überrascht lief ich ihm hinterher, doch dann blieb ich im Gang stehen.
    Er ging, ohne mir weitere Fragen über die Jägersucher zu stellen. Ich sollte froh darüber sein. Menschen, die sich mit Edward Mandenauer anlegten, bezahlten das oftmals mit ihrem Leben.
    Ich war damals fortgegangen, um zu verhindern, dass Nic die Wahrheit herausfand und verletzt würde. Dieses Mal ließ ich ihn fortgehen, und zwar aus demselben Grund.
    Ich hastete weiter zur Vorderseite des Gebäudes, um zu beobachten, wie Nic für immer aus meinem Leben verschwand. Selbst wenn er zurückkehren sollte, würde er keinen Zutritt mehr bekommen. Ich gab dem Wachmann diesbezüglich ausdrückliche Instruktionen.
    Ich sollte meinen Boss kontaktieren, ihn über den Besuch vom FBI informieren, aber es war erst zwölf Uhr mittags. Edward würde noch schlafen, nachdem er die ganze Nacht gejagt hatte. Es war noch ausreichend Zeit, ihn anzurufen, nachdem ich mein neuestes Experiment überprüft hatte.
    Zugang zu dem Kellerlabor fand man nur über den hinter einem Wandpaneel versteckten Aufzug draußen vor meinem Büro. Die Tür glitt auf, sobald ich die Handfläche gegen den Sicherheitsmonitor presste.
    „Guten Tag, Dr. Hanover.“
    Die Computerstimme ärgerte mich jedes Mal wieder; ich wusste nicht genau, warum. Extreme Sicherheit war Teil meines Lebens. Obwohl das, was ich tat, wichtig war, gab es trotzdem einige, die vor nichts zurückschrecken würden, um mich daran zu hindern.
    Während der Aufzug ins Untergeschoss fuhr, intonierte dieselbe mechanische Stimme: „Netzhautkontrolle, bitte.“
    Ich positionierte mein Gesicht vor der Kamera. Ohne die entsprechenden Netzhäute säße jeder, dem es gelungen wäre, bis hierher zu gelangen, in der Falle. Natürlich bestand immer die Möglichkeit, dass jemand mir die Hand abhacken und die Augen rauspulen würde, um in den Keller zu gelangen.
    Zum Glück, oder vielleicht auch nicht, saßen die meisten Kreaturen, die zu einem solchen Ausmaß an Brutalität fähig waren, eingekerkert auf der anderen Seite der Tür.
    Die Aufzugtür öffnete sich. Eine Reihe von Panzerglastüren säumte die Wände. Jedes der Zimme r – verdammt, wollen wir doch ehrlich sein, es waren Gefängniszelle n – war belegt.
    Das mit den Werwölfen im Keller war kein Scherz gewesen.

3
    Werwölfe sind nachtakti v – genau wie die Wölfe, denen sie so ähneln. Selbst unter der Erde, bei Neonlicht, verhalten sie sich wie die Tiere, die sie sind. Dementsprechend schlief zu dieser Tageszeit der Großteil meiner Gäste.
    Ich eilte den Korridor entlang. Während die meisten Räume leicht erhellt waren, um die gedämpften Strahlen der Sonne zu simulieren, herrschte im letzten vollkommene Finsternis.
    Es war dort so dunkel, wie Billy Baileys Seele es gewesen wäre, hätte er eine besessen.
    Vor jeder Zelle stand ein Tisch mit den für das an dem Insassen durchgeführte Experiment notwendigen Geräten.
    Ich kontrollierte die Objektträger mit Billys Blut. Ich wusste nicht genau, wonach ich suchte, sondern hoffte einfach, dass es klick machen würde, sobald ich es entdeckte. Aber nach all den Jahren der Suche war ich mir inzwischen nicht mehr sicher, ob ich die Antwort jemals finden würde.
    Ein Körper warf sich mit solcher Gewalt gegen die Tür, dass die Absperrvorrichtung erzitterte. Unbeeindruckt hob ich den Blick vom Mikroskop zu dem nackten Mann, der am Panzerglas seiner Gefängniszelle klebte.
    „Billy.“ Ich machte mir eine Notiz im Protokoll.
    „Miststück“, begrüßte er mich im Plauderton.
    „Das war unnötig“, murmelte ich, und er drosch mit der Faust gegen das Glas.
    Er wollte, dass ich kreischte, aufkeuchte, zumindest zusammenzuckte. Aber das geschah nur selten. Warum sollte ich ihm noch mehr Befriedigung geben, als er in seinem Leben schon genossen hatte?
    Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie er wieder im Dunkeln verschwand. Erst da ließ ich den Atem entweichen, den ich angehalten hatte.
    Billy Bailey jagte mir eine Höllenangst ein. Ich hätte nie darum bitten dürfen, dass man ihn hierher brachte, aber ich war verzweifelt gewesen.
    Ich hatte alles versucht, um ein Gegengift zu entwickeln, welches die Menschen wieder zu dem machen würde, was sie gewesen waren, bevor sie gebissen wurden. Bisher ohne jeden Erfolg.
    Allerdings war es mir zumindest gelungen, ein Serum zu
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