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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht
Autoren: Katharina Fischer
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langsam in den Händen drehte. Mal blinzelten Helenas Augen Peter verführerisch zu, dann wieder funkelten sie ihn böse an. »Fang sie«, sagte Rodder plötzlich und warf ihm die Figur zu.
    Unwillkürlich hielt Peter die Hände hoch. Im gleichen Moment stürzte Rodder vor und schlug ihm die Waffe aus der   Hand. Geschickt fing er sie auf, noch bevor sie zu Boden fallen konnte. Helena plumpste auf den Rasen. »So schnell ändert sich das Blatt, mein Freundchen«, zischte Rodder. Plötzlich war wieder das Süßliche in seiner Stimme, dieses Wolfsgesichtgesäusel, das Peter hasste.
    Mit der Pistole zielte Rodder auf Peter, mit der anderen Hand zog er ein Handy hervor und drückte eine der Speichertasten. »Hallo, Paris, hier Helena, ich bin jetzt entführt …« Wolfsgesicht kam ins Stocken. »Hallo? … Wer … Justus Jonas?«
    Wütend steckte Rodder das Handy ein. »Verdammter Mist!« Seine Pistole deutete in Richtung Mauer. »Los, Freundchen«, bellte er, »da lang! Keine Zeit zu verlieren!«
Nichtschwimmer
    Justus und Bob rannten aus dem Hotel. Die Uhr zeigte Punkt zehn und hunderte von Schaulustigen warteten auf die Ankunft des Präsidenten. Die zwei Detektive kämpften sich durch die Menschenmenge und verschwanden dann in einer Seitenstraße, in der der VW geparkt war.
    »Wohin geht die Reise?«, fragte Bob, während er den Zündschlüssel umdrehte.
    »Zum Boot. Zu Rodders Boot!« Justus zog seine Brieftasche hervor. »Mir ist noch etwas eingefallen«, sagte er und nahm einen Zeitungsartikel heraus. »Dies ist der Bericht über Rodder. Ich habe ihn Sandy gezeigt. Sie wies mich darauf hin, dass mehrere Personen auf dem Bild sind. Ich habe ihren Hinweis leider überhört.«
    »Wieso Hinweis?«
    Justus antwortete nicht, sondern betrachtete das Foto. »Tatsächlich«, rief er aus. »Ich hätte wirklich darauf kommen müssen!«
    »Ich verstehe nix«, sagte Bob und schaltete einen Gang hoch.
    Justus hielt ihm den Artikel unter die Nase. »Und? Sag mir, dass ich mich täusche!«
    »Lass das!«, rief Bob. »Oder wir landen im Straßengraben!« Aber er war neugierig geworden, bremste ab und hielt an. Justus reichte ihm das Blatt. »Schau dir die Person auf dem Foto an. Die hinter Rodder.«
    Bob brauchte ein paar Sekunden. »Das ist Ambler!«, rief er dann. »Klar! Zwar mit Nickelbrille und langen Haaren, aber ich bin sicher, er ist es. Die kennen sich also schon lange! Wie kamst du darauf?«
    »Durch den Anrufer auf Amblers Handy. Das muss Rodder gewesen sein. Ich frage mich, wie lange sie schon zusammenarbeiten.« Justus steckte den Artikel wieder weg und blickte auf. »Und ich befürchte, er hat Peter in seiner Gewalt. Und Helena.«
    »Wen?«
    Während Bob zur Felsenküste fuhr, erläuterte Justus seinen Verdacht. »Ziel der ganzen Briefe war die Ablenkung von der eigentlichen Tat: dem Diebstahl der wertvollen Figur.«
    Endlich erreichte Bob die Kreuzung, an der die Straße zur Küstensiedlung abging. Er passierte Rodders Haus und stoppte an einer kleinen Parkbucht, an der bereits ein Kombi stand.
    »Nanu, der ist ja von Outdoor World «, murmelte Bob.
    Justus überhörte die Bemerkung und drängte seinen Freund einen steilen Uferpfad hinab. Nach kurzer Zeit gabelte sich der Weg und führte zu zwei von einem Felsen getrennte Sandbuchten. Justus deutete nach rechts.
    »Verdammt, da unten sind sie. Rodder und Ambler! Und Peter ist dabei!«
    »Aber sie steigen gerade in ein Ruderboot. Das schaffen wir nie, Just!«
    »Los, weiter!«
    Ohne zu zögern, bog Justus nach links in die Nachbarbucht. Kommentarlos schloss sich Bob ihm an. Es ging über ein paar Steinbrocken, an Buschwerk vorbei, dann endlich sprang Justus von einem Felsen herunter und landete im Sand. Bob folgte wenige Sekunden später.
    »Hi, Detektive!«, begrüßte sie ein Mädchen. Obwohl sie in einem Taucheranzug steckte, hatte Bob Sandy sofort erkannt. »Gut, dass ihr endlich kommt. Die beiden Typen haben Peter in ihrer Gewalt. Sie rudern gerade zu ihrem Schnellboot hinüber.« Sandy zeigte auf das Meer. »Gleich müssten sie hinter dem Felsen dort vorkommen.«
    Justus nickte. »Und, alles erledigt?«
    »Wie besprochen!«
    »Bestens!« Er inspizierte die Tauchgeräte, die durch eine Plane geschützt im Sand lagen. »Bis du die unten hattest, musst du ganz schön geschuftet haben! Hat dein Chef arg gemotzt, weil du sie ausprobieren wolltest?«
    »Genörgelt hat er schon.« Sandy wies Bob eine Ausrüstung zu und drückte auch Justus einen stattlichen
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