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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht
Autoren: Katharina Fischer
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Taucheranzug in die Hand. Er betrachtete ihn zweifelnd.
    »Die Größe stimmt schon, Just.« Sie lächelte. »Zu eng ist auch nicht gut!«
    Das Motorboot lag knapp zweihundert Meter vor dem Strand und es dauerte einige Minuten, bis die drei Taucher zu ihm gelangt waren. Justus schwamm zu der kleinen Leiter an der Heckseite des Schiffes und steckte vorsichtig seinen Kopf aus dem Wasser. Ambler stand mit dem Rücken zu ihm und hievte gerade das Beiboot auf das Schiff. Rodder und Peter mussten bereits im Inneren des Schiffes sein.
    Der Erste Detektiv tauchte ab und schwamm zum Schiffsbug. Unterhalb eines Bullauges kam er wieder an die Oberfläche. Sofort erkannte er Peters Stimme, die zu ihm herausdrang. Sie klang ängstlich. »Was haben Sie jetzt mit mir vor, Rodder?«, rief er. »Just und Bob werden mich bestimmt retten!«
    »Das denkst du, mein Freundchen.« Die Stimme kannte Justus vom Telefon. »Dein dicker Freund wartet im Hotel auf den Präsidenten. Und Bob muss sich erst einmal von den Prügeln erholen, die das FBI ihm verabreicht hat.« Er lachte böse. »He, Scott, alles klar?«
    »Das Beiboot ist drinnen«, antwortete Ambler. »Wir können gleich starten.«
    »Und was machen Sie mit mir?«, rief Peter dazwischen.
    »Ins Meer werfen, weit draußen«, grunzte Rodder. »Zu den Haien. Damit wir endlich Ruhe vor euch haben.«
    »Aber, Roddy, keine Toten, das war so abgemacht!« Scott schien diese Perspektive glücklicherweise zu erschrecken.
    »Fahren wir erst mal los«, befahl Rodder.
    Justus ließ sich ins Wasser gleiten und gab Bob und Sandy ein Zeichen. Dann tauchte er wieder auf und hielt sich an einem der seitlich angebrachten Luftkissen fest.
    Ambler holte den Anker ein und startete den Motor.
    Jetzt kam es drauf an. Ein glucksendes Geräusch drang an Justus’ Ohren. Ein hoher Summton folgte. Der Erste Detektiv grinste. Sandy hatte ganze Arbeit geleistet: Die Seile, die sie um die Schiffschrauben gebunden hatte, hatten sich festgezurrt. So kam das Boot kein Stück vorwärts.
    »Mist!«, rief Rodder. Er startete den Motor von Neuem. Der Ablauf wiederholte sich. »Was ist los, Scotty? Bist du besoffen oder was? Du hast ihn abgewürgt!«
    »Blödsinn«, rief Ambler. »Ich habe einfach nur den Schlüssel rumgedreht. Ich verstehe das auch nicht!« Er ging an das Heck des Schiffes und wollte sich zum Wasser herunterbeugen. Doch ehe er etwas erkennen konnte, umschlang ihn ein Seil und zog ihn ins Wasser.
    »Was ist los?«, brüllte Rodder. »Baden gehen kannst du ab morgen!« Ärger, aber auch eine Spur Angst schwang in seiner Stimme mit. Vorsichtig zog Justus sich an dem Luftkissen auf das Schiff.
    »Hilfe«, schrie Ambler und planschte wild im Wasser. »Ich kann nicht schwimmen!«
Justus geht aufs Ganze
    Rodder stolperte nach draußen, die Pistole in der Hand. Ambler wollte ihm noch eine Warnung zurufen, doch zu spät: Justus versetzte ihm einen kräftigen Stoß. Rodder kippte über die Reling und fiel mit einem lauten Platsch ins Meer.
    Zufrieden klappte Justus die Einstiegsleiter hoch. »Jetzt geht ihr wirklich baden!«, rief er und grinste. Viel Zeit seinen Triumph auszukosten blieb ihm allerdings nicht. Erst musste er Sandy und Bob auf das Boot helfen. Dann eilte der Erste Detektiv in die Kabine, um Peter zu befreien.
    Rodder hatte alle Hände voll zu tun, um Ambler über Wasser zu halten. Seine Pistole lag tief und sicher auf dem Meeresgrund.
    »Lasst uns sofort aufs Schiff«, befahl Rodder. »Ihr Ratten.« Bob schüttelte den Kopf, warf Rodder und Ambler aber zwei Rettungsringe zu. Langsam wurde das Boot vom leichten Wind und der Strömung auf das offene Meer hinausgetrieben.
    Justus kam nach draußen, gefolgt von Peter. Stolz hielt der Zweite Detektiv die ›Schöne Helena‹ in der Hand. »Danke, Freunde«, sagte er. Er ließ die Figur in der Sonne blitzen. »Tja, Rodder, so schnell wendet sich das Blatt!«
    Rodder stieß einen Fluch aus, während Ambler damit beschäftigt war, den Rettungsring richtig in den Griff zu bekommen.
    In aller Ruhe streifte Sandy ihre Schwimmflossen ab. »Ich denke, ich funke mal die Polizei an«, sagte sie. »Mit dem Gerät komme ich schon klar.«
    Justus nickte ihr zu. »Sie sollen ein Fischernetz mitbringen«, sagte er. »Denn wir haben zwei dicke Fische gefangen.« Er   setzte sich auf die Reling und ließ die Beine baumeln. »Die   Methode der Irreführung durch Briefe hatten Sie, Rodder, bereits in New York entwickelt, unter anderem auch, um   Ihre Überlegenheit der
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