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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber
Autoren: Lori Handeland
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Muskeln oder gebräunte Haut haben.
    Nackt stand er über mir, und das fahle Silberlicht fiel auf seine Rippen und seinen straffen Waschbrettbauch. Beinahe überwältigte mich das Verlangen, meine Finger über die Wellen gleiten zu lassen, ihre Hitze und Kraft zu spüren, meinen Mund dagegenzupressen und dann tiefer nach unten zu rutschen, um ihn zu schmecken.
    „Göttin der Jagd, des Mondes und der Nacht“, murmelte er, und seine Stimme strömte wie ein Wasserfall über meine Haut.
    Ich wollte mich in dieser Stimme, in ihm, verlieren.
    Das Bett schaukelte. Er tat Sachen, die ich nur aus meiner Fantasie kannte, flüsterte Verlockungen in einer Sprache, die ich nicht verstand. „ Loup-garou “, entfuhr es mir, und ich erwachte von meinem eigenen atemlosen, heiseren Ausruf.
    Die Vorhänge flatterten in einer Brise. Kein Wunder, dass ich einen Albtraum gehabt hatte. Heiße Luft wehte ins Zimmer, zusammen mit dem Getöse der Party, die noch immer unten auf der Straße tobte.
    Ich stand auf, knallte die Balkontüren zu und ließ das Schloss einrasten. Ich zitterte noch immer unter dem Eindruck des Traumes, der mir gar nicht wie ein Traum vorgekommen war.
    Aber ich musste wegen einer erotischen Fantasie keine Schuldgefühle haben. Schließlich war ich eine junge gesunde Frau, die sich seit vier Jahren keinen Sex mehr gestattet hatte. Nach meiner unerwarteten Begegnung mit diesem geheimnisvollen Mann, der so anders war als alle, die ich je gekannt hatte, hätte ich mir eher Sorgen machen müssen, wenn ich nicht von ihm geträumt hätte.
    Trotzdem ärgerte ich mich über mich selbst, war frustriert und schweißgebadet. Außerdem viel zu munter für diese Uhrzeit, deshalb freute ich mich gar nicht auf das, was mir bevorstand.
    Dunkle Stunden der Einsamkeit und Schuld, denn obwohl Simon tot war, hatte er in meinen Träumen weitergelebt. Bis zu dieser Nacht, als ein anderer Mann seinen Platz eingenommen hatte.
    Ich wandte mich vom Fenster ab und bekam plötzlich keine Luft mehr.
    Am Fußende meines Bettes lag, als krasser Kontrast zu dem cremefarbenen Satinlaken, die hellrote Blume, die ich an diesem Nachmittag auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses gesehen hatte.

4
    Nein, nicht dieselbe. Das war unmöglich.
    Kopfschüttelnd und unverständlicherweise von einer Blume aus der Fassung gebracht, stand ich am Fenster.
    Na ja, vielleicht nicht unverständlicherweise. Ich hatte sie schließlich nicht dorthin gelegt.
    Meine Augen suchten das Zimmer ab. Es gab keinen Ort, an dem man sich verstecken könnte, auße r …
    Ich schaute zu Boden, dann ließ ich den Atem, den ich angehalten hatte, in einem erleichterten Seufzer entweichen. Der hölzerne Bettrahmen reichte bis zum Teppich. Es gab kein Unter-dem-Bett.
    Langsam schlich ich mich zum Bad. Warum ich nicht einfach den Sicherheitsdienst verständigt habe, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht brachte ich es einfach nicht über mich zu rufen: „Ich habe eine Blume gefunden. Retten Sie mich!“
    Ich hatte wie immer, wenn ich in einer unvertrauten Umgebung schlief, das Badezimmerlicht angelassen. Ich hasste es, im Halbschlaf gegen Wände zu laufen.
    Die Reflexion im Kosmetikspiegel bewies, dass niemand im Bad war. Genauso wenig wie im Kleiderschrank. Was bedeutet e …
    Ich drehte mich zum Fenster um.
    Die Vorhänge, die dazu gedacht waren, die Sonne auszusperren, wenn Mardi-Gras-Besucher den Tag verschlafen wollten, blockten auch alles andere aus. Unfähig, das Nichtwissen zu ertragen, durchquerte ich das Zimmer und zog sie auf.
    Dann starrte ich über den leeren Balkon hinweg zu den flackernden Neonlichtern auf der anderen Straßenseite. Mein Zimmer lag im vierten Stock. Wie könnte irgendwer an der Hotelfassade hochklettern, ohne von unten gesehen zu werden?
    Aber wäre der Eindringling den Betrunkenen überhaupt aufgefallen? Und falls ja, hätten sie sich dafür interessiert oder ihn einfach angefeuert?
    „Verdammt“, murmelte ich.
    Irgendjemand war hier gewesen. Bloß wer? Wie? Warum?
    Alles Fragen für eine Stunde, zu der die Sonne schien. Dumm nur, dass sie mich für den Rest der Nacht wach hielten.
    Bei Morgengrauen war ich längst angezogen und schüttete Mengen von Kaffee aus dem Spender in der Lobby in mich hinein. Wenn ich meinen Mund direkt unter den Hahn hätte halten können, ohne unnötiges Aufsehen zu erregen, hätte ich es getan. Ich war hundemüde.
    Ich zeigte dem Concierge die Adresse auf meinem Zettel. Entgegen der Behauptung des Cajun mit der sexy
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