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Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition)

Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition)

Titel: Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition)
Autoren: Elli H. Radinger
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Erfolge bei der Immunisierung von Wildtieren, sodass zumindest auf unserem Erdteil die Gefahr, dass Wölfe Tollwut bekommen, stark eingeschränkt ist.
·         Erhaltung des Habitats und der Beutetiere der Wölfe
Der Schutz der Lebensräume der natürlichen Beutetiere des Wolfes und der Schutz der Nutztiere durch den Menschen führt dazu, dass Wölfe nicht von menschlichen Nahrungsquellen abhängig werden, und reduziert das Risiko der Habituierung und der Kontakte zwischen Wölfen und Menschen und damit auch von Angriffen.
·         Wölfe müssen wild bleiben
Wölfe, die sich an Menschen gewöhnt haben, sind unter bestimmten Umständen verantwortlich für Angriffe. Wichtig ist darum, dass der Wolf Menschen nicht mit Futter in Verbindung bringt und eine gewisse Scheu vor ihnen behält.
     
Aber Wölfe, die sich in der Nähe von Ortschaften aufhalten, bedeuten nicht gleich eine Gefahr für Leib und Leben der Dorf- oder Stadtbewohner! In der Nähe von Rom leben zahlreiche Wölfe, und einige der Leser haben wahrscheinlich im Fernsehen den Bericht aus Rumänien gesehen, in dem der mit einem Radiohalsband besenderte Wolf »Timish« von den Menschen unbeachtet mitten durch eine Stadt läuft. Dies ist ein völlig normales Verhalten und muss nicht gleich mit einer Armee von Jägern beantwortet werden – wie das heute leider noch viel zu oft der Fall ist.
·         Aufklärung und Information
Offensichtlich spukt Rotkäppchen immer noch in den Köpfen der Menschen. Mehr denn je sind daher Organisationen und Gruppen gefordert, besonders die Bevölkerung in den Wolfsgebieten über Wölfe aufzuklären.
·         Der Zeitfaktor
Ein wenig bedachter, aber sehr wichtiger Faktor ist die Zeit. Denn Studien haben bewiesen, dass Menschen ihre Angst vor dem Wolf verlieren, je länger sie sich an die Nähe dieser Tiere gewöhnt und festgestellt haben, dass ihnen dadurch keine Gefahr droht.
     
    Die Angst der Menschen vor dem Wolf entbehrt jeder realen Grundlage. In den letzten 50 Jahren wurden in Europa neun(!) Menschen von wilden Wölfen getötet, in fünf Fällen war dabei Tollwut im Spiel. Die anderen vier Unfälle werden aus den spanischen Pyrenäen gemeldet, wo sich die Wölfe über Jahre hinweg in der Nähe eines Geflügelhofes aufgehalten und sich so an Menschen gewöhnt haben.
    Durch verstärkten Schutz leben wieder mehr Wölfe in unserer Nähe. »Müssen wir uns nun auch mehr Sorgen um unsere Kinder machen?« oder »Können wir unsere Kinder in Wolfsgebieten noch draußen spielen lassen?«, fragen sich besorgte Eltern.
    Von Kindern bis 14 Jahre starben im Jahr 2011 in Deutschland 86 im Straßenverkehr. Im selben Jahr wurden 45 Kinder ermordet und 14.918 missbraucht.
    Millionen Menschen werden jährlich von Hunden gebissen; 60 bis 70 Prozent davon sind Kinder. Zwischen 1998 und 2007 starben in Deutschland 39 Menschen durch Hundebisse.
    Unsere Kinder leben in einer gefährlichen Welt. Und Eltern haben in der Tat Grund zur Angst, wenn sie ihre Kinder spielen lassen: draußen, drinnen, oben, unten, in einem Auto, in einem Haus, bei Freunden usw. – aber ganz sicher nicht wegen der Wölfe!
    Es reicht nicht aus, Menschen über die Schönheit und vor allem die Notwendigkeit von Wölfen aufzuklären. Wenn wir wollen, dass Wölfe in unserer Nähe leben und von unseren Mitbürgern akzeptiert werden, müssen wir auch die Verantwortung übernehmen für den Druck, den wir dadurch auf alle die ausüben, die mit den Tieren nicht so vertraut sind wie wir. Und bei den Wölfen müssen wir akzeptieren, dass, wenn die Umwelt eines Tieres verändert wird, sein Verhalten sich ebenfalls ändern wird. Alles Gerede über die »wundervollen und wilden Wölfe« lässt uns glauben, dass wir mit ihnen sicher sind. Ich hoffe mehr als alles auf der Welt, dass Wölfe sich in dieser Welt weiter verbreiten und ungestört leben können. Aber mit der Anti-Wolf-Stimmung, die ohne Zweifel auch bei uns in Deutschland immer noch herrscht, werden auch die wenigen Wolfsangriffe, die es gibt oder geben könnte, die Menschen in ihrer Meinung bestätigen, dass wir keine Wölfe brauchen.
    Für viele ist der Wolf ein Bild in ihrer Vorstellungskraft. Die, die Angst vor ihm haben, sehen ihn als Bestie, die Tod und Vernichtung bringt, ein Ungeheuer, das getötet werden muss, bevor es uns tötet. Dieses Bild vom Wolf hat ihm nur geschadet. Aber auch die naive Vorstellung vom Wolf als edlem Wesen, das nur schwache, kranke und alte Tiere
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