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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
Autoren: Eileen Wilks
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Blick traf auf den seines Sohnes, während ihm noch ein letztes kurzes Auflachen entschlüpfte. »Ah, nun ja. Du und ich können nicht immer über dieselben Dinge lachen. Die Clanmacht hat nicht reagiert.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Rule.« Isen schüttelte den Kopf, voller Zuneigung, aber auch leicht ungeduldig. »Ein Rho hat die volle Kontrolle über die Macht seines Clans … mit einer Ausnahme.«
    Rules Augen weiteten sich. Sein Blick glitt zu den Männern, die immer noch gehorsam auf dem Boden knieten. Wortlos sah er seinen Vater wieder an, eine Frage in den dunklen Augen.
    Isen nickte. Ja, du hast mich ganz richtig verstanden .
    Oh, Hybris. Isen lächelte ironisch. Dass es eine Ausnahme gab, daran hatte er nicht mehr gedacht. Obwohl es einige gute Gründe dafür gab. Es war über dreitausend Jahre her, dass die Dame direkt auf die Clanmächte eingewirkt hatte. Seit dem Großen Krieg. Trotzdem blieb es ihr Vorrecht, über sie zu bestimmen, genau wie über die Lupi, die sie geschaffen hatte.
    Warum wollte sie, dass diese beiden Männer zwei Clans angehörten? Das wusste niemand. Aber ganz offenkundig war es ihr Wille. So wie es offenkundig war, dass ihnen das kaum jemand in den anderen Clans glauben würde.
    Interessante Zeiten , dachte Isen. Gab es nicht einen chinesischen Fluch, der so lautete? Mögest du in interessanten Zeiten leben .

1
    Angst schmeckt immer unterschiedlich. Heute Abend schmeckte sie nach sauren Äpfeln mit einem Hauch von Galle. Arjenie schluckte einmal, dann noch einmal.
    Der Mond stand hoch und war beinahe voll. Ein paar Fetzen von hohen Zirruswolken zogen sich über die Himmelskuppel wie Kratzspuren, die ein paar Riesen beim Schlittern hinterlassen hatten. Arjenie hielt ganz still, damit ja kein Knacken oder Rascheln in die mondbeschienene Nacht drang.
    Sie war froh über das Mondlicht. So weit entfernt von der Stadt gab es nicht viel künstliches Licht, nur die Gartenbeleuchtung rund um Robert Friars großes, teures Haus. Die allerdings spross überall wie elektronische Pilze – Lampen entlang der Wege, Spots, die Bäume und Büsche anstrahlten, und Unterwasserlampen, die den Pool diamanten schimmern ließen.
    Überall, außer beim Gästehaus. Ungefähr fünfzehn Meter hinter dem glitzernden Pool stand eine Holzhütte, so groß wie eine Doppelgarage. Hier war es dunkel, vor allem hinter dem Dornenbusch, wo Arjenie kauerte. Weder der Mond noch die Gartenlampen schienen in das Fenster einen halben Meter links von ihr, das einen Spalt offen stand. Hinter der Scheibe war es dunkel. Aus der Dunkelheit drang ein Flüstern zu ihr. »Du gehst besser.«
    »Ja.«
    »Und trotzdem bist du noch da.«
    »Ich will dich nicht hier zurücklassen.«
    »Ich kann nicht mit dir kommen. Das weißt du. Geh. Sie bringen bald die Tränen.«
    Arjenie sagte nichts. Es gab nichts zu sagen. Dya brauchte die Tränen, aber Arjenie hasste sie und alles, für das sie standen.
    » Psst . Ich hätte dich nicht rufen sollen. Du bist nicht – «
    »Du willst mich doch nicht beleidigen, oder?«
    »Du hast Angst.«
    »Kannst du da drinnen hören, wie meine Knie aneinanderschlagen?«
    »Ach, das ist dieses Geräusch?« Dya prustete leise. »Mach dir keine Sorgen, Füchschen. Mir wird nichts geschehen. Ich bin nicht glücklich, aber mir geht es gut. Er wagt es nicht, mir etwas zuleide zu tun.«
    »Er wagt es nicht, dich zu töten«, stellte Arjenie richtig. »Das hast du mir selber gesagt. Weil deine Familie es herausfinden würde.«
    »Es ist auch deine Familie. Jidar- Verwandte gehören auch zur Familie.«
    Eine Familie, die sie nie gesehen hatte und auch nie sehen würde. »Ich will damit sagen, wenn du dich nicht zum vereinbarten Zeitpunkt meldest, werden sie Alarm schlagen, und dann wird Friar beweisen müssen, dass du lebst und wohlbehalten bist, sonst werden sie Beschwerde einlegen. Das ist da, wo du herkommst, eine große Sache, deswegen wird er es lieber vermeiden, dich zu töten.«
    »Außerdem braucht er mich für die Umsetzung seiner Pläne. Wenn ich tot bin, bin ich ihm nicht mehr nützlich.«
    »Zwischen wohlbehalten und tot kann eine Welt des Schmerzes liegen.«
    Ein einzelnes Zungenschnalzen. »Dann geh, bevor du müde wirst und Fehler machst und mit diesen Glasfläschchen in der Tasche erwischt wirst. Dafür würde er mich streng bestrafen.«
    »Eine gute Idee.« Vor allem, weil niemand Friar zur Rechenschaft ziehen würde, wenn sie nicht mehr auftauchte. Arjenie hatte den schlimmen Verdacht, dass
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