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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
Autoren: Eileen Wilks
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dazu, sich in Grübeleien über interessante Details zu verlieren. Egal wie es hieß, die Gegend um Friars Haus war hügelig. Doch die Steigungen waren nicht allzu steil – Gott sei Dank, denn um hierherzugelangen, hatte sie einen Bergkamm überwinden müssen. Sie selber konnte sich vor unerwünschten Blicken verbergen, nicht aber zusätzlich noch ihren Mietwagen. Deshalb hatte sie ihn am Rande eines Feldwegs zurückgelassen, der auf den meisten Karten der Gegend nicht verzeichnet war.
    Das war Arjenies Stärke: Informationen zu beschaffen, die nicht leicht verfügbar waren.
    Auf der Rückseite der Hütte war kein Garten, nur eine kleine Terrasse. Kurz dahinter standen auch schon die Bäume – vor allem Kiefern und noch ein paar andere dürre Dinger. Vermutlich bezeichnete man so etwas in diesem trockenen Teil des Landes als Wald. Doch da, wo sie herkam, in Virginia, da gab es ganz andere Wälder.
    Über den Fluss und durch den Wald gehen wir zu Großmutters Haus … Hier gab es keinen Fluss und auch keine Großmutter, aber der Weg zurück führte durch die Bäume und über den Hügel. Oder den Berg. Was auch immer.
    Sie hatte gerade den Weg verlassen und ging über knirschende Kiefernnadeln, als sie Stimmen vernahm. Sie erstarrte, und ihr Herz spielte wieder den Angsthasen. Sie widerstand der Versuchung, ihre Gabe noch zu verstärken. Die Stimmen kamen von dem anderen Ende der Hütte, und sie hatte ihre Gabe seit zwei Stunden ohne Unterbrechung genutzt. Sie konnte es sich nicht leisten, all ihre Energie zu verbrauchen. So mächtig war sie nicht.
    Die Stimmen gehörten Männern, und was sie sagten, war nur undeutlich zu verstehen … dass sie später ein Bier trinken wollten oder so. Kurz darauf hörte sie einen dumpfen Schlag, als sich die Tür der Hütte schloss, und die Stimmen verstummten plötzlich.
    Zittrig atmete sie aus. Wenn sie doch nicht so in Panik geraten würde. Dies hier war nichts anderes als die Hunderte von Male, die sie ihre Gabe zum Spaß oder zur Übung genutzt hatte … abgesehen natürlich von den Leuten von der Miliz. Leute mit Schusswaffen aller Art. Kurzwaffen in Holstern an den Hüften und Gewehren über der Schulter.
    Sturmgewehre, dachte sie und ging vorsichtig weiter in den Wald hinein. Tatsächlich zu Gesicht bekommen hatte Arjenie noch kein Sturmgewehr, aber sie hatte darüber gelesen und ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Sturmgewehre hatten einen selektiven Feuermodus, was bedeutete, dass sie auf vollautomatische Schussfolgen umstellen konnte. Das M16 zum Beispiel konnte je nach Modell 950 Schuss pro Minute abgeben. Natürlich waren das Mittelpatronen, die nicht die gleiche Durchschlagskraft wie die eines normalen Gewehrs hatten, aber 950 Schuss pro Minute reichten, um einen Menschen zu Hackfleisch zu verarbeiten.
    Wie lang waren diese Gewehre, die die Miliztypen hatten? Mir gerunzelter Stirn ging sie bergauf und versuchte sich zu erinnern. Sturmgewehre hatten kürzere Läufe. Aber sie war den Waffen nicht sehr nah gekommen – Gott sei Dank – und hatte fürchterliche Angst gehabt. Normalerweise sah sie so etwas nur auf Fotos oder auf einem Bildschirm, nicht wirklich live und in Farbe.
    Vielleicht war es auch ein Kampfgewehr gewesen, so etwas wie ein M14. Arjenie wusste nicht viel darüber, nur dass sie einen längeren Lauf besaßen und Gewehrpatronen mit stärkerer Ladung verschossen. Beim Militär benutzte man sie, um Ziele in einer Entfernung von etwa einhundert Metern zu treffen, aber sie glaubte nicht, dass –
    Ein Schutzbann – ein Bann genau hier, und sie wäre fast daraufgetreten. Sie stolperte zurück, weg von der Linie, von der sie wusste, dass sie da war, auch wenn sie sie nicht sehen konnte.
    Ihr linker Fuß knickte weg. Sie ruderte mit den Armen und landete auf dem Hintern. Ein scharfes Kribbeln schoss ihren Knöchel hoch.
    Heftig atmend klopfte sie ihre Taschen ab. Beide Glasfläschchen schienen unversehrt. Sie tastete nach den Stopfen – sie waren beide noch fest – und stieß erleichtert die Luft aus. Sie rieb sich den Knöchel und runzelte die Stirn, als ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    Wann würde sie es endlich lernen? Sie konnte nicht einfach nur gehen . Sie musste aufpassen. Vor allem, wenn sie im Dunkeln auf einem großen Hügel oder kleinen Berg herumspazierte – einem Hügel mit Schutzbannen und Männern mit Schusswaffen, die sofort angerannt kommen würden, wenn sie einen der Schutzbanne aktivierte.
    »Scheibenkleister«, flüsterte sie. Ihr
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