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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
Autoren: Eileen Wilks
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hätte es Rule lieber nicht gesagt. Sie musste, aber sie wollte nicht. Bis die Hitzewelle ausbrach und sie wieder draußen laufen konnte, war ihr nicht klar gewesen, wie besorgt er tatsächlich um sie war. Er wollte nicht, dass sie alleine joggte. Er hatte immer neue Gründe gefunden, um sie zu begleiten, und als er nicht selber mitkommen konnte, hatte er versucht, eine oder zwei seiner Wachen mitzuschicken.
    Das hatte sie sofort unterbunden. Zugegeben, im letzten Monat hatte es eine Situation gegeben, da hatten die Wachen sich als nützlich erwiesen. Aber dieser Fall war nun abgeschlossen. Seine Vorsicht war übertrieben und lästig. Auch deswegen wollte sie ihm lieber nichts von dem Wagen erzählen.
    Ein weiterer Grund war, dass Rule nur allzu schnell bereit sein würde, sich selbst die Schuld für den Vandalismus zu geben. Was noch schwerer für sie zu ertragen war, denn sie konnte ihm deswegen nicht böse sein. Sie verstand ihn sogar. Sie hatte ganz ähnlich gefühlt, als sie sich Sorgen gemacht hatte, was für Folgen ihre Heirat für ihn haben würde.
    Als Rule sie gebeten hatte, ihn zu heiraten, hatte er ein jahrhundertealtes Tabu seines Volkes verletzt. Und als sie seinen Antrag annahm, hatte sie den Fanatikern dieser Welt ein neues Ziel verschafft. Sich selbst.
    Der Aufzug hielt mit einem »Kling« an. Lily stieg aus und wandte sich nach links. Rule bewohnte eine Eckwohnung. Nein, sie bewohnten eine Eckwohnung. Gemeinsam. Es war vier Monate her, dass sie ihre alte Wohnung aufgegeben hatte, und noch länger, dass sie so gut wie zusammenlebten … und beinahe ein Jahr, dass sie ihn das erste Mal gesehen hatte, im Krach und schwachen Licht des Club Hell .
    Beinahe ein Jahr, dass sich ihr Leben geändert hatte, und dann wieder und wieder. Es war an der Zeit, dass sie diese Wohnung nicht mehr nur als die seine betrachtete.
    Wenn sie vielleicht ein paar neue Kissen oder einen neuen Teppich kaufen würde …
    Vor der Wohnungstür standen zwei von Rules Bodyguards. Dieses Team gehörte zum Leidolf-Clan. Sie hatte beschlossen, sie als neugierige, aber wohlmeinende Nachbarn zu sehen – so wie viele sehr muskulöse Mrs Kravitzes aus Verliebt in eine Hexe – nur mit Waffen und der irritierenden Bereitschaft, wenn nötig, ihr Leben für sie zu riskieren.
    Sie sahen beide jung aus, nur einer von ihnen war es tatsächlich. Jeffrey Lane war vierundzwanzig Jahre alt, kaum erwachsen in den Augen eines Lupus, und einer der beiden Leidolf, die Rule mit nach San Diego gebracht hatte, damit sie hier zu Wachen ausgebildet wurden.
    »Jeff«, sagte sie, als sie näher kam. »Was haben Sie sich bloß dabei gedacht?«
    Der Kleinere der beiden fasste sich verlegen ans Haar. »He, das hier ist doch Kalifornien, oder nicht?«
    »Es ist pink.«
    Er grinste. »Dafür habe ich bereits Ärger bekommen. José sagt, ich falle jetzt zu sehr auf. Aber ich dachte, hier könnte ich … Sie wissen schon.«
    »Siehst du etwa viele Männer mit pinkfarbenen Haaren in diesem Gebäude?«, sagte der Größere. »Vielleicht in ein paar von diesen Clubs, wo du so gern herumhängst, aber nicht hier, wo Rule wohnt. Hier fällst du auf.« LeBron schüttelte den Kopf. Seit Kurzem rasierte er sich den Schädel. Groß und kräftig, wie er war, sah er aus wie ein brauner Meister Proper, nur ohne den Ohrring.
    Jeff versuchte beschämt auszusehen. Es gelang ihm nicht sehr überzeugend.
    »Wie war der Lauf? Gut?«, fragte LeBron Lily.
    »Sehr gut.« Sie sagte nichts von den Schmierereien auf ihrem Wagen. Das war eine FBI -Angelegenheit, nichts, worum sich die Clans kümmern müssten. Ihren neugierigen Nachbarn hätte sie schließlich auch nichts davon erzählt, oder? »Heute soll es noch regnen. Glauben Sie, das stimmt?«
    »Regnet es denn tatsächlich in San Diego?«, sagte LeBron. »Ich dachte immer, das wäre nur ein Mythos. Etwas, das man den Neuankömmlingen erzählt, um sie auf den Arm zu nehmen.«
    Die Leidolf-Wachen stammten aus North Carolina – dem grünen, feuchten North Carolina. Sie schüttelte den Kopf. »Mist, jetzt sind Sie mir auf die Schliche gekommen. Haben Sie von Samuel gehört? Hat er den Job bekommen?«
    LeBron hatte zwei erwachsene Söhne. Samuel war der jüngere. LeBron sah aus, als wäre er nur zehn Jahre älter als Jeff, aber in Wahrheit war er eher sechzig als dreißig. Natürlich war auch das jung – für einen Lupus, die erst mit achtzig in den mittleren Jahren waren.
    »Bisher hat er noch nichts gehört, aber er hatte den Eindruck,
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