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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht einmal müde.« Sie wachte zwar immer schnell wieder auf, fühlte sich aber ständig schläfrig. Verdammt.
    »Ich habe auf Nettie gehört, und die hat gesagt, dass du ab heute nicht mehr im Bett bleiben musst, dich aber trotzdem schonen sollst.«
    Und auch Ruben hörte auf Nettie. Verdammt. Deswegen war sie ja krankgeschrieben. »Sie hat auch gesagt, dass ich große Fortschritte mache.«
    »Ich frage mich … könnte es sein, dass das daran liegt, dass sie dich so viel schlafen lässt und dir Bettruhe verordnet hat?«
    Lily runzelte die Stirn. »In Sachen Ironie bin ich besser als du. Hat Alex dir gesagt, warum er einverstanden mit dir als Rho ist?«
    »Nachdem er mich ausgeschimpft hat, dass ich so dumm war zu glauben, er habe etwas gegen mich, hat er erklärt, dass ein lebender Rho – selbst einer, der zur Hälfte nach Nokolai riecht – besser sei als ein halb toter Rho. Vor allem einer, der verrückt war, bevor er ins Koma gefallen ist. Das konnte er mir natürlich vorher nicht zu verstehen geben. Er ist ein Ehrenmann.«
    Lily pickte sich den wichtigen Teil heraus. »Zur Hälfte?«
    »Offenbar rieche ich zu einer Hälfte nach Nokolai und zur anderen nach Leidolf.«
    »Und das macht dir nichts aus?«
    Er schwieg einen Moment. »In der Geschichte wurden immer wieder Frauen mit den Feinden ihrer Familien verheiratet, um friedliche Beziehungen zu fördern. Sie haben ihren Namen, ihre Heimat aufgegeben, und trotzdem sind manche von ihnen eng mit ihren Ursprungsfamilien verbunden geblieben. Es ist möglich, ein Gleichgewicht zu finden.«
    Er meinte, dass es ihm etwas ausmachte, aber dass er vorhatte, daran zu arbeiten. Wie typisch für ihn, dachte sie, dass er Frauen und ihr Leben als Beispiel anführte. Sie berührte zart seine Wange. »Fällt es dir nicht schwer, dir Frauen zum Vorbild zu nehmen?«
    »Mein Volk bewundert starke Frauen.«
    »Nicht die Leidolf.«
    »Ich bin jetzt ihr Rho. Die Leidolf werden sich ändern müssen.« Das sagte er mit einer Bestimmtheit, die an Arroganz grenzte. »Würdest du bitte die Tür öffnen?«
    Sie waren vor der Glasschiebetür angekommen. Sie streckte die Hand nach dem Griff aus und zog. »Ich will auch, dass sie sich ändern, aber ich will nicht, dass du dabei getötet wirst, wenn … Oh. Oh, wie schön.«
    Die kleine Laube in der Mitte des Gartens war mit weißen Tüchern und Tausenden von glitzernden Lichtern dekoriert worden. Die dunklen Gartenmöbel waren verschwunden; stattdessen standen jetzt ein runder Tisch mit einer weißen Tischdecke und zwei Stühle auf dem weichen weißen Teppich, der den Boden bedeckte.
    Den Tisch schmückten Kerzen. Blumen, die in einer flachen weißen Schale schwammen. Porzellan, so dünn, dass es beinahe durchscheinend war. Und alles war in Weiß gehalten, ein Weiß, das sich hell gegen das dunkle Grün der Blätter und des Grases, der Büsche und der Bäume, die die kleine Laube umgaben, abhob. Selbst die drohenden Wolken schimmerten weiß an ihren Rändern, bevor sie sich dann etwas tiefer erst silber, dann grau, dann rosa und schließlich violett färbten.
    »Es ist perfekt«, flüsterte sie. »Wie hast du es geschafft, dass es so perfekt ist?«
    »Gott hat mir geholfen. Der Hintergrund war eine Idee der Dame.«
    Sie warf ihm einen verblüfften Blick zu und lachte. »Okay, was gibt es zu feiern? Du kannst mich jetzt herunterlassen.«
    Aber er gab sie nicht frei, sondern trug sie über den Rasen. »Wir könnten feiern, dass du einen ganzen Tag lang im Bett geblieben bist.«
    »Das wäre fast ein angemessener Anlass«, gab sie zu, als er sie endlich vor einem der weißen Stühle auf die Füße stellte.
    In einem Eimer kühlte Champagner. Rule griff unter den Tisch und zog eine gewöhnliche Kühlbox hervor – deren Inhalt allerdings alles andere als gewöhnlich war. Weintrauben, drei Sorten Käse, Apfelblini mit Crème fraîche – wer in Halo wusste denn, wie man Blini machte? – und kalte gebratene Ente.
    Und saure Gurken. Fünf Sorten von sauren Gurken, bei deren Anblick Lily beinahe in Tränen ausbrach.
    »In Erinnerung an unsere erste gemeinsame Mahlzeit«, murmelte er. »Du hast beinahe ein halbes Glas saure Gurken auf deinen Burger gehäuft.«
    »Und du beinahe eine halbe Kuh auf deinen. Roh.« Sie lächelte – und verdammt, nun traten ihr doch die Tränen in die Augen. »Und jetzt sieh dir an, was du gemacht hast. Ich … Was, noch mehr?«
    Er hatte sich gebückt, um noch etwas unter dem Tisch hervorzuholen – eine Lilie. Oder
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