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Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Titel: Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Autoren: David Mack
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Kapitel 1
3. Januar 2267
    Disruptorstrahlen donnerten gegen die ungeschützte Hülle des Sternenflottentransporters
U.S.S. Nowlan
.
    Auf der Brücke der
Nowlan
biss Diego Reyes die Zähne zusammen. Das vordere Schott implodierte. Reyes duckte sich hinter dem Kommandosessel, während Schrapnell an ihm vorbeigeschleudert wurde und auf den Boden prasselte. Feiner, metallischer Staub legte sich auf seine Schultern und in sein dünner werdendes, stahlgraues Haar.
    Er spähte hinter dem Stuhl hervor und sah durch beißenden Rauch den kommandierenden Offizier des Schiffes, Lieutenant Commander Brandon Easton, auf dem Deck liegen. Seine goldene Uniform war von Metalltrümmern zerrissen worden und mit Blut durchtränkt. Eastons stumpfer, unfokussierter Blick war einer, den Reyes schon viel zu oft gesehen hatte: Der Mann war tot.
    Reyes sah achtern nach Lieutenant Ket, dem bolianischen Sicherheitsoffizier, der ihn vor ein paar Minuten von der Brig auf die Brücke geführt hatte. Zu seinem Entsetzen war Ket ebenfalls tot, erledigt von einem Stück Duranium, das in seiner linken Schläfe steckte.
    An der vorderen Konsole bewegten sich zwei Gestalten.
    Die erste war die menschliche Navigatorin und Steuerfrau. Sie hatte auf dem Boden gelegen, augenscheinlich eher benommen als tot.
Glückspilz
, dachte Reyes.
Wenn sie auf den Beinen gewesen wäre, hätte sie jetzt eine Ladung Schrapnell im Gesicht
. Hinter der flackernden Konsole, die die Navigationsstation auf der linken und die Sensorsteuerung auf der rechten Seite beherbergte, kroch der Sensoroffizier hervor, ein männlicher Mensch mit einem blonden Bürstenhaarschnitt.
    Die beiden Offiziere trugen schwarze Hosen und goldene Kommandooberteile, auf deren Ärmeln das Abzeichen eines Lieutenants prangte. Sie sahen Reyes mit verzweifeltem Gesichtsausdruck an. „Sir?“, sagte die Frau und strich sich das lockige, braune Haar aus dem Gesicht. „Was sollen wir tun?“
    Jahre der Kommandoerfahrung brachten Reyes dazu, zu handeln. Er nickte den beiden Offizieren zu. „Nehmen Sie Ihre Posten ein.“ Er wischte die Splitter vom Kommandosessel und setzte sich dann darauf. „Wie lauten Ihre Namen, Lieutenants?“
    „Paul Sniadach.
    „Bronwen Hodgkinson.“
    Einen Moment lang vergaß Reyes fast, dass er nur fünf Wochen zuvor in einem Sternenflottenmilitärgericht seines Ranges enthoben und zu zehn Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden war. Es hatte bloß einen Überraschungsangriff eines unbekannten und schwer bewaffneten Piratenschiffs gebraucht, um ihn daran zu erinnern, wer er einmal gewesen war, bevor man ihn zu einem Verbrecher gestempelt hatte:
    Ein Raumschiffcaptain. Ein Flaggoffizier. Ein Anführer.
    „Hodgkinson, geben Sie einen Ausweichkurs ein, voller Impuls. Sniadach, finden Sie dieses Schiff. Und aktivieren Sie die Schilde wieder.“
    „Kurs gesetzt“, erwiderte Hodgkinson. „Die Triebwerke reagieren nicht.“
    Sniadach brachte seine flackernde, halb ausgefallene Konsole wieder in Betrieb. „Feindliches Schiff auf Kurs eins-drei-acht-Kommasiebzehn, nähert sich mit einem viertel Impuls.“
    Reyes betätigte einen Komm-Schalter auf der Armlehne seines Sessels. „Brücke an Maschinenraum! Wir brauchen Achterschilde! Bitte antworten!“
    Alles, was er über den offenen Audiokanal hörte, war Rauschen. Der Maschinenraum war einer der ersten Bereiche gewesen, die getroffen worden waren. Wahrscheinlich hatte ein Kühlmittelleck eine vorübergehende Evakuierung des Decks erforderlich gemacht.
    „Das feindliche Schiff scannt uns“, sagte Sniadach. „Es nähert sich auf zehntausend Kilometer.“ Er drehte sich auf seinem Platz, um Reyes anzusehen, und fügte überrascht hinzu: „Sie deaktivieren ihre Waffen.“
    „Rufen sie uns?“
    „Nein, Sir“, sagte Sniadach, während er seine Konsole überprüfte.
    „Typisch Piraten“, sagte Reyes verächtlich. „Sie haben nicht einmal die Höflichkeit, uns mitzuteilen, dass wir geentert werden.“ Er erhob sich von seinem Platz – und erinnerte sich verspätet daran, dass es nicht wirklich sein Platz war. „Bereiten Sie sich darauf vor, die Enterer zu bekämpfen“, sagte er und war dankbar, dass sie es nicht mit Klingonen zu tun hatten, die nach dem Gamma-Tauri-Fiasko einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt hatten. Er kniete sich neben den getöteten Lieutenant Ket und zog den Phaser des Sicherheitsoffiziers aus dessen Gürtel. „Bewaffnen Sie sich. Wir bekommen Gesellschaft.“
    Hodgkinson sprang auf und
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