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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts
Autoren: Christa Kuczinski
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Eingangstür gab beim Öffnen ein leicht schleifendes Geräusch von sich und die Sohlen der Turnschuhe, die Jack trug, quietschten bei jedem seiner Schritte leise auf.
    Als Jack die Küche betrat und mit großen Schritten auf sie zukam, waren ihre Ängste schlagartig verschwunden. In dem Moment, als sie ihm ins Gesicht schaute und das liebevolle Lächeln darin erkannte, wusste sie , wie er sich entschieden hatte.
    Sie bemerkte nicht einmal, wie ihr der Träger der Tasche aus der Hand glitt und diese zu Boden fiel, als sie auch schon von kräftigen Armen umschlungen wurde. Tief sog sie den vertrauten Geruch ein, schloss die Augen und l ehnte ihre Stirn an seine Brust. Eng umschlungen standen sie lange Zeit regungslos, bis sich Jack behutsam von ihr löste, zärtlich über ihr Haar strich und mit rauer Stimme raunte: „Wie konnte ich auch nur eine Minute glauben, dass ich ohne dich leben könnte?“

    Marc gesellte sich erst eine Stunde später zu ihnen. Er murmelte etwas von „Ölstand kontrollieren“, obwohl er wusste, dass er sich die Ausrede hätte sparen können, wie er an dem breiten Grinsen der beiden erkannte.
    Während sich Sara um den Tee kümm erte, erzählte ihr Jack in groben Zügen, was sich am vergangenen Abend im Garten seines Bruders abgespielt hatte, auch Marcs und Minas Rolle ließ er nicht unerwähnt.
    An diesem Punkt meldete sich Marc zu Wort: „Du hast vergessen zu erwähnen, dass deine Ents cheidung, zu Sara zu stehen, bereits beschlossene Sache war. Egal wie sich deine Leute entschieden hätten, du wärst an diesem Abend auf jeden Fall zu Sara gefahren.“
    Diese warf Jack daraufhin einen langen Seitenblick zu und erkannte in seiner Mimik die Ent schlossenheit, Sara um jeden Preis zurückzugewinnen. Das Wissen, dass dieser Werwolf sie wirklich und ohne Vorbehalte lieben konnte und ihretwegen seine Stellung als Anführer und sein Zuhause geopfert hätte, füllte die Leere, die bis vor kurzem an ihr genagt hatte, gänzlich aus.
    Und ich war drauf und dran, vor mir und vor Jack davonzulaufen, anstatt ihm zu vertrauen , dachte sie mit einem Anflug schlechten Gewissens.
    Mit zittriger Hand füllte sie die Tassen nach. Ein brennendes Gefühl der Zuneigung durchst römte sie. Doch jetzt war nicht der richtige Augenblick, um Jack ihre tiefe Liebe zu beweisen.
    Marc, der den ganzen Weg über gefahren war und auffällig oft gähnte, zog sich kurz darauf ins Gästezimmer zurück und überließ die beiden sich selbst.
    Sara blickte forschend in Jacks blaue, mit goldenen Sprenkeln durchsetzte Augen, die ihren Blick gelassen erwiderten. Ohne sich von ihnen zu lösen, flüsterte sie: „Ich liebe dich.“
    Sein Lächeln vertiefte sich, sodass Sara schmunzeln musste. Sie kannte dieses Signal nur zu gut, besonders, da sie dasselbe auszustrahlen schien.
    „Hier gibt es zwar keinen See aber ich könnte dir meinen Lieblingsplatz, an den ich mich als Kind immer zurückgezogen habe, zeigen.“
    „Dieser Ort würde mich brennend interessieren.“
    Eng umschlung en schlenderten sie die Auffahrt hinunter, liefen ein Stück in die Wiese hinein und betraten das kleine Wäldchen, das Jack anhand des Gemäldes wiedererkannte.
    Gegen Abend kehrten sie ins Haus zurück und fanden Marc in der Küche vor. Er saß am Küchentisch und biss zufrieden in ein Sandwich, als die beiden den Raum betraten. Jack sah Marc warnend an, er kannte diesen Gesichtsausdruck seines Bruders, der ihm zeigte, wann er zum Spaßen aufgelegt war. Marc fing seinen Blick auf und verkniff sich eine Bemerkung, doch sein Grinsen sprach Bände. Auf der Jeans seines Bruders entdeckte er Grasspuren, während Saras Haare ein Eigenleben entwickelt hatten und ihr wirr ins Gesicht fielen. Allerdings hätte er diese kleinen Anzeichen nicht benötigt, Saras leicht gerötete Wangen und Jacks glänzende Augen sprachen für sich.
    Da sie am nächsten Morgen abreisen wollten, gingen sie gegen Mitternacht zu Bett, obwohl weder Sara noch Jack ernsthaft daran dachten, zu schlafen.
    Ein schmaler Lichtschein fiel in das Zimmer als Sara aus dem angrenzenden Bad kam und die Tür einen Spalt offen ließ. Da es besonders in den oberen Räumen immer noch drückend warm war, trug sie nichts außer einem T-Shirt, das ihr bis zu den Knien reichte. Ihr langes, feuchtes Haar fiel ihr offen über den Rücken und glänzte im Lichtschein wie Ebenholz.
    Ohne den Blick von Jack zu wenden, der mit hinter dem Kopf verschränkten Armen entspannt auf dem Bett lag, rutschte sie neben ihn
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