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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts
Autoren: Christa Kuczinski
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Frage mit lauter Stimme: „Der Grund, warum Simon Sara bedrohte, war der, dass sie eine besondere Fähigkeit besitzt, die uns allen fehlt, zumindest wüsste ich niemanden, der sie ebenfalls aufzuweisen hätte. - Sara kann sich nicht nur bei Vollmond in eine Wölfin verwandeln, sondern zu jeder beliebigen Zeit.“
    Die atemlose Stille, während seiner letzten Worte, wurde von aufgeregtem Stimmengewirr durchbrochen. In Marcs Garten brode lte es wie in einem Hexenkessel. Zwischenrufe der Entrüstung und Ungläubigkeit wurden laut. Jack, der diese Reaktionen vorausgesehen hatte, ließ ihnen Zeit und wartete, bis sich die Gemüter beruhigt hatten.
    „Viele von euch wissen, in welcher Beziehung ich zu Sara stehe. Ihre Enthüllung ändert nichts an meiner Entscheidung, die ich vor einigen Tagen getroffen habe. Ich werde Sara offiziell zu meiner Partnerin ernennen.“
    Empörte Zwischenrufe wurden laut und setzten sich durch die Reihen fort. Jack beobachtete den Aufruhr mit ausdruckslosem Gesicht, er wusste, was auf ihn zukommen würde, und er war bereit.
    „Wenn ihr sie nicht als meine Frau akzeptieren könnt, werde ich Roseend verlassen.“
    Bei seinem letzten Satz hob er die Stimme, um überhaupt gehört zu werden. Überall entbrannten heiße Diskussionen, doch Jack hatte keinesfalls vor, sich an diesen zu beteiligen, er hatte gesagt, was gesagt werden musste. Alles andere lag nicht mehr in seiner Hand.
    Sein harter Blick wanderte zu Marc, der sich bis zu der vordersten Reihe durchkämpfte und direkt neben ihm stehen blieb. Jetzt traten die Unterschiede zwischen ihnen deutlich zutage, und jemandem, der besonders genau hingesehen hätte, wäre ein herausragendes Merkmal ins Auge gestochen. Eines der hellblauen Augenpaare glomm golden auf.
    Marc, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, schien zu wissen, dass er sich auf gefä hrlichem Terrain befand. Zwar kannte ihn jeder der hier Anwesenden, doch mischte er sich gerade in Rudelangelegenheiten ein, und das wurde innerhalb des Rudels nicht gerne gesehen. Er war sich jedoch darüber im Klaren, dass nur noch er die Stimmung kippen konnte. Also stand er breitbeinig in der ersten Reihe und wartete darauf, dass es still werden würde und er sprechen konnte.
    „Euch alle kenne ich schon lange, und deshalb hoffe ich, dass ihr mir einen Moment zuhören werdet. Ich kann verstehen, dass ihr au ßer euch seid. Ich bin zwar nur ein normaler Mensch, doch kenne ich die Rudelstrukturen. Mir ist klar, dass ihr denkt, dass Sara aufgrund ihrer Fähigkeit anderen Werwölfen gegenüber überlegen sein könnte. Und mir ist auch bewusst, dass sie, noch dazu als Frau, die Vormachtstellung des Rudelführers, in diesem Fall Jacks, in Frage stellen könnte.“
    Marc registrierte, wie die Stimmen leiser wurden, langsam verstummten und sich alle Blicke auf ihn richteten. Jetzt, da er die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte, fuhr er fort: „Aber es dürfte ebenso klar sein, dass Roseend von unserem Vater gegründet wurde, damit Werwölfe, die ohne Gewalt leben wollen, einen Zufluchtsort erhalten. Gewaltlosigkeit bedeutet auch, einen gewissen Teil an Macht einzubüßen. Jack wollte nie Leitwolf werden um euch seinen Einfluss und seine Macht, die er durchaus besitzt, spüren zu lassen. Er wurde es völlig selbstverständlich, da das Stück Land, auf dem ihr lebt, sein Land ist. Die andere Hälfte allerdings gehört mir“, setzte Marc schmunzelnd hinzu. „Und das bringt mich ins Spiel. Ihr seid empört, dass Sara anders ist als ihr alle und eine Gefahr für das Gefüge innerhalb des Rudels bedeuten könnte. Schaut mich an, ich bin kein Werwolf, sondern nur ein Mensch und akzeptiere, dass ihr in meiner Nähe, ja einige sogar auf meinem Land, lebt. Ein jeder von euch könnte für mich eine Gefahr darstellen.“
    Plötzlich mischte sich Mina ein, die aufgestanden war und sich den anderen zuwandte: „Ich kenne Sara. Niemals würde sie ihre Fähigkeit gege n uns einsetzen. Sie hat es, genau wie wir alle, verdient, einen Platz, ein Rudel und eine Familie zu finden. Außerdem würde ihre Besonderheit für uns ein Segen sein. Ihr wisst, dass wir hier zwar von fremden Werwölfen in Ruhe gelassen werden, doch das könnte sich jederzeit ändern. Es wäre von Vorteil, jemanden wie Sara in unseren Reihen zu wissen.“
    Außer Atem und mit vor Aufregung gerötetem Gesicht sank Mina auf ihren Stuhl zurück. Überall berieten sich kleine und größere Gruppen, doch von der starken Abw ehrhaltung wie
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