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Wo niemand dich sieht

Titel: Wo niemand dich sieht
Autoren: Catherine Coulter
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mir, nicht diesen Leuten.«
    »Sind Sie eigentlich immer ein Arschloch?«
    Atherton trat bedrohlich einen Schritt auf mich zu, wurde dann jedoch unsicher und blieb stehen. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass er mir einen Anlass gab, ihm eins in die Schnauze zu geben, also fügte ich hinzu: »Laura erwähnte, Sie seien recht ambitioniert, aber dass Sie außerdem ein Arschloch sind, sagte sie nicht. Das ist doch sicher keine Voraussetzung für Vorgesetzte Offiziere bei der DEA, oder?«
    Ich hörte, wie Maitland hinter vorgehaltener Hand hustete. Atherton trat noch einen Schritt auf mich zu.
    Savich ergriff ihn am Unterarm. »Das würde ich lieber lassen«, sagte er sehr ruhig, dicht an seinem linken Ohr. »Vertrauen Sie mir, Atherton. Wäre ziemlich unklug. Wir sind beide alles andere als begeistert über Ihre Einstellung. Wenn Sie also Ihre tadellosen Zähne behalten möchten, sollten Sie sich lieber hinsetzen und zuhören. Jetzt ist volle Kooperation angesagt. Das ist kein Spiel. Schauen Sie Laura an. Sie wäre fast umgekommen.«
    »Ja, weil sie sich meinen ausdrücklichen Befehlen widersetzt hat.«
    Das war allerdings die Wahrheit. Ich nickte. »Ja, das hat sie. Ehrlich gesagt, waren wir alle ein wenig leichtsinnig, aber glauben Sie mir, wir haben dafür bezahlt.«
    »Sie haben meine Unternehmung kaputtgemacht.«
    »Das wird sich erst zeigen«, mischte sich Maitland ein. »In diesem Moment befindet sich ein Dutzend FBI-Agenten in Edgerton und dreht dort jeden Stein um.«
    »Wir waren dabei, Verstärkung anzufordern«, wandte Sherlock ein, »hatten aber keine Gelegenheit mehr dazu. Man hatte uns schon in der ersten Nacht kassiert.«
    Maitland hob seine großen Pranken und sagte philosophisch: »Was vorbei ist, ist vorbei. Carl und ich sind es gewöhnt, dass es S und S an der nötigen Vorsicht fehlen lassen. Darum kümmern wir uns später. Was Mac angeht, er war privat dort, nicht dienstlich. Jetzt sind alle unsere Männer in Edgerton und nehmen das Städtchen auseinander. Falls es irgendwas gibt, um Tarcher und Paul Bartlett mit dieser Drogengeschichte in Verbindung zu bringen, dann finden wir’s.«
    Atherton trat von mir zurück, schenkte Maitland einen scharfen Blick und seufzte dann. »Teufel, was soll’s. Falls die Möglichkeit besteht, dass wir Del Cabrizo irgendwas anhängen können, möchte ich natürlich dabei sein. Aber ich glaube, die haben euch deshalb so schnell einkassiert, um Zeit zu haben, den Laden dicht zu machen und sämtliche Beweise zu vernichten.«
    Maitland, immer Diplomat, bemerkte: »Wenn es Ihnen gelänge, Del Cabrizo festzunageln, wäre das ein hübscher Erfolg für die DEA. Wir können jede Hilfe brauchen, die wir kriegen können.«
    »Ab sofort ist dies also eine gemeinsame Aktion der Agenturen«, meldete sich Big Carl zu Wort, »sind Sie damit einverstanden, Atherton?«
    Atherton nickte. Er betrachtete Laura, die Schläuche, die sie in Armen und in der Nase hatte, wie bleich sie dalag. Dann trat er an ihr Bett und berührte sie leicht an der Schulter. Vielleicht lag ihm ja doch etwas an seinen Mitarbeitern.
    Laura, deren Stimme so leise klang, wie ein Hauch, flüsterte vom Bett aus: »Bitte fangt Molinas. Er wollte uns weismachen, er wäre wer weiß wie nobel, weil er versuchte, seine Tochter wieder gesund zu machen, aber das ist er nicht. Er hätte uns alles angetan. Es wäre ihm egal gewesen, ob wir dabei draufgehen oder verrückt werden. Er ist genauso schlimm wie Del Cabrizo.« Sie
    blinzelte, schloss dann die Augen und drehte das Gesicht zur Wand.
    Maitland erhob sich. »Zeit für FBI und DEA, eine gemeinsame Operation zu starten. Wir werden alle zu diesem Militärlager fliegen und dort nach dem Rechten sehen.«

32
    »Raus damit, Mac. Was war los?«
    »Molinas ist tot«, erklärte ich Laura. »Aber nicht von unserer Seite. Del Cabrizos Leute waren vor uns da und haben ihn hingerichtet.«
    »Er hatte Angst vor Del Cabrizo.«
    »Mit Recht. Leider haben wir Molinas’ Tochter nicht gefunden. Als wir zusammen mit den hiesigen Streitkräften im Lager eintrafen, war es bereits verlassen. Die Polizei hat es niedergebrannt, damit es nie wieder als Zwischenlager benutzt werden kann. Man wird in Zukunft auch den Luftraum kontrollieren.«
    »Irgendwas Neues aus Edgerton?«
    »Tarchers Haus wurde vom Boden bis zum Keller durchsucht, auch seine Geschäftsunterlagen werden geprüft. Bis jetzt ohne Ergebnis. Nichts, das auf eine Verbindung mit Drogenhandel hinweist.
    Paul ist
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