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Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Titel: Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin
Autoren: Stanislaw Belkowski
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Verhaftungen korrupter Beamten« an, gar nicht mehr anhören. Putin ist ein träger Herrscher. Nie würde er das Alte gegen etwas Neues tauschen, wenn das Alte immer noch funktioniert, selbst mit gewissen Störungen, und wenn es wie eine Ölpipeline und der Ölpreis den Erfolg sichert. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen von dieser These, zum Beispiel die Auflösung der Russischen Akademie der Wissenschaften, die von Putin und seinem Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew 2013 zielstrebig durchgeboxt wurde. Aber auch hier bestätigt die Ausnahme nur die Regel.
• Putin ist ein Hüter oder, wenn man so will, ein Bewacher. Von einem solchen Menschen darf man nicht erwarten, dass er die geschichtliche Entwicklung vorantreibt.
• Sein Leben lang hat Putin einen Vater und einen Sohn gesucht. Nicht im biblischen, sondern im einfachen, menschlichen Sinn. Was das genau bedeutet, wird später in diesem Buch behandelt.
• Putin ist ein artifizieller »kleiner Mann«, »ein klitzekleiner Held« der großen russischen Literatur. Daraus schöpft er seine Kraft, wenn diesen Gedanken bisher auch nur wenige nachvollziehen können.
• Es gibt nichts Absurderes als die Idee, man müsse Putin oder die esoterische »Putin-Bande« (deren Zusammensetzung niemandem genau bekannt ist) beim Gerichtshof von Den Haag oder anderswo anklagen. Der zweite wie auch vierte russische Präsident hat eher Mitleid verdient als ein Gerichtsverfahren. Und wenn bemitleidet zu werden für einen Mann das härteste Urteil ist, dann steht ihm ein Mitleidsgericht zu.
• Und schließlich das Wichtigste für den deutschen Leser: Auf dem russischen Thron saß noch nie ein Herrscher, der für Westeuropa passender und vorteilhafter gewesen wäre als Putin. Der pragmatische Teil Europas hat davon Gebrauch gemacht, der unpragmatische Teil hat diese Tatsache einfach übersehen.
    Erinnern Sie sich an den Hollywood-Film The Man Who Wasn’t There der Brüder Ethan und Joel Coen? Die Hauptrolle wurde auf glänzende Weise von Billy Bob Thornton gespielt. Seinem Helden werden alle realen Vergehen und Fehler verziehen, aber man verurteilt ihn wegen eines Mordes, den er gar nicht begangen hat. Etwas in dieser Art versucht die Weltöffentlichkeit auch mit Putin zu machen.
    Im Finale dieses Films stellt ein entfernter Verwandter des Protagonisten die rhetorische Frage: »What kind of man are you?« Auf diese Frage hat auch in Putins Fall seit seiner Inthronisierung niemand eine Antwort gefunden. Bereits im Februar 2000 auf dem Forum von Davos fragte die internationale Beobachterin und Kolumnistin des Philadelphia Inquirer , Trudy Rubin, die gesamte russische Delegation unter der Leitung des damaligen Ministerpräsidenten Michail Kassjanow, der imposant ist wie ein Vintage-Cadillac: »Who is Mister Putin?« Die Delegation blieb eine Antwort schuldig.
    Wenn Sie die oben genannten Thesen glauben, brauchen Sie das Buch nicht weiterzulesen. Dann habe ich mein Ziel schon erreicht, und Sie und ich haben die Schlacht gegen die Zeit gewonnen, die Wladimir Putin übrigens dramatisch verloren hat. Seine besten Jahre, ab 47 bis etwa 60 und länger, hat er vollständig einer Sache gewidmet, die er nicht mochte: der Macht in Russland.
    Sei es Krieg, sei es Pest, das alles wird bald enden
Ihr Richterspruch ist schon bekannt
Allein, wer kann den Schrecken wenden
Den wir den Lauf der Zeit genannt …
    Anna Achmatowa
    Wenn Sie aber weiterlesen wollen, dann tun Sie das unbedingt. Bevor wir uns die Last aufbürden, alle diese unglaublichen Thesen zu beweisen, stellen wir uns eine weitere, einleitende Frage: Wie kam WWP an der Wende des Jahrhunderts und des Jahrtausends überhaupt an die Macht?
    Viele sogenannte Fachleute (im Wesentlichen Politologen) sind durch ein eindeutig konspiratives Denken befangen. Sie meinen, dass alle wichtigen historischen Entscheidungen im Verlauf eines tödlichen Kampfs mächtiger Clans um das große Geld und den Gebrauch tödlicher Waffen, um Viren und Gifte getroffen werden. Sie denken in den Kategorien einer Welt, in der die Freimaurer ständig die Rosenkreuzer schlachten und umgekehrt, die Rockefellers die Rothschilds und umgekehrt, und aus dieser endlosen Schlachterei schält sich letztlich die Weltmacht heraus, die sich von der Eingangshalle des Washingtoner Hotels Willard (wo, wie man meint, der moderne Lobbyismus entstand) bis in die Dschungel von Kambodscha erstreckt.
    Deswegen gehen sie davon aus, dass Putin von einer geheimen KGB-Lobby in den Kreml
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