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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis
Autoren: Enid Blyton
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mach du den Anfang!«
     

     
    Georg kletterte wie ein Affe, klemmte die Beine um den Strick und zog sich Hand um Hand hinauf. Oben angekommen grinste sie vergnügt zu den anderen hinunter.
    »Kinderleicht!«, sagte sie. »Komm nun du, Anne, und zeig den Jungen, wie man’s macht.«
    Ehe es sich die Jungen versahen, war Anne am Seil und turnte behände empor. Julius lachte, während er zu seiner Kusine hinaufrief: »Georg, du könntest einmal einen Blick rundum ins Gelände werfen, ob von den Leuten schon etwas zu sehen ist. Wenn sie sich Gustavs Geräte ausgeliehen hätten, müssten sie längst zurück sein.«
    »Meine Geräte sind für andere unerreichbar«, versicherte Gustav, »ebenso die von Harry. Man hat sie uns schon einmal geklaut, seitdem verstecken wir sie so gut, dass man sie nicht finden kann.«
    »Damit ist diese Frage geklärt«, sagte Julius.
    Für Gustav war die Kletterpartie schwierig, denn er fühlte sich noch recht elend und schwach. Aber mit vereinten Kräften gelang es schließlich doch. Die beiden Hunde wurden zum Schutz gegen das einschneidende Seil in die Hemden der Jungen gewickelt. Sie ließen es gleichmütig mit sich geschehen. Tim erschwerte den Transport dadurch, dass er vor lauter Hilfsbereitschaft eifrig und unaufhörlich mit den Beinen strampelte.
    Endlich waren alle oben, erhitzt und schwitzend. Julius hatte die wertvolle Tasche wohlbehalten unter dem Arm. Tim saß hechelnd am Boden. Plötzlich spitzte er die Ohren.
    »Wuff!«, machte er und sträubte das Fell.
    »Ruhig, Tim! Ruhig, Jet!«, befahl Julius. Ihm war sofort klar, dass jemand in der Nähe sein musste. »Alles verstecken, schnell! Es können die Männer sein!«
    »Wuff«, machte nun auch Jet, doch Gustav brachte ihn gleich zum Schweigen. Die Gruppe teilte sich, jeder suchte sich das beste Versteck. Es gab viele Verstecke in dem alten Römerlager. Kaum waren sie in Deckung, hörten sie Stimmen näher kommen. Keiner wagte den Kopf herauszustrecken, um zu schauen, wer es war. Doch Julius und Georg erkannten die Stimme vom »Boss«.
    »Das hat vielleicht gedauert«, schimpfte der Mann. »Werft den Spaten und das übrige Zeug einfach hinunter. Dann klettern wir hinterher. Vorwärts! Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren. Jeden Augenblick kann irgendein Waldheini hier auftauchen.« Spaten und Brecheisen flogen polternd in die Höhle hinunter, dann folgten die Männer am Seil in die Tiefe. Die Stimme der Frau konnten die Kinder nicht hören; sie schien nicht dabei zu sein.
    Julius stieß einen leisen Pfiff aus und fünf Köpfe tauchten auf.
    »Wir hauen ab«, befahl Julius. »Los!«
    Sie schossen aus ihren Schlupfwinkeln hervor und sausten davon, nur Julius nicht. Er wetzte zur Höhle, hörte noch, wie sich die Stimmen der Ganoven im engen Gang entfernten, und handelte schnell.
    Es war eine einfache Sache. Er zog das Seil herauf, an dem sich die Männer in die Höhle hinuntergelassen hatten, löste es vom Felsen und warf es sich über die Schulter.
    Von einem Ohr zum anderen grinsend, folgte er seinen Freunden. Mit großer Wonne malte er sich aus, wie die Herrschaften toben würden, wenn sie nach erfolgloser Blaupausensuche nicht einmal das Seil wieder fanden.

 
    Zurück zum Felsenhaus
     
    Julius rannte hinter den anderen her. »Was hast du noch gemacht?«, wollte Georg wissen. »Hast du am Ende den Kerlen noch ein paar Kosenamen nachgebrüllt?«
    »Hältst du mich für so kleinkariert? Nein, ich hoffe, sie graben stundenlang. Ich wünsche ihnen viel Vergnügen«, sagte Julius. »Dass es nur ein geringfügiger Einsturz ist, werden sie bald merken, und dann gehen sie weiter und kommen zu dem kleinen Felsenraum. Was sie dort sagen, wenn sie feststellen, dass die Tasche futsch ist, das würde ich wirklich gern hören.«
    »Auch ich würde gern dort sein!« Richard seufzte. »Ich glaube, man könnte da eine Menge lernen und seinen Wortschatz bereichern.«
    »Was machen wir nun mit Gustav?«, fragte Harry. »Der kann kaum noch weiter.«
    »Wenn er es nur noch bis zu den großen Ginsterbüschen schafft! Dort habe ich mein Fahrrad«, sagte Georg. »Mit einem Fuß das Pedal treten, ich glaube, das geht.«
    »Bestimmt!«, versicherte Gustav erleichtert. Vor dem weiten Weg bis in die Stadt hatte er Angst gehabt und zurückbleiben wollte er auf keinen Fall.
    Mit Harrys Hilfe hinkte er weiter. Jet lief neben ihm her, aufgeregt und glücklich über so viel Gesellschaft. Tim bellte ihm manchmal ein kurzes »Wuff« zu, was Jets
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