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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis
Autoren: Enid Blyton
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Lager, aber keinen Mumm. Sie haben hier vor dem Erdhaufen aufgegeben. Sie waren furchtbar wütend, haben sich gegenseitig angebrüllt, aber getan haben sie nichts.«
    »Und das ist alles, oder?«, fragte Julius.
    »Noch nicht ganz. Als sie so richtig am Brüllen waren, löste sich noch ein Stein von der Decke und stieß dem einen beinahe den Kopf in den Hals. Er hat geheult wie ein Kind. Es war aber nur eine Platzwunde. Von da an hatten sie die Hosen voll. Sie rührten sich eine Weile überhaupt nicht. Dann flüsterten sie miteinander. Soviel ich verstanden hab, wollten sie weg, um neue Lampen und Werkzeug zu holen. Sie wollten damit den Erdhaufen aus dem Weg räumen.«
    »Dann können sie ja jeden Augenblick wieder zurück sein!«, entfuhr es Julius.
    Den Kindern war nicht sehr behaglich zu Mute. Jeden Augenblick konnten drei wutschnaubende Männer auftauchen.
    »Ist es sehr weit bis zu dem Loch, durch das ihr gekommen seid?«, fragte Julius.
    Gustav wusste es nicht, er war ohnmächtig gewesen und konnte über den Weg keine Auskunft geben.
    »Sehr weit kann es nicht sein«, meinte Harry. »Ich denke, es würde sich lohnen, den Ausgang zu suchen. Das wäre unsere Rettung. Wenn Gustavs Knöchel gebrochen ist, schafft er den weiten Weg, den wir gekommen sind, nicht.«
    »Das ist wahr«, sagte Julius nachdenklich. »Also dann los. Wir müssen ganz, ganz leise sein. Wenn wir Glück haben, überraschen wir die Männer auf ihrem Rückweg.«
    »Gehen wir?«, fragte Georg. »Aber was machen wir mit Gustav?«
    Julius kniete neben dem Jungen nieder und untersuchte behutsam den Knöchel. »Ich müsste eigentlich feststellen können, ob er gebrochen oder nur verstaucht ist.«
     

     
    Er besah sich den geschwollenen Fuß genau. »Er ist nicht gebrochen. Ich könnte ihn mit einem großen Taschentuch bandagieren. Gib mir mal deines, Richard.«
    Die anderen sahen bewundernd zu, wie Julius flink und sicher Gustavs geschwollenen Knöchel bandagierte.
    »So«, sagte er, »vielleicht kannst du jetzt wenigstens humpeln. Er wird wohl wehtun, aber größer wird der Schaden nicht mehr. Versuch’s mal. Du wirst barfuß gehen müssen, für den Schuh ist der Fuß zu dick geworden.«
    Schwankend stand Gustav auf, Harry stützte ihn. Er setzte vorsichtig den verletzten Fuß auf, der tatsächlich wieder brauchbar zu sein schien, wenn es auch sehr schmerzhaft war. Gustav grinste die anderen an, die ihn mit ängstlichen Gesichtern beobachteten.
    »Geht besser als vorher«, sagte er tapfer. »Kommt! Wir legen keinen Wert darauf, der Bande in die Arme zu laufen. Ein Glück, dass wir Jet und Tim haben.«
    Im Schein der Taschenlampen folgten sie dem Gang abwärts. Der Tunnel war weit und hoch in diesem Abschnitt und schon nach kurzer Zeit erreichten sie ihr Ziel.
    »Aha, das ist die große Höhle, die kenn ich von damals, als ich hinter dem Kaninchen her war«, sagte Richard. »Es war also kein Irrtum. Wir sind nicht weit vom Römerlager entfernt. Wundert mich eigentlich, dass man diesen Gang nicht entdeckt hat, als man die Höhle untersuchte, Gustav.«
    »Ich schätze, dass die Männer damals bis zu der Einsturzstelle gekommen sind und sie für das Ende gehalten haben«, meinte Gustav. »Oder sie fürchteten weitere Einstürze und haben deshalb aufgegeben. Schon oft ist jemand verschüttet worden, ohne dass es bemerkt wurde.«
    Sie sahen sich in der Höhle um; deren Ausmaße waren beträchtlich. An einer Stelle fiel von oben das Tageslicht herein. »Dort ist der Eingang«, sagte Gustav. »Dort muss ich heruntergekommen sein.«
    Er hinkte einige Schritte weiter und hielt nach dem Seil Ausschau. Harry stützte ihn, froh, dass sein Bruder so wacker durchhielt. Gustav zeigte nach oben. »Der Strick ist noch da. Gott sei Dank, die haben nicht damit gerechnet, dass ich es bis hierher schaffe.«
    »Ja, ja«, sagte Richard gelassen, »im Kopf, da fehlt es ihnen manchmal, den ehrenwerten Strolchen.«
    Hoch über ihren Köpfen baumelte das Seil herab. Julius sah sich nach Anne um.
    »Kannst du an dem Seil hinaufklettern, Anne?«, erkundigte er sich zweifelnd.
    »Du fragst wirklich blöd«, meinte Anne verächtlich.
    »Ich klettere als Erster«, erbot sich Harry. »Gustav und ich haben ein bedeutend dickeres Seil, das wir zum Abschleppen von großen Steinen benutzen. Ich werde es holen und zu euch hinunterlassen.«
    »Nett von dir, aber es eilt, die Kerle könnten jeden Augenblick zurück sein«, entgegnete Julius. »Ich meine, wir schaffen es schon. Georg,
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