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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
Autoren: Michael Jungblut
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achten:
     
     
    Sicherheit
     
    Bundesanleihen und Anleihen anderer erstklassiger Schuldner (wie Staatsanleihen der alten EU-Länder, Japans oder der USA, der Weltbank oder der Europäischen Investitionsbank) bieten Ihnen die höchste Sicherheit. Andere sollten nur gewählt werden, wenn sie Ihnen nach Abzug der Kosten deutlich höhere Renditen bringen, ohne dass Sie bei der Sicherheit zu hohe Abstriche machen müssen.
     
     
    Risiko
     
    Das gibt es auch bei Anleihen. Selbst bei den sichersten Papieren steigen oder fallen die Kurse, wenn sich die Zinsen am Markt ändern. Wer vor der Endfälligkeit |24| (Rückzahlung der Anleihe zum vollen Betrag) verkaufen will oder muss, kann beim Verkauf über die Börse aber auch Einbußen erleiden. Ein Verlustrisiko ist nur dann ausgeschlossen, wenn man die Papiere bis zum Ende der Laufzeit halten kann. Nur bei Bundesschatzbriefen und Finanzierungsschätzen haben Sie keinerlei Kursrisiko. Sie können sie jederzeit zum Nennwert zurückgeben, allerdings immer nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag.
     
     
    Steuern
     
    Beim Bundesschatzbrief Typ B werden die gesamten Zinsen erst am Ende der Laufzeit gezahlt. Er bringt dafür mehr Rendite als Typ A. Das kann für Sparer aber trotzdem ungünstig sein, falls die Zinseinnahmen im Jahr der Rückzahlung den Sparerfreibetrag überschreiten. Was darüber liegt, muss versteuert werden. Bedenken Sie, dass der Sparerfreibetrag ab 2009 in eine Pauschale umgewandelt wird, die die bisherigen Werbungskosten einschließt: Er beträgt dann 801 Euro pro Jahr und Person, für Verheiratete also 1 602 Euro.
     
     
    Zinsen
     
    Der Zinssatz ist in der Regel für die gesamte Laufzeit festgelegt. Er hängt immer von dem Kurs ab, zu dem Sie eine Anleihe kaufen. Wenn eine Anleihe mit einem Nennwert von 100 Euro mit einem Zinssatz von 3 Prozent ausgestattet ist, der Kurs zum Zeitpunkt des Erwerbs aber bei nur 50 Euro liegt, dann beträgt die tatsächliche Verzinsung des von Ihnen eingesetzten Kapitals 6 Prozent. Umgekehrt bringt ein festverzinsliches Wertpapier mit einer nominalen Verzinsung von 8 Prozent, das zum Zeitpunkt des Kaufs an der Börse 120 Euro kostet, Ihnen real nur 6,66 Prozent ein. Außerdem müssen Sie bedenken, dass Sie im ersten wie im zweiten Fall bei Fälligkeit der Anleihe jeweils 100 Euro ausgezahlt bekommen. Bei dem 3-Prozenter wäre das ein Riesengeschäft und würde insgesamt die Rendite deutlich erhöhen. Beim 8-Prozenter würde der Verlust bei der Rückzahlung das Gesamtergebnis negativ beeinflussen. Die insgesamt zu erzielende Rendite hängt also auch von der Restlaufzeit ab.
    Auch wenn es bei einem flüchtigen Blick auf die Listen mit den Anleihenkursen so aussieht, als ob man zwischen Papieren mit Zinsen zwischen 4 und 8 Prozent wählen könnte, täuscht dieser Eindruck. Wenn zum Zeitpunkt der Betrachtung der Marktzins allgemein bei 6 Prozent liegt, sinkt der |25| Kurs von Anleihen, die nur mit 4 Prozent verzinst werden, so lange, bis sie tatsächlich auch 6 Prozent bringen. Andernfalls würde sie niemand kaufen. Umgekehrt steigt der Kurs von Rentenpapieren, die nominal einen Zins von 7 oder 8 Prozent haben, bis zu dem Punkt, an dem ein Erwerber auch nur noch real 6 Prozent erzielt. Andernfalls würde keiner eine so gut verzinste Anleihe verkaufen. Es ist sogar noch ein wenig komplizierter: Da es bei den verschiedenen Anleihen mehr oder weniger lange dauert, bis sie zum Nennbetrag eingelöst werden und der jeweilige Kursgewinn oder -verlust realisiert wird, geht auch dies in die Berechnung der aktuellen Börsenkurse ein. Im Allgemeinen pendeln sich die Anleihekurse so ein, dass Nominalzins und Gewinn oder Verlust eine Rendite ergeben, die dem jeweils aktuellen Marktzins entspricht.
     
    Wenn Sie vor einer Anlageentscheidung wissen wollen, wie hoch der tatsächlich erzielbare Zins derzeit ist, können Sie diese Informationen im Wirtschaftsteil der Tageszeitungen oder auf den Internetseiten von Finanzdienstleistern nachschauen. Die Stiftung Warentest bietet in ihrer Zeitschrift
Finanztest
ebenfalls regelmäßig einen Überblick über die aktuellen Renditen. Es gibt nämlich nicht nur einen Marktzins, sondern der Zins ist auch davon abhängig, wie lang die Laufzeit der Anleihen ist und zu welcher Risikoklasse sie gehören. Abhängig von der Restlaufzeit kann daher selbst bei Bundesschatzbriefen die Zinsspanne zwischen 2,25 und 3,21 Prozent liegen. Im ersten Fall sind es Papiere mit einer Restlaufzeit von einem Jahr, im
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