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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
Autoren: Michael Jungblut
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ändert sich bei vielen Papieren oft von Minute zu Minute – abhängig von Angebot und Nachfrage. Eine gute Nachricht über die allgemeine Wirtschaftslage oder die Geschäfte eines speziellen Unternehmens kann den Preis einer Aktie innerhalb kürzester Zeit um 3, 4 oder auch 7 Prozent nach oben steigen, eine schlechte Nachricht dagegen abstürzen lassen. Ein Anleger weiß also nie ganz genau, wie viel Vermögen er morgen besitzt. Selbst wenn die Kurse über einige Wochen oder Monate regelmäßig steigen, weiß niemand, welchen Preis man an einem späteren Verkaufstag wirklich dafür erhalten wird. Für die Chancen, die eine Anlage an der Börse bietet, muss man immer auch ein entsprechendes Risiko in Kauf nehmen.
    |18| Achtung!
    Aktien eignen sich nicht als Parkplatz für Geld, das Sie zu einem bestimmten Termin brauchen – beispielsweise, um damit einen Kredit zu tilgen, ein Auto zu bezahlen oder die Urlaubsreise zu finanzieren. Denn genau dann könnte es an der Börse für kurze oder auch längere Zeit abwärts gehen, also ein Verkauf nur mit Verlust möglich sein.
    Die Erfahrung lehrt zwar, dass es an der Börse langfristig immer aufwärts geht, und mit einzelnen Aktien oder Fondsanteilen können kurzfristig oft erfreulich hohe Gewinne gemacht werden. Aber jeder Anleger muss sich auch immer darüber im Klaren sein, dass es an der Börse immer wieder zu Kurseinbrüchen kommt. Das kann zeitweise die ganze Börse in Mitleidenschaft ziehen, es kann aber auch nur einzelne Werte treffen – wie Ende 2007 die bis dahin als grundsolide Anlage geltende Aktie der Industriekreditbank (IKB), deren Vorstand in unverantwortlicher Weise mit dubiosen Krediten gehandelt hatte. Hier verloren viele Anleger innerhalb weniger Wochen mehr als die Hälfte ihres investierten Geldes. Wer mit diesem Risiko nicht leben will oder kann, muss auf die Gewinnchancen, die diese Form der Geldanlage bietet, verzichten.
    Dass auf lange Sicht die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Sie Gewinne machen, hat sich in der Vergangenheit jedoch immer wieder gezeigt. Aber eine Durststrecke kann sich, wie nicht nur das Beispiel der einstigen »Wunder-Börse« Tokio zeigt, auch schon mal über ein Jahrzehnt hinziehen – jedenfalls aus Sicht derjenigen, die zu Spitzenkursen eingestiegen waren. Keinesfalls sollte daher der Notgroschen für Börsenspekulationen verwendet werden. Noch gefährlicher ist es, auf Kredit zu spekulieren – selbst wenn Sie einen »todsicheren Tipp« erhalten haben!
    WISO rät
    Wenn Sie Geld an der Börse investieren wollen, sollten Sie einen Betrag wählen, den Sie für einige Zeit entbehren können. Denn grundsätzlich gilt: Je länger der Anlagezeitraum ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass Sie einen angemessenen Gewinn einfahren.

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|19| Anleihen: Sicher, aber meist weniger ergiebig
    Trotz der stärkeren Kursschwankungen am Aktienmarkt bestätigen alle längerfristigen Untersuchungen den Satz: Aktie schlägt Anleihe. Allerdings können die Besitzer von Anleihen in der Regel ruhiger schlafen. Anleihen – auch Obligationen oder Renten genannt – sind festverzinsliche Wertpapiere und bei den Bundesbürgern sehr beliebt. Gründe dafür sind die hohe Sicherheit und Zinsen, die deutlich über denen von Spareinlagen liegen. Anleihen werden ebenso wie Aktien an der Börse gehandelt. Sie können also täglich gekauft und verkauft werden. Sie verbriefen dem Käufer am Ende der Laufzeit einen Anspruch auf Rückzahlung des vollen Nennbetrages und einen festen Zinssatz.
    Doch auch ihre Kurse schwanken in der Zeit zwischen Ausgabe und Rückzahlung. Daher können bei vorzeitigem Verkauf auch Verluste entstehen. Denn sobald am Markt die Zinsen steigen, sinken die Kurse von älteren Anleihen, die mit einem geringeren Zins ausgestattet sind. Wer dann sein Geld braucht und vor dem Ende der Laufzeit verkaufen muss, kann dies dann nur mit Verlust tun. Der Grund: Man findet nur dann einen Abnehmer für das Papier, wenn die Anleihe den zu diesem Zeitpunkt marktüblichen Zins bringt. Da die Zinsen einer Anleihe in der Regel feststehen, muss ihr Kurs (Preis) so lange sinken, bis sie die gleiche Rendite bringt wie die neue Anleihe. Deshalb sollten Sparer ihre Anleihen in einer solchen Situation möglichst bis zum Fälligkeitstermin halten, denn dann gibt es immer den vollen Betrag (den Nominalwert) zurück. Umgekehrt gilt, dass die Kurse älterer Anleihen, immer dann steigen, wenn der Marktzins sinkt. In solchen Fällen kann es sich
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