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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens
Autoren: Catherine Coulter
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man von mir auch erwarten können, dass ich in den dreiunddreißig Jahren meines Lebens genug Erfahrungen gesammelt habe, aber ich halte das nicht aus. Du musst damit aufhören. Ansonsten muss ich dich auf entsetzliche Weise enttäuschen. Und das sollte man einer so schönen Frau wie dir nicht antun, vor allem nicht, wenn man auch noch dein Ehemann ist.
    Hör auf, Helen. Mein Gott, wie warm dein Mund ist...« Stöhnend zerrte Lord Beecham an seinen Fesseln. Sie gaben ein klein wenig nach.
    Lord Beecham hielt inne. Sein Geist war völlig umnebelt. In ihm loderte Lust und ein monströses Verlangen. Helen hatte sich wieder neben das Bett gestellt. Sie zog sich das Seidenhemd über die Hüften und ließ es zu Boden fallen. Da stand sie und gehörte nur ihm. Lord Beecham hätte vor Glück sterben können.
    »Ich bin erfüllt von Gefühlen für dich, Helen. In meinem armen Kopf herrscht ein einziges Wirrwarr. Ich weiß nur, dass ich schon mein ganzes Leben lang auf dich gewartet habe. Und dann hast du mich im Park angesprungen und mich gerettet. Ich liebe dich, Helen. Das wirst du doch nie vergessen, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich werde das nie vergessen. Und du wirst niemals daran zweifeln, dass ich dich wie verrückt anbete? Dass ich alles tun würde, um dich glücklich zu machen?« Sie beugte sich über ihn und berührte die Knoten an seinen Handgelenken. Sofort lösten sich die Fesseln. Augenblicklich war Helen auf ihm und einen Moment später war er in ihr. Noch während er das letzte bisschen Selbstbeherrschung verlor, fragte sich Lord Beecham, wie viele Jahre ein Mann solche Lust wohl erleben könnte.
    »Es ist mindestens Stufe Neun«, flüsterte er schließlich in Helens Mund hinein. »Mindestens.«
    Und er fragte sich, wie wohl Stufe Zehn aussehen könnte.

31
    Acht Monate später Shugborough Hall
    Laut brüllend glitt Jordan Everett Heatherington mitten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag seinem Vater in die Arme. Lachend rieb sich der anwesende Arzt die Hände. »Das haben Sie gut gemacht, meine Dame, wirklich, gut gemacht. Und Ihnen, Lord Beecham, herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres Sohnes, obwohl sich in mir nach wie vor alles dagegen sträubt, dass Sie hier sind, in diesem Raum, in dem sich Ihre Frau so lange pflichtbewusst und tapfer durch die Wehen gekämpft hat. Aber Sie haben ja partout darauf bestanden. Wie hätte ich dagegen ankommen können?
    Dass Sie mich dann aber auch noch aus dem Weg gestoßen haben, um Ihren Sohn mit eigenen Händen zu empfangen, verstößt wirklich gegen alle Vorschriften. Ich kann das nicht gutheißen, Lord Beecham. Was, wenn Sie ihn hätten fallen lassen? Nun, immerhin haben Sie mir gestattet, die Nachgeburt zu entfernen, keine allzu angenehme Tätigkeit. Aber als Arzt hat man keine andere Wahl.«
    Ungerührt schaute Lord Beecham von seinem Sohn zum Arzt hinüber, dann rief er plötzlich: »Flock, kommen Sie herein. Ah, wunderbar, da sind Sie ja schon. Sie haben sich hinter der Tür auf die Lauer gelegt. Begleiten Sie doch bitte Dr. Cooley nach unten. Er braucht jetzt ein Glas von Lord Priths neuester Kreation.«
    »Was für eine Kreation?«
    »Eine Mischung aus zerriebenen Äpfeln und Champagner. Wenn ich mich recht erinnere, nennt er es Äppanger. Er wollte anlässlich des freudigen Ereignisses unbedingt etwas ganz Besonderes kreieren. Er hat wirklich hart daran gearbeitet. Hoffentlich ist er überhaupt noch bei Bewusstsein.«
    »Äh, was sagten Sie, Lord? Äppagner?«
    »Gehen Sie nur, Sir. Sie werden schon sehen.« Helen sah zu, wie Lord Beecham ihren Sohn behutsam der wartenden Hebamme übergab, die sofort begann, ihn leise in den Schlaf zu singen.
    »Mein Herz«, sagte Lord Beecham, als er sich neben Helen ans Bett setzte, »du bist wunderbar.«
    Helen hatte dem nichts zu entgegnen. Und nachdem Teeny sie gebadet und ihr ein sauberes Nachthemd übergezogen hatte, sank sie für den Rest der Nacht in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Zum Morgen hin gab es einen gewaltigen Sturm. Bäume wurden entwurzelt und Felsüberhänge stürzten ins Meer. Helen schlief weiter, ohne sich zu regen.
    Als Lord Beecham und Helen zwei Wochen später zu der besagten Höhle kamen, bemerkten sie, dass eine der Innenwände in sich zusammengebrochen war und mm einen kleinen Hohlraum preisgab, aus dem ein seltsames Licht schimmerte.
    Es pulsiert, dachte Helen, ein schwaches, gelbliches, pulsierendes Leuchten.
    »Was ist das?«
    »Ich weiß es nicht.« Vorsichtig streckte Lord
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