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Wir lassen sie verhungern

Wir lassen sie verhungern

Titel: Wir lassen sie verhungern
Autoren: Ziegler Jean
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Ackerbau und agroindustriellen Großunternehmen herrscht heute erbarmungsloser Krieg. In Zentralamerika und am Fuß der äquatorialen Vulkane, im sahelischen und im südlichen Afrika, auf den Ebenen des Madhya Pradesh und des indischen Orissa, im Delta des Ganges in Bangladesch – überall mobilisieren, organisieren, widersetzen sich die Bauern, Viehzüchter und Fischer.
    Die globale Herrschaft der agroindustriellen Beutejäger bringt vielen Millionen Menschen Not, Hunger und Tod. Dagegen ist der familiäre Nahrungsmittelanbau, vorausgesetzt, er wird staatlich unterstützt und kommt in den Genuss der erforderlichen Investitionen und Betriebsmittel, ein Garant des Lebens. Für uns alle.
    In der Präambel der Erklärung, die Via Campesina im März 2011 bei der XVI. Session des UN-Menschenrechtsrates vorgelegt hat, heißt es ergreifend: »Die Bauern und Bäuerinnen stellen fast die Hälfte der Erdbevölkerung. Selbst in der Welt der Hochtechnologie essen die Menschen die Nahrungsmittel, die die Bauern erzeugen. Die Landwirtschaft ist nicht einfach eine wirtschaftliche Tätigkeit, sondern aufs engste mit dem Leben und Überleben auf der Erde verknüpft. Die Sicherheit ihrer Bevölkerung hängt von dem Wohlergehen der Bauern und einer nachhaltigen Landwirtschaft ab. Um das Leben der Menschheit zu schützen, müssen wir die Rechte der Bauern anerkennen und durchsetzen. Tatsächlich bedroht die fortgesetzte Verletzung der Rechte der Bauern das menschliche Leben und den Planeten.«
    Die vielen hundert Millionen Menschen, die sich der Vernichtung durch Hunger ausgeliefert sehen, sind auf unsere rückhaltlose Solidarität angewiesen. Nehmen wir uns zu Herzen, was Mercedes Sosa in ihrem wunderbaren Lied erfleht:
    Sôlo le pido a Dios
Que el dolor no me sea indiferente,
Que la reseca muerte no me encuentre
Vacía y sola, sin haber
Hecho lo suficiente.
    (Nur eines erbitte ich von Gott
Dass der Schmerz mich nicht gleichgültig lasse
Und dass der bleiche Tod mich nicht allein und leer finde,
ohne dass ich getan habe, was notwendig war auf dieser Erde.)
    296 Veröffentlichung des CADTM (Comité pour l’abolition de la dette du tiers-monde [Komitee zur Beseitigung der Schulden in der Dritten Welt], Lüttich 2011. Éric Toussaint, Damien Millet und Daniel Munevar sind auch die Koautoren (mit anderen) von La Dette ou la Vie , Brüssel und Lüttich, gemeinsame Ausgabe von ADEN und CADTM, 2011; vgl. ferner Merrill Lynch, Global Wealth Management, und Capgemini, World Wealth Report 2011 .
    297 Amartya Sen, »Food, Economics and Entitlements«, Wider Working Paper 1 , Helsinki, 1986.
    298 Vgl. Georg Kremers klassische Abhandlung: Korruption begrenzen: Praxisfeld Entwicklungspolitik , Freiburg im Breisgau, Lambertus 2000.
    299 Brief an seinen Bruder Carlo vom 19. Dezember 1929, Cahiers de prison , Paris, Gallimard, 1999 (1978).

Danksagung
    Erica Deuber Ziegler war entscheidend an der Entstehung dieses Buchs beteiligt. Mit unendlicher Geduld, großer Professionalität und wahrhaft umfassendem Kenntnisreichtum hat sie die etwa zehn sukzessiven Fassungen des Manuskripts gelesen, korrigiert und umgestellt. Olivier Bétourné, der Präsident von Éditions du Seuil, hat als erster die Idee zu diesem Buch gehabt. Er hat die Endfassung persönlich korrigiert und den französischen Titel – Destruction massive – gefunden. Seine Freundschaft hat mir sehr geholfen.
    Meine Mitarbeiter im Beratungsausschuss des UN-Menschenrechtsrates – Christophe Golay, Margot Brogniart, Ioana Cismas – unterstützten mich bei der Zusammenstellung der Dokumentation. Angespornt von unseren gemeinsamen Überzeugungen, waren mir ihr unermüdliches Engagement und ihre große Sachkenntnis unentbehrlich.
    James T. Morris, Jean-Jacques Graisse, Daly Belgasmi haben mir die Türen des Welternährungsprogramms (WFP) geöffnet. Jacques Diouf, der Generaldirektor der FAO, sowie viele seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben mich großzügig unterstützt.
    Pierre Pauli, Statistiker im Statistischen Amt der Republik und des Kantons Genf, half mir, die erdrückende Flut von Zahlen über Hunger und Unterernährung in den Griff zu bekommen.
    Im Hohen Kommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte konnte ich immer auf den scharfsinnigen, umsichtigen und stets vernünftigen Rat von Eric Tistounet zählen, dem Leiter der Abteilung der Vertragsorgane und des Menschenrechtsrats.
    Beat Bürgenmeier, der emeritierte Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der
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