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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)
Autoren: Inga Lindström
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oft hatte sie an den vergangenen drei Tagen an diesen Mann gedacht, mit dem sie am Riddarfjärden zusammengeprallt war. Ihm ausgerechnet hier in Boxenberg zu begegnen war doch sehr unwahrscheinlich.
    Und doch war es so! Ihre Blicke verwoben sich ineinander, und Valerie vergaß die Welt um sich herum.
    Auch der Mann schien nur Augen für sie zu haben und seinen Gesprächspartner, der neben ihm auf ihn einredete, gar nicht wahrzunehmen. Er lächelte jetzt.
    Valerie lächelte zurück – und zuckte im nächsten Moment erschrocken zusammen, weil der Fahrer des Wagens hinter ihr ein wütendes Hupkonzert erklingen ließ.
    »Mama, es ist schon ganz lange grün«, hörte sie Lasse neben sich sagen.
    Valerie trat automatisch auf das Gaspedal und fragte sich Sekunden später, warum sie nicht einfach rechts rangefahren und ausgestiegen war, um den Mann zu begrüßen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zufall sie ein drittes Mal zueinanderführen würde, war mehr als gering.
    Markus war vollkommen überrascht. Diese Frau war ihm seit der ersten Begegnung nicht aus dem Kopf gegangen, und jetzt tauchte sie ausgerechnet hier in Boxenberg auf. Er bekam kaum noch mit, dass Leif sagte: »Also gut, für die Hochzeit am Samstag brauche ich zweihundertfünfzig Liter Premium extra.«
    Auch als Leif laut und deutlich seinen Namen ausrief, wandte Markus seinen Blick nur kurz von dem hellen Cabrio.
    »Wer ist das da in dem Auto?«, fragte Leif neugierig.
    »Keine Ahnung«, behauptete Markus und lächelte bei dem Gedanken daran, dass das nicht einmal gelogen war. Die ganze Wahrheit war es zwar auch nicht, aber er konnte Leif ja kaum erzählen, dass er vor drei Tagen mit dieser Frau in Stockholm zusammengeprallt war und seither ständig an sie denken musste. Das käme einer sensationellen Neuigkeit gleich, die in Boxenberg rasend schnell die Runde machen würde.
    Als der Wagen aus seinem Blickfeld verschwunden war, versuchte er, sich auf Leif zu konzentrieren, der seine Bestellung noch einmal wiederholte.
    »Alles klar.« Markus nickte. »Zweihundertfünfzig Liter Premium extra. Bis dann.«
    Markus machte sich zu Fuß auf den Weg zu einem weiteren Termin mit einem Gastwirt in Boxenberg. Als er die Galerie seiner Schwiegermutter passierte, stellte sie gerade das Schild auf den Bürgersteig, das verkündete, dass ihr Laden geöffnet hatte.
    Irma Wilander war eine zierliche Frau, stets sehr gepflegt und elegant gekleidet. Sie lächelte erfreut, als sie ihn sah, und begrüßte ihn herzlich.
    »Hej, Schwiegermutter«, gab Markus den Gruß zurück. »Wie geht es dir?«
    Irma stützte sich auf das Schild. »Sehr gut«, sagte sie fröhlich, bevor sie hinzufügte: »Sag mal, wollt ihr morgen zum Essen kommen?«
    Markus lief schon beim Gedanken an ein Essen bei Irma das Wasser im Mund zusammen. Seine Schwiegermutter war eine begnadete Köchin, und Markus bedauerte manchmal, dass Leonie in dieser Hinsicht so gar nichts von ihrer Mutter geerbt hatte. Leonie kochte überhaupt nicht gerne, sie hasste es geradezu.
    »Danke für die Einladung«, sagte Markus jetzt. »Ich weiß allerdings noch nicht, wann Leonie zurück ist.«
    Irma seufzte. »Sie ist einfach zu viel unterwegs. Ich weiß nicht, wie du das aushältst.« Sie wirkte ernsthaft besorgt, während sie langsam zum Eingang ihrer Galerie zurückging. Markus blieb an ihrer Seite und legte einen Arm um ihre Schultern. »Es ist alles okay«, sagte er ruhig und meinte es auch genau so. Für ihn und für Leonie war alles in Ordnung. Es war gut, so wie es war. Markus drückte Irma leicht an sich.
    »Mach dir keine Sorgen, Schwiegermutter.«
    Irma schien nicht überzeugt. »Ich will mich nicht einmischen, Markus«, sagte sie ernst. »Ich weiß nur, dass ich es für meine Ehe nicht gewollt hätte, dass Olof und ich uns nur einmal die Woche sehen.«
    Am Eingang zur Galerie blieben sie stehen. Markus wandte sich seiner Schwiegermutter zu und legte seine Hände auf ihre Schultern. Er empfand ihre Sorge nicht als Einmischung. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sie sich mehr Sorgen um ihn machte als um ihre Tochter. Weil er derjenige war, der allein gelassen wurde, der zu Hause warten musste, während Leonie genau das Leben führte, das sie sich immer gewünscht hatte.
    »Ich habe eben eine ehrgeizige Frau geheiratet«, sagte er leise. »Leonie und ich kommen ganz gut zurecht.« Irma sagte nichts darauf, sie hatten dieses Gespräch schon so häufig geführt, aber ihr Seufzer verriet, dass sie
    seine Einstellung nur
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