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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Autoren: Daniela Martin
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verschreckte Gesicht. „Ich habe sie gefunden.“, rief sie aus.
    Mark erhob sich. „Was hast du gefunden?“, wollte er wissen und stellte die leeren Teller in die Spüle. Dass Zechi gerne mal aus der Rolle fiel, wussten sie alle. Niemand beunruhigte ihre Aufregung.
    „Die Seele!“, stieß sie aus und warf ihre Tasche in die Ecke.
    Das löste eine Welle aus. Mark wirbelte herum und Mar und El blickten auf. Sie starrten sie an. „Was?“, fragte Mark noch einmal. „Wo und wann?“
    Sasha deutete zur Tür hinaus. „Ich wollte nach unten gehen, zur Tür raus. Ihr wisst ja, dass ich eigentlich in zehn Minuten im Hörsaal sitzen muss, aber egal. Jedenfalls habe ich Geräusche aus dem Keller gehört und bin nach unten gegangen. Und da ist sie! Sie hockt in unserem Keller.“
    Mark atmete tief ein. „Ist sie gut?“, fragte er.
    Sasha schüttelte den Kopf. „Sie ist schon dunkel geworden. Wenn wir nicht langsam etwas unternehmen, wird sie von den Windlern geschnappt. Mann, die ganze Zeit haben wir ein ungutes Gefühl und wissen nicht warum und dann ist diese dumme Seele in unserem eigenen Keller. Sie muss durchs Fenster geklettert sein. Kommt jetzt!“
    Mark straffte sich. „Auf geht’s.“, sagte er. „Es gibt etwas zu tun. Mar, nimmst du den Stein mit?“
    Ohne etwas zu erwidern stand Margarete auf, nahm einen der Flusssteine aus der Schale neben dem Herd und folgte Sasha nach unten. Man könnte meinen, diese Schale mit den hellen und glatten Flusssteinen wäre eine Art Dekor. Nur wer auch in dieser Wohnung zuhause war, wusste, dass sie weit wichtiger war.
    „Ach, nein.“, jammerte Elijah. „Ich habe gerade gegessen. Und ich muss gleich los! Können wir uns nicht einmal eine kleine Pause gönnen?!“
    Mark, der in der Tür stehen geblieben war, funkelte ihn an. „Entweder du schwingst deinen Hintern in den Keller oder ich trete ihn dahin. Komm jetzt!“ Widerwillig erhob sich El von der gemütlichen Eckbank unter dem Fenster und folgte seinem Freund nach draußen, nachdem er im Flur in ein paar Sandalen geschlüpft war. Das Treppenhaus lag ruhig da. Sie schritten nach unten und Sasha zog den Schlüssel aus ihrer Tasche.
    Direkt neben der Eingangstür zu dem Mietshaus mit den vier Wohnungen befand sich eine weitere Tür, die in den Keller führte. Zu jeder Wohnung gab es einen kleinen Keller, in dem die Eigentümer ihre Sachen unterstellen konnten. Schon als Sasha die Tür aufschloss, hörten sie das Rumoren im Loch dahinter. Es erklang ein Fauchen und ein Knurren.
    Der Kellerraum war in mehrere kleine Räume unterteilt, zu denen jeweils eine unscheinbare Holztür führte. Die Studierenden schlichen an den einzelnen Zellen vorbei bis zum hinteren Ende. Dies war ihr Keller. Und das war auch der Raum, aus dem die unheimlichen Geräusche drangen.
    Mark öffnete die Tür einen Spalt breit und schielte hinein. Einige Sekunden lang erklang das Fauchen besonders stark. Dann schloss der Student die Tür wieder und wandte sich zu seinen Mitstreitern um. „Ich habe sie gesehen. Sie ist wirklich dort drinnen. El, Zechi, Mar, ihr geht da hinein.“
    Elijah war nahe dran, zu fragen, wieso sich Mark nicht selbst in die Schlacht warf. Doch er verkniff sich jede Bemerkung. Mark war immerhin noch ihr Anführer und diesen stellte man nicht in Frage.
    Er trat stattdessen vor und riss die Tür auf. Sasha und Margarete folgten ihm. Hinter sich schlossen sie die Tür wieder, damit die Seele nicht fliehen konnte. Schemenhafte Dunkelheit herrschte in dem engen und schmalen Zimmer. Die einzige Lichtquelle war das rechteckige Fenster, hinter dem man die Bordsteinkante der Straße erkennen konnte. Die Steinwände des Kellers verbreiteten ein sehr kühles Klima. Im Sommer war es der Himmel auf Erden, in diesem Keller zu sitzen, das wusste Elijah von zahllosen eigenen Gelegenheiten. Ansonsten nutzten die Studierenden den Raum für ihre Fahrräder, die an der Wand gelehnt standen. Und für einige Konserven, die Sasha in ein Regal sortiert hatte. Direkt davor stand alte Technik, die sie noch nicht auf den Sperrmüll gebracht hatten. Mar hatte die alten Kassettenrekorder und die kaputte Tastatur von ihrem Computer hier unten zwischengelagert.
    „Wo ist die Seele?“, fragte er in die Dunkelheit hinein. „Wie wäre es mit Licht?“ Das Fauchen war verstummt.
    Irgendjemand drückte auf den Schalter an der Wand. Die Neonröhre an der Decke flammte zuckend auf und hüllte ihren Keller und auch sie selbst in milchiges Licht.
    Margarete
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