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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht
Autoren: Lucy Gordon
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“Das La Dolce Notte verwöhnt seine Stars. Es bereitet mir eine große Freude, Signorina Hallam dieses Präsent zu überreichen, das sie - davon bin ich überzeugt - wie keine andere Frau zu schätzen weiß.”
    Er schob ihr eine kleine Schachtel zu. Wie die andere zuvor war auch diese in Goldpapier gewickelt, und Julie beschlich eine dunkle Vorahnung. Zu viele Geschenke, und keines davon kam von Herzen. Irgendetwas Schreckliches bahnte sich an.
    “Öffnen Sie es”, verlangte Rico mit einem frostigen Lächeln.
    Tapfer erwiderte sie das Lächeln und machte das Päckchen auf. Als sie den Inhalt erblickte, stockte ihr der Atem.
    Es war ein goldenes Medaillon, das mit Saphiren und Diamanten übersät war. Innen zeigte es das Bild der Madonna mit dem Kind - das gleiche Bild, das er ihr einst geschenkt hatte.
    Sie konnte noch deutlich die Korrekturen erkennen, die er vorgenommen hatte, um das Porträt ihrem ähnlicher zu machen.
    Als sie den Kopf hob, bemerkte sie, dass Rico sie beobachtete. Seine Augen waren kalt wie Stein. Er kannte sie.
    Natürlich. Er hatte es von Anfang an gewusst.
    Plötzlich fügten sich alle Teile des Puzzles zusammen.
    Deshalb also war der Club so versessen darauf gewesen, sie zu engagieren. Rico Forza hatte acht Jahre lang gewartet, bevor er sie in seinen Machtbereich lockte.
    Er streckte die Hand aus. “Tanzen wir.” Es war keine Bitte, sondern ein Befehl.
    Sie legte ihre Finger in seine, wurde auf die Füße gezogen und zum Parkett geführt. Die Band spielte einen Walzer. Die Hand auf ihrem Rücken, presste Rico sie fest an sich.
    “Sieh mich an”, sagte er leise.
    Als sie aufschaute, war sein Mund ihrem gefährlich nahe.
    Wie oft hatte sie diese Lippen geküsst? Wie hart und unnachgiebig sie jetzt wirkten!
    “Rico”, flüsterte sie.
    “Lächle, wenn du meinen Namen aussprichst. Die Leute beobachten uns.”
    Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft, rang sie sich ein Lächeln ab. “Du hast mich sofort erkannt, oder?”
    “Noch viel früher, Signorina.”
    “Nenn mich nicht so.”
    “Es ist die korrekte Anrede für eine Frau, die eine Fremde ist.”
    “Eine Fremde? Ich?”
    “Das warst du schon immer. Es gab eine Zeit, da glaubte ich, dich zu kennen …”, er atmete tief durch, “aber ich habe mich getäuscht.”
    “Halt mich nicht so fest.”
    “Das hast du früher nie gesagt. Im Gegenteil, du hast gewispert: ,Fester, Rico, fester. Lass mich zu einem Teil von dir werden.’”
    Sie brauchte diese Worte nicht, um sich zu erinnern. Sie fühlte, wie sein Körper zu ihrem passte, spürte die Bewegungen seiner Beine, entsann sich der kraftvollen Geschmeidigkeit seiner Hüften und Schenkel - einer Geschmeidigkeit, die sie vor Wonne hatte aufschreien lassen. Lass mich zu einem Teil von dir werden. Und er hatte ihren Wunsch erfüllt, wieder und wieder, bis sie für immer zu einer Einheit verschmolzen waren.
    Nein, nicht für immer.
    Sein Mund war ihrem so nah, dass sie seinen Atem fühlte.
    “Du hast all das vergessen, oder?”
    “Nein”, entgegnete sie. “Ich werde es nie vergessen.”
    “Demnach hast du beschlossen, es fortzuwerfen, und das ist noch schlimmer, als es zu vergessen.”
    “So war es nicht. Es gibt so viel zu erklären …”
    “O nein, es war unmissverständlich.”
    “Du denkst das Schlechteste von mir, doch du irrst dich.
    Wirklich. Ich möchte dir alles erzählen, aber nicht hier. Lass mich los … Um Himmels willen, lass mich los!”
    Sie ertrug es nicht mehr, ihm so nahe zu sein. Noch ein paar Sekunden, und sie würde in Ohnmacht fallen. Glücklicherweise war der Tanz ohnehin zu Ende.
    “Das Kabarettprogramm beginnt gleich”, erklärte Rico. “Wir können gehen.”
    Ihr Aufbruch gestaltete sich ebenso triumphal wie ihre Ankunft. Später wusste Julie nicht mehr zu sagen, wie sie die kurze Heimfahrt ins Hotel überstanden hatte. Als sie ihre Suite erreicht hatten, wandte sie sich zu ihm um.
    “Warum?” fragte sie hitzig. “Warum?”
    “Warum was?” Er lehnte sich gegen die Tür und betrachtete sie spöttisch.
    “Warum hast du so getan, als würdest du mich nicht kennen?”
    “Weil ich den günstigsten Moment abpassen wollte. Ich hatte sehr lange gewartet und konnte es mir leisten, noch ein wenig länger zu warten. Lass dich anschauen.” Sie wollte vor ihm zurückweichen, doch er packte sie bei den Schultern und musterte sie von Kopf bis Fuß. “Du siehst anders aus als in meiner Erinnerung, aber mein Bild von dir war ohnehin immer nur eine
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