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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht
Autoren: Lucy Gordon
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sie ernst. “Gary ist der wichtigste Mensch auf der Welt für mich. Wir lieben uns seit fast acht Jahren, und ich kann ohne ihn nicht leben.”
    Rico ließ die Schultern hängen. “In diesem Fall bleibt mir nichts anderes übrig, als zu gehen.”
    “Nein. Ich möchte, dass du ihn kennen lernst.”
    “Wozu? Lass es gut sein, Julie. Ich habe mich geirrt und trage dir nichts nach. Du hast getan, was du tun musstest. Acht Jahre
    … Du hast dich ihm kurz nach der Trennung von mir zugewandt, oder?”
    “Ein paar Monate”, bestätigte sie lächelnd. “Rico, ich verspreche dir, dass du alles verstehen wirst, wenn du Gary erst gesehen hast.” Julie nahm seine Hand und zog ihn mit sich zum Haus. Sie öffnete die Vordertür.
    “Gary”, rief sie. “Komm her, mein Liebling.”
    Normalerweise stürzte er sich in ihre Arme, aber heute schien er zu spüren, dass etwas anders war. Er machte die Küchentür auf und blieb stehen - schwarzhaarig, dunkeläugig, das jüngere Ebenbild des Mannes ihm gegenüber.
    Julie legte ihm die Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. Er erwiderte das Lächeln, und Rico stockte der Atem. Das Lächeln des Kindes glich dem seiner Mutter.
    “Ich habe jemanden mitgebracht, den du kennen lernen sollst”, sagte Julie.
    Mann und Junge blickten einander schweigend an.
    “Bist du Gary?” fragte Rico nach einer Weile.
    Das Kind nickte. “Wer sind Sie?”
    “Ich bin …” Die Worte wollten ihm nicht über die Lippen.
    Rico sank vor seinem Sohn auf die Knie und sah ihm in die Augen. Er versuchte es noch einmal. “Ich bin …”
    “Dies ist dein Vater”, erklärte Julie sanft.
    Gary legte den Kopf auf die Seite und betrachtete Ricos Gesicht. Er war ein Sohn, auf den jeder Mann stolz sein konnte.
    Tränen raubten Rico plötzlich die Sicht. Spontan streckte er die Arme aus und zog den kleinen Jungen an sich. “All die Jahre”, flüsterte er.
    Als er sich ein wenig zurücklehnte, bemerkte er, dass Gary ihn interessiert musterte. Das Kind hob die Hand und berührte die Tränen auf den Wangen des Vaters. Das italienische Naturell war sehr ausgeprägt bei ihm, und er hatte keine Angst vor starken Emotionen. “Warum weinst du?” fragte Gary.
    “Weil ich glücklich bin”, erwiderte Rico.
    “Weint Mommy auch deshalb?”
    “Ich hoffe es.”
    Der kleine Junge blickte von einem Erwachsenen zum anderen. Julie fehlten vor Freude die Worte. Rico erhob sich.
    “Julie, warum hast du nicht…”
    “Ich habe nicht gewagt, es dir zu sagen. Solange Arturo noch lebte, hatte ich Angst um dich. Ich habe sein Geld nur genommen, um in den ersten Monaten nach Garys Geburt über die Runden zu kommen. Und als ich dann in Rom eintraf, hatte ich Angst vor dir. Ich habe gewartet und auf einen passenden Moment für mein Geständnis gehofft. Wie konntest du nur annehmen, dass ich deinen Sohn weggeben würde?”
    “Tief in meinem Herzen habe ich es nie wirklich geglaubt. Es passte überhaupt nicht zu dir. Und die ganze Zeit warst du so gut und ehrlich, wie ich dich aus unseren glücklichen Tagen in Erinnerung behalten habe. Du warst… du selbst.” Er zog sie an sich.
    Worte waren überflüssig, während die Traurigkeit von ihnen wich und alte Wunden sich schlössen.
    Julie hob den Kopf, und Rico sah sie bewegt an. “Du bist mein”, flüsterte er heiser.
    “Für immer dein.”
    “Ihr beide bleibt von nun an bei mir. Wir werden heiraten.”
    “Ja, wir werden heiraten. Gary und ich werden dich nie wieder verlassen.”
    “Und wir werden endlich eine richtige Familie sein. O mein Liebstes…”
    Sein Kuss besiegelte das Versprechen. Sie klammerten sich aneinander wie Ertrinkende, die endlich einen sicheren Hafen erreicht hatten.
    -ENDE -
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