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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht
Autoren: Lucy Gordon
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wieder ausgegangen sei.
    Inzwischen war der Abend angebrochen. Wie üblich, legte sie sich noch eine Stunde hin. Diesmal konnte sie jedoch nicht einschlafen. Sie wartete auf Ricos Anruf - der nicht kam.
    Dann war es Zeit für ihren Auftritt. Rico würde bestimmt im Club sein. Dort hatte ihn niemand gesehen.
    Julie versuchte, vernünftig zu sein. Gewiss hatte er nach seiner Rückkehr viel aufzuarbeiten. Doch sein hartnäckiges Schweigen nervte sie. Sie musste ihre ganze Routine aufbringen, um eine gute Vorstellung zu bieten. Ihr Herz und ihre Gedanken befanden sich in hellem Aufruhr.
    Sie schlief schlecht und wurde vom Läuten des Telefons geweckt.
    Cassie war am anderen Ende der Leitung und klang sehr aufgeregt. “Entschuldige, dass ich dich so früh störe, aber ich mache mir Sorgen. Ich glaube, wir werden beobachtet.”
    Sofort saß Julie kerzengerade im Bett. “Hat sich euch irgendjemand genähert?”
    “Nein, aber hier steht ein Wagen. Ich kann ihn vom Fenster aus sehen. Gestern stand er auch dort. Dann ist er weggefahren und in der Nacht zurückgekommen. Seither hat er sich nicht von der Stelle gerührt.”
    “Verriegel alle Türen”, befahl Julie. “Mach niemandem auf, außer mir. Ich bin schon unterwegs.”
    Innerhalb weniger Minuten war sie unten, lieh sich einen der hoteleigenen Mietwagen und fuhr so schnell wie möglich nach Fregene. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Rico hatte das Haus die ganze Nacht beobachtet. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel, dass er in dem Auto saß.
    Irgendwie hatte er ihr Versteck aufgespürt und wartete auf eine günstige Gelegenheit, um zuzuschlagen. Deshalb hatte er sie über seine Ankunft im Ungewissen gelassen. Er plante, Gary zu entführen, während sie sich in Sicherheit wiegte. Warum war sie nur so leichtsinnig gewesen, den Jungen herzuholen? Wie sollte sie Rico daran hindern, sich ihm zu nähern?
    Julie fürchtete das Schlimmste, als sie in die Straße am Strand einbog. Ricos Wagen stand noch immer dort. Die Türen und Fenster waren verschlossen, so dass sie zunächst dachte, das Auto sei leer.
    Sie lief zum Haus, blieb aber wie angewurzelt stehen, als sie ihren Namen hörte. Als sie sich umwandte, sah sie Rico aus seinem Wagen steigen.
    “Julie …” sagte er zögernd.
    “Bleib, wo du bist”, rief sie und eilte auf ihn zu, um ihn vom Haus fern zu halten. “Rico, bitte hör mir zu.”
    Er seufzte gequält auf. “Hat es denn Sinn zu reden? Würde es irgendetwas ändern?”
    “Nichts kann die Vergangenheit ändern, aber wenn ich dir begreiflich machen könnte …”
    “Warum hast du mich belogen? Warum hast du mir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt?”
    Inzwischen hatte sie ihn erreicht. “Ich hatte Angst vor deiner Reaktion.”
    “Ich würde nie etwas tun, das dich verletzen könnte, Julie.
    Ich liebe dich zu sehr. Unmittelbar nach deiner Ankunft in Rom war ich außer mir vor Schmerz, da wäre ich zu allem fähig gewesen. Aber das war ein Fehler. Ich liebte dich noch immer, und das war zu viel für mich. Ich dachte …”, er atmete tief durch, “… ich dachte, wir hätten einander wieder gefunden.”
    “Das dachte ich auch, Rico. Ich liebe dich.”
    “Lüg mich nicht an. Ich weiß Bescheid, Julie. Ich weiß, dass du einen anderen Mann liebst. Ich weiß, dass er in diesem Haus ist.”
    “Du weißt…?”
    “Alles. Während ich fort war, hast du ihn besucht. Eigentlich sollte ich dich dafür hassen, aber ich kann es nicht. Warum hast du es getan? Sieht so deine Rache aus? Habe ich das verdient?”
    Allmählich dämmerte ihr die Wahrheit, aber sie war zu schön, um daran zu glauben. “Wie kannst du nur so etwas von mir denken?”
    “Ich bin gestern mit dem festen Vorsatz hergekommen, deinen Liebhaber zur Rede zu stellen. Doch ich habe es nicht über mich gebracht. Stundenlang habe ich im Auto gesessen, dann bin ich wieder weggefahren. In der Nacht bin ich zurückgekommen, aber ich konnte mich noch immer nicht überwinden, an die Tür zu klopfen. Solange ich sein Gesicht nicht gesehen habe, kann ich weiter meinen Illusionen nachhängen.” Er lachte bitter. “Ich hatte Angst. Kannst du dir das vorstellen? Ich hatte noch nie vor irgendetwas Angst, und trotzdem …”
    “Rico …”
    “Liebt er dich wirklich, Julie? Liebt er dich so sehr wie ich?
    Ich glaube nicht. Wir sind schließlich füreinander bestimmt.
    Kannst du mir nicht verzeihen und neu mit mir beginnen?
    Bedeutet dir dieser Mann - dieser Gary - so viel?”
    “Ja”, erwiderte
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