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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe
Autoren: Jane Porter
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gespielter Höflichkeit. „Sie gehört mir.“
    Wie zur Demonstration seiner Worte sah Kalen Keira an. Sie spürte eine sonderbare Mischung aus Hitze und Panik, Furcht und Erwartung in sich. Und während er sie weiterhin ansah, glühte sein bersteinfarbener Blick heiß und besitzergreifend, und er fügte hinzu: „Keira al-Issidri ist meine Frau. Sie gehört zu mir.“
    Und damit verschwanden die drei Männer.
    Zauberei, dachte Keira, als die Männer in ein Auto stiegen und davonfuhren. Kalen könnte auch ein Magier sein wie Merlin am Hofe König Arthurs.
    Aber es war keine Magie, sondern Macht. Und davon besaß er bei Weitem zu viel.
    Als der Wagen aus ihrer Straße verschwand, stand Keira neben Kalen vor ihrer Haustür. Einen kurzen Moment sprach keiner von ihnen. Keira starrte mit leerem Blick durch Kalen hindurch, und er machte keine Anstalten, ein Gespräch zu beginnen. Aber sein Schweigen war nicht entspannt. Es war zornig.
    „Jetzt hat es also begonnen“, brach er schließlich das Schweigen.
    Sie wünschte, sie wüsste nicht, was er damit meinte. Wünschte, sie wäre so naiv, wie er glaubte, aber Keira wusste ganz genau, was Kalen mit seinem Satz gemeint hatte.
    Soeben hatte Scheich Nuri ihren Vater öffentlich herausgefordert. Und Scheich Nuri durfte das, denn nach seinem Bruder und seinen beiden Neffen war er der dritte in der Thronfolge.
    Ihr Vater würde außer sich sein vor Wut.
    Um den Schmerz einzudämmen, der sich in ihrem Kopf ausbreitete, presste Keira die Hand gegen die Stirn. Sie hatte ihren Vater zurückgewiesen, aber Kalens Schutz akzeptiert. In wenigen Minuten hatte sie ihrer aller Leben auf den Kopf gestellt.
    „Ich sollte meinen Vater anrufen“, sagte sie mit heiserer Stimme und einer Gänsehaut auf den Armen.
    „Ich bin sicher, dass er schon alles weiß.“
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Ich sollte wenigstens versuchen, mit ihm zu sprechen.“
    Kalen trat einen Schritt auf sie zu und sah ihr so lange und direkt in die Augen, dass sie wegsehen musste.
    „Immerhin ist er mein Vater“, fügte sie zu ihrer Rechtfertigung hinzu.
    „Und was willst du mit diesem Anruf erreichen?“
    Diese Frage konnte Keira nicht beantworten, und Kalen hob ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Was glaubst du ausrichten zu können?“, wiederholte er seine Frage ungeduldig. „Wenn dein Vater die Absicht hätte, dir zuzuhören, deine Meinung zu berücksichtigen, deine Wünsche und Bedürfnisse zu respektieren, hätte er wohl schon nach deiner Einstellung gefragt.“
    Sie hasste, was er da sagte, hasste es, weil es stimmte, und versuchte, sich ihm zu entziehen. Doch Kalen war noch nicht bereit, sie loszulassen.
    „Dein Vater wollte dich benutzen, um seine eigenen politischen Ambitionen zu fördern. Für einen Mann wie deinen Vater bist du nur ein Objekt, sein Eigentum, das er nutzen, eintauschen oder verkaufen kann.“
    Jedes seiner Worte machte es noch schlimmer. Jedes Wort traf und tat weh. „Aber du bist genauso. Ist es nicht so?“ Allmählich schwoll Keiras Kehle zu, und sie musste jede Silbe mühevoll herauspressen. „Du benutzt mich auch. Um dich an meinem Vater zu rächen. Sei wenigstens so mutig,das zuzugeben.“
    „Dir fehlt das Feingefühl einer Barakanerin“, sagte er und streichelte mit dem Daumen über ihr Kinn. Sofort rührten sich ihre Nerven an dieser empfindlichen Stelle.
    „Ich bin keine Barakanerin.“
    „Und doch beginne ich allmählich zu glauben, dass du einen barakanischen Ehemann verdienst. Einen, der dir Bescheidenheit und ein Mindestmaß an Selbstkontrolle beibringt.“
    Vor Wut knirschte sie mit den Zähnen, und ihre Augen blitzten ärgerlich. „Da muss ich Sie leider enttäuschen, Scheich Nuri, manche Dinge kann man nicht lehren.“
    „Du irrst dich, laeela. Man kann alles lehren. Wichtig ist nur der richtige Lehrer. Und du würdest nicht nur einen guten, sondern auch einen sehr geduldigen Lehrer brauchen.“
    Ein heißes, stechendes Gefühl rauschte in ihren Adern, so heiß, so intensiv, dass ihren Lippen ein lautloses Seufzen über diese verwirrende Mischung aus Lust und Schmerz entwich.
    Kalen brachte sie dazu, etwas zu fühlen.
    Er brachte sie dazu, viel zu viel zu fühlen.
    „Ich will keinen Mann.“ In ihrem Inneren tobte ein wildes Gefühl der Verzweiflung. Damals hatte sie so viele Gefühle für ihn gehabt, und dann war etwas sehr Schlimmes geschehen, das ihre Welt aus den Fugen gerissen hatte. „Nie im Leben“, stieß sie hervor.
    „Das wird sich
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