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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe
Autoren: Jane Porter
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ihre Freiheit dahinschwinden.
    „Du bist beinahe genauso westlich geprägt wie ich, Kalen.“ Jetzt versuchte sie zu argumentieren, ihn an all das zu erinnern, was sie miteinander verband. „Du lebst mindestens seit fünfzehn Jahren in London. Eine Engländerin würdest du niemals so behandeln, habe ich recht?“
    „Doch, das würde ich. Wenn sie mir ein Versprechen gegeben hat.“
    „Aber ich habe dir kein Versprechen gegeben!“
    „Doch, das hast du. Du hast meinen Namen gerufen und mich um Hilfe gebeten, und ich habe dich erhört. Ich habe dich unter meine Fittiche genommen.“
    „Ich bin erwachsen, Kalen …“
    „Da ist es wieder: Kalen. Vor deinem Haus hast du nach mir gerufen, hast mich beim Vornamen angesprochen, genau wie jetzt. Kalen, hast du gesagt, hilf mir, Kalen.“ Scheich Nuris goldene Augen verengten sich, und er fixierte sie mit einer seltsamen Mischung aus Mitgefühl und Geringschätzung. „Wenn du erwachsen wärst, Keira al-Issidri, würdest du nicht länger die Spiele eines Kindes spielen.“
    Sie atmete langsam aus, in ihrem Kopf drehte sich alles. „Ich sehe das nicht als Spiel an.“
    „Gut. Denn es ist auch keins.“
    Als wäre die Angelegenheit damit erledigt, lehnte er sich inseinem Sitz zurück. Dabei gab es noch viel dazu zu sagen. Vieles musste noch geklärt werden. Zum Beispiel, wo er sie absetzen würde.
    „Ich bin erwachsen“, wiederholte sie wütend. „Und ich brauche keinen Aufpasser. Schon gar keinen männlichen.“
    Damit erreichte sie seine volle Aufmerksamkeit. Er sah sie an. „Schon gar keinen männlichen Aufpasser“, wiederholte er leise. „Was ist nur passiert, dass du so eine Aversion gegen Männer hast, Keira?“
    Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Sein Gesichtsausdruck wirkte nachdenklich. So nachdenklich, dass sich ihr Magen auf seltsame Weise verkrampfte. „Nichts ist geschehen.“
    „Interessant.“
    Die Spur eines Lächelns umspielte seine Lippen. Kalen hatte einen überaus sinnlichen Mund mit sehr schönen Lippen. Und wenn er so spöttisch lächelte wie im Moment, sah er aus, als wüsste er Dinge, bei denen jede Frau schwach würde.
    „Es wird dich vielleicht überraschen zu entdecken, dass es auch anständige Männer gibt“, fügte er, immer noch lächelnd, hinzu.
    Sein Lächeln machte ihr Angst. Gerade erst hatte er sich mit ihrem Vater angelegt, und nun forderte er sie heraus.
    Kalen mochte zwar in London leben, mochte Baraka vor über einer Dekade den Rücken gekehrt haben, Kleidung von erlesener italienischer Eleganz und den Akzent der britischen Oberklasse besitzen, aber er war trotzdem immer noch ein Scheich. Nicht irgendein Scheich, sondern einer der reichsten und einflussreichsten Männer der Welt.
    Mit seinen goldenen Augen hielt er ihren Blick gefangen, sah er sie an, als wäre sie nackt. Er zog sie tatsächlich mit den Augen aus, aber nicht sexuell, sondern emotional. Ganz tief sah er in sie hinein und bemerkte Gefühle in ihr, die er nicht sehen sollte: die Schatten, den Zorn und den Trotz. Eine sengende Hitze entzündete sich in Keiras Körper, imBauch beginnend, breitete sie sich bis zu ihren Brüsten, ihrem Hals und jedem Zentimeter ihrer Haut aus.
    Plötzlich glaubte Keira, um ihr Leben zu kämpfen. „Ich versuche einfach, praktisch zu denken.“
    „Inwiefern?“
    „Ich halte es für notwendig, meinem Vater klarzumachen, dass ich unabhängig von ihm bin, dass ich nicht irgendjemanden heiraten werde, den er ausgesucht hat, nur weil er das so will.“
    „Das interessiert deinen Vater nicht im Geringsten.“
    „Genauso wenig wie dich.“
    Diese Äußerung entlockte ihm ein tiefes, raues Lachen. „So viel Feuer, laeela , so viel Trotz. Aber im Gegensatz zu deinem Vater könnte ich mir vorstellen, jemanden wie dich lieb zu gewinnen und zu begehren.“

4. KAPITEL
    Eine Stunde vor Mitternacht hob die Maschine ab. Kalen Nuris Privatjet, ein brandneues Flugzeug, das beim Geschäftskundenterminal im Flughafen Dallas Fort Worth am Stadtrand von Fort Worth auf sie wartete.
    Im Flugzeug ließ Kalen Keira in ein privates Schlafzimmer im hinteren Teil der Maschine bringen, obwohl schlafen das Letzte war, woran sie dachte. Aber als sie etwas später ihre Flughöhe erreicht hatten, beschloss sie, sich kurz auf dem Bett auszustrecken und die Augen zu schließen.
    Stunden später weckte die Flugbegleiterin sie mit dem Hinweis, dass sie sich gerade im Landeanflug auf Heathrow befanden – genauer gesagt, auf den daneben liegenden
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