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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück
Autoren: Johanna Lindsey
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Verlobten zurück, was ihr Schicksal ein für allemal besiegelte. Brennas zukünftiger Gatte war zwar nicht der Führer seines Klans, wie Angus gehofft hatte, aber er war immerhin einer der führenden Kaufleute und Sohn eines mächtigen Häuptlings, ein junger Mann, der bereits mehrere Jahre im Krieg gewesen war und sich jetzt auf seine Weise durchs Leben schlug. Der Name des Mannes lautete Garrick Haardrad.
    Nein, Fergus hatte ihn nicht persönlich kennengelernt, da der Kaufmann Handel im Osten betrieb. Ja, Garrick würde im kommenden Sommer zurückkehren und seine Braut noch vor dem Herbst abholen. Auf die Bedingungen hatte man sich geeinigt. Alles war abgemacht. Abgemacht, abgemacht, abgemacht Brenna blieb kein Ausweg.
    Danach zählte sie die Tage mit melancholischem Schauer, bis ihre jugendlichen Energien sie veranlassten , die unerfreuliche Zukunft zu verdrängen. Nur die täglichen Lektionen dienten ihr als ständige Erinnerung daran. Mit der Zeit gelang es ihr, das Beste aus ihrer Lage zu machen. Sie plante. Sie wollte den Feind auf seinem Grund und Boden treffen. Sie würde sich nicht unterwerfen lassen. Sie wollte ihren Willen gegen den ihres Mannes durchsetzen und frei sein, zu tun und lassen, was sie wollte. Ein neues Land - ja, aber keine neue Brenna.
    Brennas Aufmerksamkeit kehrte zu Wyndham zurück, der die erteilte Lektion kurz zusammenfassen wollte.
    »Und so ist Odin, der Gebieter des Himmels, der höchste aller Götter. Er ist der allwissende Gott, der auch die Zukunft kennt. Außerdem ist er der Kriegsgott. Odin, um den die Walküren die gefallenen Krieger versammeln, reitet auf seinem unermüdlichen, achtbeinigen Streitroß Sleipnir durch die Lüfte. Der Traum eines jeden Wikingers ist es, sich Odin in der Walhalla anschließen zu dürfen, dem ewigen Festsaal, wo man den ganzen Tag lang kämpft und die ganze Nacht Festschmause abhält, bei denen die Walküren, Odins Adoptivtöchter, geweihten Eber servieren. Odins Blutsbruder ist Loki. Verglichen mit dem christlichen Luzifer ist er heimtückisch und verschlagen und stiftet den Sturz der Götter an. Der rotbärtige Thor jedoch erfreut sich großer Beliebtheit - ein heiterer Gott bar jeglicher Bosheit, der aber leicht zu erzürnen ist. Er ist der Gott des Donners, der Sturmgott, der mit seinem gewaltigen Hammer die Donnerschläge erzeugt. Eine Nachbildung von Thors fliegendem Hammer kann man in jedem norwegischen Haushalt finden. Tyr, ein weiterer Kriegsgott, der den gigantischen Fenriswolf zähmt, und die dunkle Hel, Tochter des Loki und Göttin der Unterwelt, sind nur Randfiguren, ebenso Frey, der Gott der Fruchtbarkeit. Mehr über diese unbedeutenden Götter werdet Ihr morgen erfahren, Brenna.«
    »0 Wyndham!« sagte Brenna seufzend. »Wann werden diese Lektionen endlich ihr Ende finden?«
    »Seid Ihr meiner müde?« fragte er sanft. Dieser Tonfall war für einen so großgewachsenen Mann erstaunlich.
    »Natürlich nicht«, antwortete sie geschwind. »Ich mag Euch recht gern. Wenn all Eure Landsleute so wären wie Ihr, hätte ich nichts zu befürchten.«
    Er lächelte mit einer Spur von Betrübnis. »Ich wünschte, es wäre so, Brenna. Aber in Wahrheit kann man mich keinen Wikinger mehr nennen. Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ich meine Heimat erblickt habe. Ihr Christen habt mich gezähmt. Ihr lernt schnell, meine Liebe. Ihr wisst nun genauso viel von meinem Volk wie über Eure eigenen keltischen Vorfahren. Von jetzt an werden wir bis zur Ankunft Eures Verlobten nur noch einmal durchgehen, was Ihr bereits gelernt habt.«
    »Könnt Ihr mir nicht mehr von dieser Sippe erzählen, in die ich einheiraten werde?« fragte sie.
    »Wenig mehr, als ich Euch bereits erzählt habe. Ich habe nur den Großvater Eures Verlobten gekannt, Ulric den Verschlagenen. Er war ein Mann von großem Mut. Ulric regierte mit eiserner Hand und kämpfte mit Loki an seiner Seite. Aber er war ein sonderlicher Mensch. Um nicht mit seinem Sohn handgemein werden zu müssen, zog er es vor, seine Familie zu verlassen und den Großteil seiner Ländereien seinem Sohn, Anselm dem Emsigen, zu überlassen. Anselm trug seinen Namen zu Recht. Er war übereifrig darauf aus, Anführer des Klans zu werden. Er zog nicht weit, nur einige Meilen den Fjord aufwärts, bis er zu einem Teil seines Landes kam, der unbewohnt war. Er hatte Pferde, zwanzig Rinder und eine Handvoll Diener bei sich und baute sich dort ein Haus, wie man es nirgends sonst in Norwegen findet. Es wurde aus Steinen, die er
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